Marcus Livius Drusus der Jüngere

Tribun im Jahr 91 v. Chr.
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Der jüngere Marcus Livius Drusus (* um 124 v. Chr.; † 91 v. Chr.), Sohn des Älteren, war Tribun im Jahr 91 v. Chr. Er wollte im Konsens mit dem jüngeren Marcus Aemilius Scaurus und Marcus Licinius Crassus das Bürgerrecht allen italischen Verbündeten gewähren. Um dazu die Unterstützung des römischen Volks zu bekommen, richtete er eine Kommission ein, die sowohl in der Umgebung Roms als auch in den Kolonien weiteres Land verteilen sollte, und senkte den Getreidepreis. Er wollte das Rechtssystem reformieren, möglicherweise durch Zusammenlegung der Gerichtshöfe des Senats und der Ritterschaft (die dann auch einem besonderen Gesetz zur Bekämpfung der Korruption unterworfen werden sollten), oder auch durch eine Erweiterung des Senats um Equites, die als Richter im senatorischen Gerichtshof auftreten sollten. Dieses Vorhaben wurde von beiden Seiten so stark bekämpft, dass er – trotz seiner Freundschaft mit Crassus – teilweise die Unterstützung des Senats verlor, aber auch die der Equites, genauso wie die der Bevölkerung Roms, die ihre italischen Nachbarn nicht als Bürger sehen und der reichen Grundbesitzer, die ihr Land nicht verlieren wollten. Seine Gesetzesvorlagen wurden ungültig erklärt, er selbst kurz darauf ermordet, was den Marsischen Krieg (siehe Bundesgenossenkrieg) auslöste. Die von ihm vorgeschlagene Erweiterung des Senats wurde im Jahr 81 v. Chr. von Sulla umgesetzt.