Franziskanerkloster St. Wolfgang in Kreuznach

Kloster in Bad Kreuznach, Rheinland-Pfalz
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Das Franziskanerkloster oder Barfüßerkloster St. Wolfgang war ein Kloster in Kreuznach im heutigen Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Von der ehemaligen Klosteranlage ist der gotische Chor der ehemaligen St.-Wolfgang-Kirche erhalten. Das Gelände wird heute vom Staatlichen Gymnasium an der Stadtmauer in Bad Kreuznach genutzt.

Chor des ehemaligen Franziskanerklosters St. Wolfgang

Geschichte

Gründung

1472 erhielten Kurfürst Friedrich I. von der Pfalz (1425–1476) und Pfalzgraf Friedrich I. von Pfalz-Simmern (1417–1480) von Papst Sixtus IV. (1414–1484, reg. 1471) die Genehmigung zur Errichtung eines Franziskaner-Klosters in Kreuznach. Der Bau wurde nach dem Tod der Stifter von Kurfürst Philipp dem Aufrichtigen (1448–1508) und Herzog Johann I. von Pfalz-Simmern (1459–1509) vollendet. 1484 konnte das Klostergebäude dem päpstlichen Stuhl übergeben und von den Mönchen bezogen werden. Es wurde der Oberdeutschen oder „Straßburger“ Ordensprovinz zugewiesen.[1] Das Kloster war für 30 Ordensleute gebaut und wurde dem Hl. Wolfgang von Regensburg geweiht.

Johannes Trithemius (1462–1516) schrieb dem Guardian des Kreuznacher Kloster 1487 einen Brief.[2] 1489 regelten Kurfürst Philipp und Herzog Johann I. die Rechte und Pflichten an einer Wasserleitung vom Galgenberg bis in die Kreuznacher Altstadt, von der ein Teil des Wassers dem Franziskanerkloster zustehen sollte[3].

Die Verehrung einer wundertätigen Statue des Hl. Wolfgang aus Birnbaumholz, die ein Bewohner der Stadt gestiftet hatte, brachte dem Kloster reiche Spenden aus dem weiten Umfeld ein. 1489 schrieb Johannes Trithemius (1462–1516) mehrere Briefe – u. a. über klösterliche Freundschaft (amicitia monastica) und das Fegefeuer – an den Prediger des Franziskaner-Klosters zu Kreuznach, Bernhardin Schlierbach († 1524)[4][2], der ihn gebeten hatte, ihm Werke über die Barmherzigkeit und Liebe Gottes, die Herrlichkeit des Himmels, die Eucharistie und das Lob der Maria zu nennen.[5]

Auf dem Provinzialkapitel 1490 in Kreuznach wurde Johannes Heilmann von Lindenfels († 1503) aus Riedfeld (Neustadt an der Aisch) zum dritten Mal zum Provinzialvikar der Ordensprovinz gewählt. Auch der spätere (1499 und 1505) Generalvikar Johannes Keller († 1505) aus Kaysersberg war bei diesem Kapitel anwesend, bei dem unter anderem Bestimmungen gegen Mäntel, Kissen und andere überflüssige Gegenstände in den Zellen der Franziskanermönche erlassen wurden[6].

Bonifatius Menger († 1519), der durch geistreiche Predigten Berühmtheit erlangte, starb im Kreuznacher Konvent.

Humanistische Annen- und Marienverehrung

Im Kreuznacher Franziskanerkloster wurde – wie im benachbarten Kloster Sponheim der Benediktiner unter Abt Trithemius – eine besondere humanistische Annen- und Marienverehrung gepflegt[7].

Der Franziskaner Franz Wiler (um 1450–1514)[8] schrieb 1490 aus Kreuznach einen Brief an den Leipziger Medizinstudenten Peter Morderer aus Windesheim[9] über die theologischen Vorstellungen der „Immakulisten[10]. Er verfasste in Kreuznach das Buch Lignum pomiferum B[eatae] M[ariae] V[irginis][11], wörtlich „Fruchttragendes Holz der Hl. Jungfrau Maria“, als Sinnbild der Inkarnation Christi aus der reinen Jungfrau. Die Schrift widmete er 1494 dem Sponheimer Abt Trithemius.[12] Wiler war ein Schüler des Wanderhumanisten Peter Luder (um 1415–1472) und gilt als Vorläufer des Baseler Humanismus.

