Herrliberg | |
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Staat: | ![]() |
Kanton: | ![]() |
Bezirk: | Meilen |
BFS-Nr.: | 0152 |
Postleitzahl: | 8704 |
UN/LOCODE: | CH HBG |
Koordinaten: | 688989 / 238012 |
Höhe: | 464 m ü. M. |
Höhenbereich: | 405–847 m ü. M.[1] |
Fläche: | 8,99 km²[2] |
Einwohner: | 6751 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 751 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
24,1 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.herrliberg.ch |
Reformierte Kirche und Anlegestelle der ZSG
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Lage der Gemeinde | |
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Herrliberg ist eine politische Gemeinde in der Schweiz. Sie liegt am unteren rechten Zürichseeufer an der sogenannten Goldküste im Bezirk Meilen im Kanton Zürich.
Zur Gemeinde zählt auch der Weiler Wetzwil.
Wappen
- In Gold übereinander drei schwarze Doppeljoche
Das Wappen der Gemeinde Herrliberg wurde erstmals im Wappenbuch von Gerold Edlibach erwähnt, das Ende des 15. Jahrhunderts erschien. Die Doppeljoche verweisen auf das früher bedeutsame Bauerntum in Herrliberg. Mitte des 19. Jahrhunderts verdrängte als Folge der wachsenden Bedeutung des Weinbaus ein Wappen mit einer Weintraube das traditionelle Gemeindewappen, das dann aber ab 1934 wieder verwendet wurde.
Geschichte
Herrliberg wird erstmals 1153-55 als Hardiperc erwähnt, Mitte des 15. Jahrhunderts hiess die Gemeinde Härliberg.
Geographie
Fläche: 897 ha, davon 56 % Landwirtschaft, 24 % Wald, 16 % Siedlungen und 4 % Verkehr. Auf dem oberen Gemeindegebiet liegt der Pflugstein, ein gewaltiger, erratischer Melaphyr-Block von dunkelrot-violetter Farbe. Er wanderte in der letzten Eiszeit auf dem Rücken des Linthgletschers vom Gandstock im Glarnerland zum heutigen Standort und blieb beim Rückzug des Gletschers liegen. Mit seinen rund 1000 Kubikmetern ist er der grösste Findling im Kanton Zürich und steht unter Naturschutz, wie auch die mächtige Linde, die 1832 zum Andenken an den Ustertag vom freiheitlich gesinnten Grafen Bentzel-Sternau gepflanzt wurde.
Verkehr
Die Entfernung zum Zürich Hauptbahnhof beträgt 13 Kilometer.[5]
Durch Herrliberg führt die Rechtsufrige Zürichseebahn mit den Linien S6 und S16 der S-Bahn Zürich. Es ergibt sich ein 15-Minuten-Takt von 6 bis 21 Uhr, ansonsten ein 30-Minuten-Takt. Die S6 fährt von Zürich kommend weiter nach Uetikon, während die S16 (meist) in Herrliberg endet. Es verkehren zudem Motorschiffe der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (im Sommer ungefähr im Zweistundentakt, im Winter nur eine Verbindung).
Demografie
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |||||||||
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Jahr | 1634 | 1760 | 1850 | 1888 | 1900 | 1950 | 2000 | 2005 | 2010 |
Einwohnerzahl | 512 | 979 | 1144 | 964 | 985 | 2298 | 5499 | 5585 | 6069 |
Altersgruppen
Tabelle mit prozentualer Anzahl der Einwohner pro Altersgruppe
0 bis 19 | 20 bis 64 | über 64 |
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21,4 % | 62,6 % | 16 % |
Sprachen
Tabelle mit prozentualem Anteil der Bevölkerung mit der jeweiligen Sprache als Muttersprache
Deutsch | Englisch | Französisch |
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89,2 % | 2,9 % | 2,2 % |
Der Ausländeranteil beträgt 12 %.
Konfessionszugehörigkeit: 42,2 % evangelisch-reformiert, 26,9 % römisch-katholisch, 30,9 % andere oder keine konfessionelle Zugehörigkeit (Stand: 2010).
Kirchen
In Herrliberg gibt es drei Kirchen:
- Die reformierte Kirche Herrliberg geht auf einen mittelalterlichen Bau zurück, der im Jahre 1370 erstmals urkundlich erwähnt wurde.
- Die reformierte Kirche Wetzwil ob Herrliberg war im Mittelalter dem Hl. Bartholomäus geweiht.
- Die katholische Kirche St. Marien stammt aus dem Jahr 1956 und wurde von den Architekten Walter Rieger und Ferdinand Pfammatter im Stil der französischen Beton-Gotik errichtet. Sie enthält ein monumentales Glasgemälde des Künstlers Hans Stocker.
Politik
Gemeindepräsident ist Walter Wittmer ([Gemeindeverein] Stand 2010).
Bildergalerie
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Stich von Heinrich Brupbacher, 1794: Mittelwachtplatz mit Schiffanlegestelle
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Herrliberg am 21. Mai 1786, Aquarell von Hans Conrad Escher von der Linth
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Vogtei Herrliberg – ehemalige Zehntenscheune
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Pflugstein, Findling
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vorchristlicher Schalenstein von Wetzwil
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Reformierte Kirche
Persönlichkeiten
- David Ammann (1855–1923), Begründer der Mazdaznan-Bewegung in Europa
- Hans Kasser (1907–1978), Grafiker
- Walter Stutzer, Journalist
- Roger Federer (* 1981), Tennisspieler, besitzt ein Grundstück in Herrliberg
- Carmen Pulver (* 1995), Fussballspielerin
wohnhaft:
- Peter Uebersax (1925–2011), Chefredaktor des Blicks
- Nikolaus Senn (* 1926), Bankmanager, Ehrenpräsident der UBS
- Christoph Blocher (* 1940), Industrieller, ehemaliger SVP-Bundesrat
- Jürg Marquard (* 1945), Verleger
- Peter Kurer (* 1949), Manager
- Christoph Tonini (* 1969), Manager, Geschäftsführer von Tamedia
- Steve Guerdat (* 1982), Springreiter, Olympiasieger 2012
wirkte vor Ort:
- Charlotte Weiss (1870–1961), Malerin
- Margarethe Faas-Hardegger (1882–1963), Sozialistin und Frauenrechtlerin
- Carl Fischer (1888–1987), Bildhauer
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Höhenbereich aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Hans G. Wägli: Schienennetz Schweiz und Bahnprofile CH+. 2010, ISBN 978-3-909111-74-9