Heilbronn

Großstadt in Baden-Württemberg, Deutschland
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Wappen Karte
Wappen von Heilbronn Deutschlandkarte, Position von Heilbronn hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Region: Heilbronn-Franken
Kreis: Stadtkreis
Fläche: 99,88 km²
Einwohner: 120.752 (30.06.2003)
Bevölkerungsdichte: 1.209 Einwohner/km²
Höhe: 157 m ü. NN
Postleitzahlen: 74001-74081 (alte PLZ 7100)
Vorwahlen: 07131 und 07066
Geografische Lage: 09° 13' n. Br.


49° 09' ö. L.

KFZ-Kennzeichen: HN
Amtlicher Gemeindeschlüssel: 08 1 21 000
Gliederung des Stadtgebiets: 10 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Marktplatz 7
74072 Heilbronn
Website: www.heilbronn.de
E-Mail-Adresse: posteingang@stadt-heilbronn.de
Politik
Oberbürgermeister: Helmut Himmelsbach (CDU)
Größte Fraktion: CDU

Stadt Heilbronn - Kurzportrait

Heilbronn ist eine kreisfreie Stadt in Baden-Württemberg. Sie liegt am Fluss Neckar und steht mit derzeit ca. 120.000 Einwohnern an sechster Stelle unter den Großstädten des Landes. Nächst größere Städte sind Karlsruhe, ca. 63 km südwestlich, Stuttgart, ca. 42 km südlich und Heidelberg, ca. 49 km nordwestlich von Heilbronn.

Heilbronn ist das Oberzentrum der württembergischen Region Heilbronn-Franken innerhalb des Regierungsbezirks Stuttgart und gleichzeitig Sitz des Landkreises Heilbronn, von dem sie vollständig umgeben ist. Sie ist damit eines von 14 im Rahmen des Landesentwicklungsplans 2002 des Landes Baden-Württemberg ausgewiesenen Oberzentren. Sie gehört mit ihrem Umland zum nördlichen Bereich des "Verdichtungsraums Stuttgart" (Umfang siehe unter Stuttgart).
Das Oberzentrum Heilbronn übernimmt für die Städte und Gemeinden Abstatt, Bad Rappenau, Bad Wimpfen, Beilstein, Brackenheim, Cleebronn, Eberstadt, Ellhofen, Eppingen, Flein, Gemmingen, Güglingen, Ilsfeld, Ittlingen, Kirchardt, Lauffen am Neckar, Lehrensteinsfeld, Leingarten, Löwenstein, Massenbachhausen, Neckarwestheim, Nordheim (Württemberg), Obersulm, Pfaffenhofen an der Zaber, Schwaigern, Siegelsbach, Talheim, Untergruppenbach, Weinsberg, Wüstenrot und Zaberfeld auch die Aufgaben des Mitteilbereichs.
Die ehemalige Reichsstadt und spätere württembergische Oberamts- bzw. Kreisstadt überschritt mit der Eingliederung der Gemeinde Klingenberg zum 1. Januar 1970 die Grenze von 100.000 Einwohnern und wurde damit zur Großstadt.

Die Stadt Heilbronn ist bekannt als Stadt des Weins sowie als "Käthchenstadt". Letztere Bezeichnung bekam die Stadt durch das Schauspiel Das Käthchen von Heilbronn von Heinrich von Kleist.

Nachbargemeinden

(im Uhrzeigersinn von Norden)
Bad Wimpfen, Untereisesheim, Neckarsulm, Erlenbach, Weinsberg, Lehrensteinsfeld, Untergruppenbach, Flein, Talheim, Lauffen am Neckar, Nordheim (Württemberg), Leingarten, Schwaigern, Massenbachhausen und Bad Rappenau.

Geographie

Heilbronn liegt in einer durch den Neckar gebildeten Talerweiterung am Fuße des Wartbergs (308 m), zu beiden Seiten des Neckars auf einer fruchtbaren Terrassenfläche im nördlichen Zipfel des Neckarbeckens.