Albert Morderer († 1519)[13] ist 1492, 1496 als Guardian des Kreuznacher Franziskanerkonventes belegt. Er verteidigte 1494/95 in einem Brief an den makulistischen Dominikaner Wigand Wirt (Cauponis) (1460–1519) in Frankfurt am Main die Auffassung, dass Maria von ihrer Mutter Anna ohne Sünde empfangen worden sei[14]. Auf die Bitte Morderers hin schrieb Tritemius einen – heute verlorenen – Traktat „De computo ecclesiastico“ über die kirchliche Zeitrechnung.

Der ehemalige Kreuznacher Lektor und Prediger Bernhardin Schlierbach, der in jeder seiner Predigten auf die Wirkmächtigkeit der Mutter Mariens und der Heiligen Sippe verwies, gründete 1497 in Brixen eine Annenbruderschaft[15].

1516 war Bruder Chrismann Procuratoris († 1524), der mit Johannes Reuchlin (1455–1522), Konrad Pelikan (1478–1556), Nikolaus Ellenbog (1481–1543) und Bruno Amerbach (1488–1535) in Verbindung stand und korrespondierte, Lesemeister und Prediger des Ordens in Kreuznach („predicator cruczennacensis ordinis minorum de obseruancia“).[16]

Auseinandersetzung mit der Reformation

Im Kreuznacher Kloster ist vermutlich der geborene Kreuznacher („Stauronesius“[17]) Johannes Findling († 1538)[18] in den Franziskanerorden eingetreten. Er war der deutsche Organisator der Ablasspredigten von 1515 und veröffentlichte nach dem Bauernkrieg Streitschriften gegen Martin Luther[19]. Der Schweizer Franziskaner Daniel Agricola (um 1490–um 1540), der in Basel schon verschiedene Schriften veröffentlicht hatte – darunter eine Passion Christi[20] -, verfasste im Kreuznacher Kloster 1528 ebenfalls eine Streitschrift gegen Luther[21], die er Pfalzgraf Johann II. von Simmern (1492–1557) widmete.

Im Frühjahr 1525 fand am Sonntag Jubilate im Kreuznacher Kloster das Provinzialkapitel der Franziskaner statt. Erhalten ist ein Brief von Konrad Pelikan, damals noch Mitglied des Ordens, aus Basel nach Kreuznach, das er von zwei Besuchen in den Jahren 1514 oder 1515 her kannte. In dem Schreiben rechtfertigt Pelikan seine Hinwendung zur Reformation und entschuldigt sein Ausbleiben beim Ordenskapitel [22]. Auf dem Kapitel wurde 1525 der Mainzer Guardian Alexander Molitoris († 1549)[23] zum Provinzialvikar gewählt.

1554 starb der Vize-Guardian des Limburger Franziskanerklosters, Philipp von Hersfeld (Hitzfeld) im Kreuznacher Konvent[24]. Er ist der Verfasser einer Sammlung[25] von Handschriften mittelalterlicher Autoren, darunter Auszüge aus zehn verschiedenen Cusanus-Schriften, und eines Florilegiums von Sentenzen[26].

Umwandlung in ein Hospital

1559/68 wurde das Kloster von den Kurfürsten Ottheinrich (1502–1559) und Friedrich III. von der Pfalz (1515-1576) aufgehoben und das Gebäude mit seiner reichen Pfründendotation in ein Bürgerhospital umgewandelt; die Erinnerung daran hat sich im Straßennamen Hospitalgasse[27] erhalten hat.

1584 wurde das Grabdenkmal der Hedwig von Flersheim (um 1483–1516), der Frau des Franz von Sickingen, das sich im Chor der St.-Wolfgangs-Kirche befunden hatte, von ihrem Enkel Hans Schweikard I. von Sickingen (1541–1589) in die damals lutherische Pfarrkirche von Ebernburg überführt und war dort 1660 noch vorhanden. Ebenso erging es dem Grabmal der Schonette von Sickingen, geb. Sien († 1483).

Wiederbesiedlung des Klosters

1623 wurde das Klostergebäude nach der spanischen Eroberung Kreuznachs wieder von den Franziskanern übernommen mit einer Unterbrechung von 1632 bis 1635/36 in der Zeit der schwedischen Besetzung[28].

1648 wurden von den Kreuznacher Franziskanern die Katholiken in Ebernburg (Herrschaft Sickingen), Dalberg und Wallhausen (Herrschaft Dalberg), Sobernheim (Kapelle der Malteser), Merxheim (zur Hälfte Herrschaft Burtscheid), Martinstein (Herrschaft Schönborn), Wartenstein (Herrschaft Warsberg), Gemünden und Schmidtburg (Herrschaft Schenk von Schmidtburg), Oberstein, Gau-Bickelheim, Dromersheim und auf der Kauzenburg betreut. 1672 waren sie in 29 Ortschaften tätig[28].

