Thalborn

Ortsteil der Landgemeinde Am Ettersberg
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Thalborn ist ein Ortsteil der Gemeinde Vippachedelhausen im Landkreis Weimarer Land in Thüringen.

Thalborn
Koordinaten: 51° 5′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 51° 5′ 29″ N, 11° 13′ 7″ O
Höhe: 211 m ü. NN
Einwohner: 120 (2009)
Postleitzahl: 99439
Vorwahl: 036452
Thalborn (Thüringen)
Thalborn (Thüringen)
Lage von Thalborn in Thüringen
Ev. Kirche Thalborn
Ev. Kirche Thalborn

Lage

Das Dorf liegt nördlich von Vippachedelhausen im Thüringer Becken mitten in der Feldmark in einer begrünten Erosionsrinne. Südlich führt die Landesstraße 1054 vorüber.

Geschichte

Am 12. Januar 1326 wurde das Dorf erstmals urkundlich erwähnt.[1] Nach Informationen der Verwaltungsgemeinschaft Berlstedt[2] sind bis zum Jahre 1637 keine schriftlichen Zeugnisse überliefert. In jenem Jahre, mitten im Dreißigjährigen Krieg, wurde der Ort geplündert, wobei viele Menschen den Tod fanden. Im Ort befand sich ein Gut oder Herrensitz: auf der Grabplatte ist von einem Herr auf Thalborn die Rede, auch die Gründungstafel erwähnt einen Volckmar Happe, ictus Erbherr zu Thalborn und Ehringsdorf. Im September 2013 erfolgte der Abriss des Gutes. Der adlige Ort gehörte ab Mitte des 17. Jahrhunderts zum Amt Großrudestedt, welches ab 1672 Teil des Herzogtums Sachsen-Eisenach war und 1741 zu Sachsen-Weimar-Eisenach kam. Seit 1850 gehörte der Ort zum Verwaltungsbezirk Weimar des Großherzogtums Sachsen-Weimar-Eisenach.

Früher war Thalborn ein Leineweberdorf. 1731 zählte man 12 Leineweber, 4 Strumpfwirker u.a. Die Truppen Napoleons durchzogen den Ort im Jahre 1813. Die Siedlung war landwirtschaftlich geprägt mit groß- und mittelbäuerlicher Besitzkultur unter Herrschaft des dortigen großen Ritterguts, das 1880 noch 118 ha umfasste. 1913 wurde der Ort an die elektrische Versorgung angeschlossen.

Thalborn besitzt eine gemeindeeigene Gaststätte mit Saal, die zu Beginn der DDR vom Nationalen Aufbauwerk (NAW) von den Einwohnern gebaut und Ende der 1980er Jahre feierlich eingeweiht wurde.

Die VW-Bus-Freunde Thalborn veranstalteten mit Unterstützung von Einwohnern und ortsansässigen Firmen vom 30. April bis 3. Mai 2009 in Thalborn ein großes VW-Bustreffen. Viele Besucher aus mehreren Bundesländern und sogar ein VW-Busfreund aus Übersee kamen zu Besuch.

120 Personen lebten 2009 im Ortsteil.

Sehenswürdigkeiten

Die kleine Bruchseinkirche steht am Nordhang des Weißen Bergs (241 m) südlich von Thalborn. Wie aus einer steinernen Gedenktafel neben dem Haupteingang hervorgeht, wurde sie 1686 errichtet. Der Innenraum wird von einem einheitlichen hölzernen Tonnengewölbe und der umlaufenden Empore auf toskanischen Säulen bestimmt. Die Kirche steht unter Denkmalschutz. Derzeit (2012/13/14) erfolgen Sanierungsarbeiten an der Kirche. Die Kirche steht möglicherweise an der Stelle, wo man einst das Grab eines germanischen Fürsten fand.

Commons: Thalborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Kahl: Ersterwähnung Thüringer Städte und Dörfer. Ein Handbuch Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2010, ISBN 978-3-86777-202-0, S. 283
  2. Website von Berlstedt