Wappen

Beschreibung
In Gold der rot bewehrte und rot bezungte schwarze Reichsadler belegt mit einem von Rot, Silber und Blau geteilten Brustschild. Die Stadtflagge ist Rot-Weiß-Blau
Bedeutung
Der Adler ist das Symbol der Reichsfreiheit, welche die Stadt Heilbronn bis 1803 genoss, bevor sie zu Herzogtum bzw. Königreich Württemberg kam. Zur Unterscheidung von anderen Adlerdarstellungen tauchte seit 1556 der Brustschild auf, dessen Farbgebung allerdings bis heute nicht geklärt werden konnte und die auch in verschiedenen Kombinationen vorkam. Auch die sonstige Farbgebung des Wappens war teilweise anders (Weiß statt goldener Hintergrund).

Geschichte

Um 80/90 n. Chr. wird im Raum Heilbronn ein römisches Kastell im Zuge des Neckarlimes errichtet. Im 6./7. Jahrhundert kommt das Gebiet unter das Fränkische Reich. 741 wird Heilbronn als "villa Helibrunna" sowie eine Michaelsbasilika in einer Schenkungsurkunde des Bistums Würzburg erstmals urkundlich erwähnt. 1146 wird die Markt- und Münzgerechtigkeit erwähnt. Im 13. Jahrhundert erhält der Deutsche Ritterorden im Süden von Heilbronn ein großes Gebiet, das erst 1805 säkularisiert wurde. (Die Deutschordenskirche wurde 1977 zum Deutschordensmünster geweiht.)

1225 wird Heilbronn als "oppidum Heilecbrunnen" erwähnt; sie war somit von Mauern und Gräben umgeben. 1281 verleiht König Rudolf I Heilbronn ein neues Stadtrecht und setzt einen königlichen Vogt als Herrscher ein. Daneben gibt es einen Rath mit einem Schultheißen an der Spitze. 1371 erhält die Stadt eine neue ausgeprägte reichsstädtische Verfassung durch Kaiser Karl IV. Neben der eigentlichen Stadt Heilbronn gehörten zum reichsstädtischen Territorium auch die Dörfer Böckingen, Flein, Frankenbach und Neckargartach, die alle (mit Ausnahme von Flein) im 20. Jahrhundert, vor allem im Rahmen der baden-württembergischen Kommunalreform der 1970er Jahre wieder in die Stadt Heilbronn eingegliedert wurden.

1519 wird Götz von Berlichingen für 3 Jahre in Heilbronn in "ritterliche Haft" genommen und verbringt auch eine Nacht im Bollwerkturm.

1528 wird in Heilbronn die Reformation eingeführt. Ein Jahr später wird der Kiliansturm fertiggestellt. Er ist das erste bedeutende Bauwerk der Renaissance in Deutschland. Während des Dreißigjährigen Kriegs leidet die Stadt und seine Dörfer stark. Sie wird mehrfach besetzt.

1803 endet die Reichsfreiheit der Stadt Heilbronn. Sie kommt an Württemberg und wird Sitz eines Oberamtes, die 4 reichsstädtischen Dörfer werden selbständige Gemeinden innerhalb des neuen Oberamtes. Ab 1820 setzt die Industrialisierung ein, die ab 1848 mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie nach Stuttgart rasch an Aufschwung gewinnt. Ende des 19. Jahrhundert ist Heilbronn die größte Industriestadt des Königreichs Württemberg.

1935 wird der Kanalhafen am Neckar eröffnet, und ein Jahr später wird die Autobahn nach Stuttgart fertiggestellt. Nach Auflösung der württembergischen Oberämter 1938 wird Heilbronn Sitz des neuen Landkreises Heilbronn. Die Stadt selbst scheidet aus dem Landkreis Heilbronn aus und wird kreisfrei.

Datei:Heilbronn 1945.jpg
Heilbronn, 1945

Bei einem Bombenangriff am 4. Dezember 1944 wird die Stadt zu 80 % zerstört, der Stadtkern völlig. Die Bevölkerung schrumpfte auf 46.350 Einwohner. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Stadt von US-Truppen besetzt.

Bei der Kreisreform zum 1. Januar 1973 bleibt Heilbronn selbst kreisfrei und auch Sitz des nunmehr vergrößerten Landkreises Heilbronn. Sie wird ferner Sitz der neu gebildeten "Region Franken" (heute Region Heilbronn-Franken).