In den 1650er Jahren scheiterte ein Versuch der Franziskaner, in der überwiegend reformierten Stadt Kreuznach eine katholische Schule zu gründen. Im Kreuznacher Religionsvergleich vom 4. Dezemberjul. / 14. Dezember 1652greg.zwischen Ludwig Philipp von Pfalz-Simmern (1602–1655) und Markgraf Wilhelm von Baden (1593–1677) wurde das catholicum publicum exercitium (die öffentliche römisch-katholische Religionsausübung) in St. Wolfgang zugestanden, die Zahl der Klosterbrüder im Franziskanerkloster aber auf 8 Personen begrenzt.[29]

1660 wurden die noch vorhandenen Inschriften der Grabdenkmäler des Klosters von Adam Bürvenich (1603–1676) aufgenommen[30].

Im Januar 1664 hielt der Guardian Hermann Mott (1624–1704)[31] ein Streitgespräch auf der Ebernburg[32] mit dem Norheimer lutherischen Pfarrer und Superintendenten Johann Tobias Weber gen. Hagen († 1682) ab[33]. Im St. Wolfgang fanden im selben Jahr sieben kontroverstheologische Disputationen zwischen katholischen und protestantischen Theologen statt[28].

Der Guardian Werner Rost gründete 1680 das Kloster Maria Himmelfahrt in Spabrücken, das allerdings bereits 1681 von Kölner Franziskanern übernommen wurde.

Zerstörung, Wiederaufbau und endgültige Aufhebung des Klosters

Während des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurden Kloster und Kirche (bis auf den Chorraum) 1689 zerstört. Nach dem Frieden von Rijswijk wurde in der Ruine der Kirche am 1. Januar 1698 ein feierliches Te Deum abgehalten[28]. 1708 wurde St. Wolfgang Pfarrei für Kreuznach rechts der Nahe. Mit Unterstützung von Kurfürst Johann Wilhelm von der Pfalz (1658–1716), Herzog von Jülich und Berg („Jan Wellem“), erfolgte 1715–1718 der Wiederaufbau. Der 2009 wieder aufgefundene Grundstein von 1715 ist jetzt im St. Wolfgangs-Chor ausgestellt.

Um 1720 erhielt die Kirche einen Hochaltar mit sechs Statuen und vier Engelsfiguren. 1727 wurde die Kirche neu geweiht.

1802 in der Zeit der Zugehörigkeit von Kreuznach zu Frankreich wurde das Franziskaner-Kloster endgültig aufgehoben. Den Mönchen über 60 Jahren wurde ein Pension von 600 Francs, den jüngeren eine von 500 Francs jährlich ausgesetzt. 17 Pfund Silber wurden eingezogen. 42 Werke der Klosterbibliothek in 27 Bänden befinden sich heute im Besitz der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf. Andere Bücher des Konvents sind in die Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Trier gelangt.

Die Pfarrei St. Wolfgang wurde 1804 zunächst zur Sukkursal- oder Hilfspfarrei herabgestuft und 1808 aufgehoben.

Nutzung als Schulgebäude und Bibliothek

Nach der Aufhebung des Klosters und der Pfarrei wurden die Gebäude zunächst als Militärhospital und 1812/13 als Lager für 116 spanische Kriegsgefangene genutzt. Ab 1811 befand sich das Collège de Creuznach, heute Staatliches Gymnasium an der Stadtmauer, auf dem Gelände.

Die St.-Wolfgang-Kirche wurde 1926/28 renoviert und am 2. Januar 1945 bei einem Bombenangriff bis auf den Chor zerstört. Im St. Wolfgangs-Chor befindet sich heute die Heimatwissenschaftliche Zentralbibliothek des Landkreises Bad Kreuznach.

1891 wurde in Bad Kreuznach ein neues Kloster – seit 1905 St. Marienwörth – durch Franziskanerbrüder vom Heiligen Kreuz aus Innichen gegründet.

