Vattenfall (Deutschland)

deutsche Tochtergesellschaft des schwedischen Energiekonzerns Vattenfall AB
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Februar 2006 um 08:25 Uhr durch Mazbln (Diskussion | Beiträge) (Änderungen von Benutzer:84.191.93.113 rückgängig gemacht und letzte Version von Benutzer:141.20.6.116 wiederhergestellt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Vattenfall Europe AG ging 2002 aus der Fusion der Energieversorgungsunternehmen HEW, VEAG und LAUBAG hervor, zu der Anfang 2003 die Berliner Bewag hinzu kam. Mit der Fusion ist (nach E.ON und der RWE) der drittgrößte deutsche (laut vwd) und der fünftgrößte europäische Stromkonzern entstanden. Der Mutterkonzern Vattenfall AB (schwedisch: Wasserfall) ist als schwedisches Staatsunternehmen heute in Schweden, Deutschland, Finnland und Polen aktiv und entwickelt sich daher zunehmend zu einem internationalen Energieversorger auf europäischer Ebene.

Die Marken HEW und Bewag wurden nach der Fusion zunächst beibehalten. Seit 1. Januar 2006 tritt Vattenfall in ganz Deutschland unter der einheitlichen Marke Vattenfall auf. Die Aktien der noch vorhandenen Minderheitsaktionäre dieser Tochtergesellschaften versucht Vattenfall derzeit aufzukaufen, so dass in absehbarer Zeit (von Vattenfall postuliertes Ziel ist 2006) auch diese zu 100 Prozent der Vattenfall AB gehören werden.

Stromkennzeichnung

Nach §42 EnWG zur Stromkennzeichnung sind alle Energieversorgungsunternehmen in Deutschland verpflichtet, die Herkunft ihres Stroms anzugeben. Für Vattenfall ergeben sich folgende Werte für das Jahr 2004:

  bundesweiter Durchschnitt aller Stromversorger Vattenfall Europe Berlin Vattenfall Europe Hamburg
Erneuerbare Energieträger 10% 10,5% 10,0%
Kernenergie 30% 9,6% 17,7%
Fossile Energieträger + sonstige 60% 79,9% 72,3%
Radioaktiver Abfall (mg/kWh) 0,8 0,3 0,5
CO2-Emissionen (g/kWh) 550 731 740

Unternehmensdaten

Sitz der Vattenfall Europe AG ist Berlin, Hauptaktionär ist die Vattenfall AB (schwedischer Stromversorger, fünftgrößter Stromkonzern in Europa).

  • Beschäftigte: ca. 18.000 bei Vattenfall Europe (2005) / 21000 (2004)
  • Umsatz: 10,7 Milliarden € (2004)
  • Bilanzgewinn: 492 Mio € (2004)

Standorte und technische Anlagen

Deutschland

Standorte

  • Hamburg (Vattenfall Europe Hamburg, Vattenfall Trading Services, Vattenfall Europe Information Services (IT-Dienstleister), Vattenfall Europe Waste to Energy, Vattenfall Europe Sales)
  • Schwerin (Wemag AG)
  • Berlin (Vattenfall Deutschlandzentrale, Vattenfall Europe Berlin (regionaler Stromanbieter), Vattenfall Europe Transmission GmbH (Übertragungsnetzbetreiber), Vattenfall Europe Sales (Stromvertrieb - regionale Versorgungsunternehmen), Vattenfall Europe Netcom (Telekommunikation), TVF Altwert (Flächenrecycling))
  • Cottbus (Generation AG & Mining AG - Verwaltung Tagebau & Kraftwerke)
  • Vetschau (Vattenfall Powerconsult / Ingenieurgesellschaft zur Kraftwerksplanung)
  • Lübbenau (VSG GmbH Facility Management / Sparten: Catering, Gebäudemanagement, Transportservice, Objektschutz, Industriewartung)

Kraftwerke

Tagebaue

  • Tagebau Welzow-Süd
  • Tagebau Cottbus-Nord
  • Tagebau Jänschwalde
  • Tagebau Nochten
  • Tagebau Reichwalde (ab 2009)

Kritik

Vor allem bei Umweltverbänden steht Vattenfall in der Kritik, da das Unternehmen stärker als andere große Energieversorger auf Braunkohleverstromung setzt, die wegen ihrer starken Klimaauswirkungen kritisiert wird, und wegen der damit verbundenen großflächigen Zerstörung natürlicher Lebensräume im Tagebau.

Auch mit Bewohnern hierfür umgesiedelter Dörfer gibt es Konflikte.

Das Unternehmen selbst stellt sich in seiner Werbung als besonders umweltfreundlich und fortschrittlich dar.

Ein aktueller Konflikt (Stand Jan 2006) ist die ökologisch wertvolle Lacomaer Teichlandschaft (FFH-Gebiet) und das Dorf Lacoma/Lakoma, die dem von Vattenfall betriebenen Tagebau Cottbus-Nord weichen sollen.

Siehe auch

Liste der Kraftwerke