Religionen

Nachdem 1528 in Heilbronn die Reformation eingeführt wurde, blieb die Reichsstadt über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Nach dem Übergang an Württemberg 1803 wurde die Stadt Sitz eines Dekanats und einer Prälatur ("Sprengel" Heilbronn mit einem "Regionalbischof") der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Auch heute gehören alle Kirchengemeinden der Stadt Heilbronn, sofern sie nicht zu einer Freikirche gehören zum Dekanat Heilbronn.

Im 19. Jahrhundert zogen auch wieder Katholiken in die Stadt. Die Glieder der katholischen Gemeinden gehören heute zum Dekanat Heilbronn die Diözese Rottenburg-Stuttgart. Vor der Reformation gehörten die Katholiken zum Bistum Würzburg, die reichsstädtischen Dörfer Böckingen, Neckargartach und Frankenbach zum Bistum Worms.

Politik

An der Spitze der Stadt Heilbronn stand zunächst der königliche Vogt und der Schultheiß. Später standen der Stadt 2 Bürgermeister vor. In württembergischer Zeit wurde vom König ein Bürgermeister eingesetzt, später erhielt dieser den Titel Oberbürgermeister.

Wirtschaft

Verkehr

Östlich von Heilbronn verläuft die Bundesautobahn A 81 Stuttgart-Würzburg. Sie kreuzt bei Weinsberg ("Weinsberger Kreuz") die Autobahn A 6 Mannheim-Nürnberg. Über beide Autobahnen ist die Stadt Heilbronn gut zu erreichen. Durch die Stadt selbst führen die Bundesstraßen B 27 Stuttgart-Würzburg, die B 39 Mannheim-Schwäbisch Hall und die B 293 Karlsruhe-Heilbronn. Heilbronn liegt auch an verschiedenen Bahnlinien (Stuttgart-Würzburg und Stuttgart-Heilbronn-Heidelberg).

Ferner gibt es eine Bahnlinie über Eppingen und Bretten nach Karlsruhe bzw. über Öhringen nach Schwäbisch Hall. Von Karlsruhe kommend verkehren Stadtbahnen der dortigen Albtal-Verkehrsgesellschaft. Die Linien führen derzeit von Karlsruhe kommend über den Hauptbahnhof durch die Heilbronner Innenstadt und sollten ursprünglich bis 2003 bis nach Öhringen verlängert werden. Aufgrund von massiven Verzögerungen beim Neubau der Strecke durch das Heilbronner Stadtgebiet und bei der Sanierung und Elektrifizierung der bestehenden Strecke von Heilbronn nach Öhringen wird sich die Erweiterung des Stadtbahnnetzes voraussichtlich bis weit ins Jahr 2005 verzögern. Für die Zukunft sind außerdem weitere Stadtbahnlinien nach Neckarsulm, Lauffen am Neckar und Zaberfeld geplant.

Den sonstigen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Stadtgebiet bedienen Busse der Stadtwerke Heilbronn (Verkehrsbetriebe) und verschiedene andere Verkehrsunternehmen.

Staatliche Behörden

Heilbronn ist Sitz folgender Behörden und Einrichtungen:

Bildungseinrichtungen

  • Fachhochschule Heilbronn - Hochschule für Technik und Wirtschaft; gegründet 1961 als Staatliche Ingenieurschule, seit 1972 Fachhochschule, ab 1988 mit dem zusätzlichen Standort Künzelsau.

Städtepartnerschaften

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Heilbronn ist in 10 Stadtteile gegliedert. In den Stadtteilen Biberach, Frankenbach, Horkheim, Kirchhausen und Klingenberg, die erst durch die jüngste Gebietsreform nach Heilbronn eingegliedert wurden, bestehen Bezirksbeiräte, da sie entsprechend der Hauptsatzung der Stadt Heilbronn "Bezirke" im Sinne von § 64 Abs. 1 der Gemeindeordnung für Baden-Württemberg bilden . Diese Gremien sind zu wichtigen, den Stadtteil betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann allerdings dem Gemeinderat der Gesamtstadt Heilbronn.