Guardiane des Klosters

  • Heinrich Hügk († 1493)
  • Albert Morderer († 1519), 1492, 1496 erwähnt
  • Bonifatius Menger († 1519), 10 Jahre Guardian
  • Alexander Molitoris († 1549), 1540 bis 1543

1559/68 bis 1623 Umwandlung in ein Bürgerhospital

  • Marianus Lützenkirchen († 1645), ab 1623, gestorben als Beichtvater in Düren

1632 bis 1636 schwedisch

  • Jakobus Lutz, ab 1636/37
  • Joseph Neuburg, taufte 1641 in der Trombacher Klause unter der Burg Ebernburg Heinrich Otto von Sickingen[34], 1648 als Guardian erwähnt
  • Franziskus Haug, 1658 erwähnt
  • Hermann Mott (1624–1704), 1664 erwähnt
  • Werner(us) Rost, 1680 erwähnt
  • Fidelis Roth (1742–1786), Lektor in Köln, Düren, Bergheim, Neuss, Beurig, Bonn, 1782 bis 1784 Guardian in Kreuznach, dann in Aachen, Verfasser einer Schrift gegen die Thesen von Philipp Anton Hedderich (1743–1808) zur Exkommunikation als Tatstrafe („excommunicatio latae sententiae“)[35]
  • Michael Makowitzky († nach 1817), 1792 erwähnt, bis 1802 Guardian, seit 1804 in Pfaffen-Schwabenheim

Quellen

  • Kreuznach, Franziskanerkloster, 3 Urkunden 1472–1489 (Landeshauptarchiv Koblenz, A.2 Klöster und Stifte, Best. 124)
  • Franziskanerkloster zu Kreuznach, 1802 (Landeshauptarchiv Koblenz, A.2 Klöster und Stifte, Best. 256 Präfektur des Rhein-Mosel-Departements in Koblenz, 08.01.01 Aufhebung der Stifter und Klöster, Sachakte 10730)
  • Lucerna fidei per Fratres Minores S. Francisci regularis observantiae novissime accensa in Palatinatu, et nonnullis provinciis Germaniae, o. O. 1628[36]
  • Exercitia et acta spiritualia Fr. Min. Recollect. Conv. Crucenacensis in et extra [Tagebuch des Guardian 1636–1650] (Katholisches Pfarrarchiv Herbstein)[28]
  • Necrologium Crucenacensis [1478–1541]. In: Collegio S. Bonaventura (Hrsg.): Analecta Franciscana sive Chronica aliaque varia documenta ad historiam Fratrum Minorum spectantia, Bd. VI, Typographia Collegio S. Bonaventura, Quaracchi 1917, S. 286f

Literatur

  • Stephan Alexander Würdtwein: Monasterium S. Wolffgangi in Creuznach Ordinis FF. Minorum de Observantia. In: Monasticon Palatinum Bd. V, Cordon, Mannheim 1796, S. 355-360 (Online-Ressource, abgerufen am 21. Dezember 2011)
  • Patritius Schlager: Die Franziskaner und die katholische Restauration in Kreuznach. In: Pastor bonus 15 (1902/03), S. 367–374
  • Walter Zimmermann (Bearb.): Die Kunstdenkmäler des Kreises Kreuznach (Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz 18/1), L. Schwann, Düsseldorf 1935, S. 85-88 (Nachdruck: Deutscher Kunstverlag, München / Berlin 1972 ISBN 3-422-00540-4)
  • Rudolf Stein: Das Franziskanerkloster zum Hl. Wolfgang in Kreuznach (1484–1700). In: Katholische Kirchengemeinde St. Wolfgang (Hrsg.): Festschrift zur Konsekration der Pfarrkirche St. Wolfgang Bad Kreuznach, Voigtländer, Bad Kreuznach 1963, S. 37-52
  • Hans Forster: Die Pfarrei St. Wolfgang in Kreuznach (1708–1808). In: Festschrift zur Konsekration der Pfarrkirche St. Wolfgang Bad Kreuznach, Voigtländer, Bad Kreuznach 1963, S. 53-67
  • Hans Forster: Die Pfarrei St. Wolfgang zu Creuznach im Kirchenkampf zur Zeit der französischen Herrschaft 1798–1814. In: Horst Silbermann (Hrsg.) Studienbuch zur Regionalgeschichte des Landkreises Bad Kreuznach (Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach 21), Fiedler, Bad Kreuznach 1986, S. 287-325
  • Max Plassmann: Zur Bibliothek des Kreuznacher Franziskanerkonvents. In Wissenschaft und Weisheit 70 (2007), S. 212-230

