Berufsoberschule (Bayern)

Schulform in Bayern
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Die Berufsoberschule (BOS) ist eine Möglichkeit für Schüler mit einem mittleren Schulabschluss (z.B. mittlere Reife) und einer abgeschlossenen Berufsausbildung entweder die Fachhochschulreife, die fachgebundene Hochschulreife oder auch die allgemeine Hochschulreife zu erwerben.

Der BOS Schüler besucht in der Regel zuerst die 12. Klasse, deren Abschluss zur Fachhochschulreife führt. Einige Schüler besuchen aber vor der 12. Klasse die Vorklasse (berufsbegleitend) oder die Vorstufe (1 Jahr Vollzeit für Schüler ohne mittlere Reife). Das Besuchen der Vorklasse bzw. der Vorstufe hat den Vorteil, dass man keine evtl. Aufnahmeprüfung bestehen muss und in der 12. Klasse die Probezeit entfällt. Zudem ist die Abspringerquote unter diesen Schülern deutlich niedriger als von Schülern, die ohne Vorbereitungsjahr nach der Ausbildung auf die BOS gehen. Nach der 12. Klasse (BOS I) hat der/die Schüler(in) die Wahlmöglichkeit zum Besuch der 13. Klasse der BOS II, die mit der fachgebundenen Hochschulreife abschließt (bei nur einer Fremdsprache). Bei Abschluss einer zweiten Fremdsprache (meistens Französisch) erwirbt er/ sie die allgemeine Hochschulreife.

Zweige

Die Berufsoberschule bietet folgende Zweige an:

  • Wirtschaft (für Schüler mit kaufmännischer Berufsausbildung, z. B. Industriekaufleute)
  • Technik (für Schüler mit technischer Berufsausbildung, z. B. Elektriker)
  • Soziales (für Schüler mit Berufsausbildung im sozialen Bereich, z. B. Krankenpfleger)
  • Agrar (für Schüler mit Berufsausbildung im Bereich Agrar, z. B. Bäcker)

Man kann immer nur den BOS-Zweig besuchen, in dem man zuvor auch seine Berufsausbildung gemacht hat. So kann ein gelernter Bäcker beispielsweise nicht den Wirtschaftszweig besuchen.

Unterschiede zur FOS (Fachoberschule)

Nicht zu verwechseln ist die BOS mit der Fachoberschule (FOS), die im Allgemeinen zur Fachhochschulreife, also zur Möglichkeit des Studiums an einer Fachhochschule, nicht aber (direkt) zur Studienmöglichkeit an einer Universität führt. Mit der Einführung einer 13. Klasse der Fachoberschule (in NRW und Bayern) hat der FOS-Schüler allerdings die gleichen Möglichkeiten wie ein Schüler einer BOS. Trotzdem bieten Fach- und Berufsoberschulen dieselben Zweige an.

Der wesentliche Unterschied zwischen BOS und FOS besteht darin, dass man die BOS nur mit Berufsausbildung bzw. mindestens fünfjähriger Berufserfahrung besuchen darf, während für die FOS die Mittlere Reife reicht. Trotzdem sind die Jahrgangsstufen 12 und 13 von BOS und FOS vom Lernstoff identisch.