  • 001 Innere Stadt
  • 002 Äußere Innenstadt
  • 003 Böckingen
  • 004 Neckargartach
  • 005 Sontheim
  • 006 Klingenberg
  • 007 Frankenbach
  • 008 Kirchhausen
  • 009 Biberach
  • 010 Horkheim

Entwicklung des Stadtgebiets

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Gemeinden bzw. Gemarkungen, die in die Stadt Heilbronn eingegliedert wurden

Jahr Orte Zuwachs in ha
01.06.1933 Böckingen, Stadt (seit 1919) 1.135
01.10.1938 Neckargartach 1.125
01.10.1938 Sontheim 740
01.01.1970 Klingenberg 272
01.07.1972 Kirchhausen 1.147
01.01.1974 Biberach 1.058
01.04.1974 Frankenbach 889
01.04.1974 Horkheim 486

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (&sup1) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.

Jahr Einwohnerzahlen
1399 ca. 5.500
1501 6.168
1618 ca. 6.000
1769 6.077
1803 5.692
1830 10.703
1849 12.377
1. Dezember 1871 &sup1 18.955
1. Dezember 1890 &sup1 29.941
1. Dezember 1900 &sup1 37.891
1. Dezember 1910 &sup1 42.688
16. Juni 1925 &sup1 45.520
16. Juni 1933 &sup1 68.953
17. Mai 1939 &sup1 77.569
1944 &sup1 46.350
13. September 1950 &sup1 64.643
6. Juni 1961 &sup1 89.100
27. Mai 1970 &sup1 101.646
30. Juni 1975 114.999
30. Juni 1980 111.509
30. Juni 1985 111.188
27. Mai 1987 &sup1 110.970
30. Juni 1990 &sup1 115.055
30. Juni 1997 121.500

&sup1 Volkszählungsergebnis

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

  • Stadttheater Heilbronn, erbaut 1982 mit wechselnden Darbietungen

Orchester

  • Württembergisches Kammerorchester e.V. Heilbronn - Das 1961 von Jörg Faerber gegründete Orchester spielt hauptsächlich Musik des Barock und der Klassik.

Museen

  • Naturhistorisches Museum
  • Neckarschiffahrtsmuseum
  • Städtische Galerie Deutschhof

Bauwerke

  • Alter Handkran
  • Bollwerksturm
  • Deutschhof
  • Festhalle "Harmonie"
  • Gerichts- und Fleischhaus
  • Götzenturm
  • Hafenmarktturm
  • Haus Zehender am Marktplatz
  • Käthchenhaus am Marktplatz
  • Kirchen:
    • Deutschordensmünster
    • Kilianskirche (evang.) - Wahrzeichen der Stadt
    • Nikolaikirche
  • Rathaus
  • Schießhaus

Sonstige Sehenswürdigkeiten

  • Alter Friedhof
  • Aussichtsturm auf dem Wartberg
  • Ehrenfriedhof für die Opfer des Fliegeangriffs am 4. Dezember 1944
  • Fleinertorbrunnen
  • Robert-Mayer-Denkmal am Eingang zum Stadtgarten
  • Siebenröhrenbrunnen

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Februar: Pferdemarkt
  • Juli: "Gaffenberg Festival"
  • Juli/August: "Unterländer Volksfest"
  • September: "Heilbronner Weindorf"
  • Oktober: Hafenmarkt
  • November/Dezember: Weihnachtsmarkt um die Kilianskirche
  • im 4-Jahres-Turnus: "Neckarfest"

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt


Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg:
Alb-Donau-Kreis | Baden-Baden | Biberach | Bodenseekreis | Böblingen | Breisgau-Hochschwarzwald | Calw | Emmendingen | Enzkreis | Esslingen | Freiburg im Breisgau | Freudenstadt | Göppingen | Heidelberg | Heidenheim | Heilbronn | Heilbronn | Hohenlohekreis | Karlsruhe | Karlsruhe | Konstanz | Lörrach | Ludwigsburg | Main-Tauber-Kreis | Mannheim | Neckar-Odenwald-Kreis | Ortenaukreis | Ostalbkreis | Pforzheim | Rastatt | Ravensburg | Rems-Murr-Kreis | Reutlingen | Rhein-Neckar-Kreis | Rottweil | Schwarzwald-Baar-Kreis | Schwäbisch Hall | Sigmaringen | Stuttgart | Tuttlingen | Tübingen | Ulm | Waldshut | Zollernalbkreis |