Einzelnachweise

  1. Vgl. Urkunde vom 4. August 1484, ausgestellt in Heidelberg; Stadtarchiv Mainz (U / 1484 August 4).
  2. a b Brief vom 20. Juli 1487. In: Johannes Trithemius: Opera pia et spiritualia, hrsg. von Johannes Busaeus SJ (1543–1611). Johannes Albin, Mainz 1604, S. 945 (Google-Books).
  3. Vgl. Jörg Julius Reisek: „... das sie by solcher ordenung des wassers beidteil getrulich handthaben“. Streit um die Kreuznacher Wasserversorgung (2010) (Online-Ressource, abgerufen am 2. September 2012).
  4. Aus Basel; auch Bernardus de Slierbach oder Schlie(r)pach, Schlyerpach, Schliebath, ab 1480 belegt, Lektor und Prediger in Rufach, St. Ulrich bei Barr, Lenzfried, Basel, Zabern, Alspach und Pfullingen, 1487, 1489 Lektor und Prediger in Kreuznach, gestorben als Beichtvater (Confessor) des Klarissenklosters in Brixen; vgl. Florentin Nothegger: Zum Personalstand der Franziskaner in Brixen von 1455–1580. In: Der Schlern 53 (1979), S. 422-425, bes. S. 423.
  5. Briefe vom und 31. Oktober, 12. März, o. D. 1489 und 17. August „MCCCC“ [wohl 1490]. In: J. Trithemius: Opera pia (a. a. O.), S. 959–963 und 965 (Google-Books).
  6. Vgl. Albrecht Schäfer: Die Orden des hl. Franz in Württemberg von 1350-1517. Eine vorreformationsgeschichtliche Studie. In: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 23 (1919), S. 1-110; 24 (1920), S. 55-104, bes. 24 (1920), S. 92.
  7. Zu Marienverehrung und Annenkult im Humanismus und zur Diskussion um die Unbefleckte Empfängnis Mariens in Humanistenkreisen vgl. Anna Scherbaum: Albrecht Dürers Marienleben. Form, Gehalt, Funktion und sozialhistorischer Ort (Gratia 42), Otto Harrassowitz, Wiesbaden 2004, bes. S. 230-241 ISBN 3-447-05013-6.
  8. Wahrscheinlich aus Basel; auch Franciscus Vuiler, Theologe, Dichter und Musiker, Studium in Paris, Lektor und Prediger in Ingolstadt, St. Ulrich bei Barr, Tübingen, Basel, Mainz, Pforzheim, Kreuznach, nach der Kreuznacher Zeit tätig in Zabern und Basel, gestorben in Heidelberg; vgl. Veronika Feller-Vest: Wiler, Franz. In: Historisches Lexikon der Schweiz mobile (e-HLS), Version vom 8. Januar 2013 (URL).
  9. Vgl. seinen Besitzeintrag als Magister in Marcus Annaeus Lucanus: Pharsalia, Martin Landsberg, Leipzig vor 1496 (Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek München, Sign. Res/4 A.lat.a. 299).
  10. Marienschrift und Brief Wilers sind erhalten in der Nationalbibliothek von Luxemburg (cod. 236); vgl. Ferdinand W. E. Roth: Aus Handschriften der Stadtbibliothek zu Luxemburg. In: Neues Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde 37 (1911/12), S. 296-306, bes. S. 304f; Paul Oskar Kristeller (Hrsg.): Iter Italicum, Bd. IV, E. J. Brill, Leiden 1989, S. 324 (Google-Books).
  11. Universitätsbibliothek Freiburg im Breisgau (Hs. 154, Blätter 1-54); vgl. Otto Stegmüller: Der Immaculata-Traktat des Basler Franziskaners Franz Wiler († 1514). In: Basler Zeitschrift 60 (1960), S. 47-64.
  12. Vgl. dessen Würdigung von Wyler: Johannes Trithemius: Cathalogus illustrium viro[rum] germania[m] suis ingenijs et lucubrationibus omnifariam exornantium. s. l. [Mainz], s. n. [Friedberg] 1495. S. 72 (Digitalisat der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel).
  13. Auch Albertus Latro (lateinisch „Bandit“), Morder oder Albert François, ungenau auch „Moderer“.
  14. Vgl. Angelika Dörfler-Dierken: Die Verehrung der heiligen Anna in Spätmittelalter und früher Neuzeit (Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte 50), Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1992, S. 63 Anm. 59; Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg (MS 0.106, Blatt 33v).
  15. Vgl. F. Nothegger: Personalstand (a. a. O.); Leo Andergassen: Zur Bau- und Ausstattungsgeschichte des Brixner Klarissenklosters. In: ders. (Hrsg.): Icones Clarae. Kunst aus dem Brixner Klarissenkloster. Arte dal Convento delle Clarisse di Bressanone, Katalog, Diösanmuseum, Brixen 1999, S. 57–83, bes. S. 64.
  16. Auch Crismannus (Christian), 1501 im Konvent in München, 1510 im Kloster Lenzfried bei Kempten, auch in Rufach und Zabern belegt, gestorben in Heidelberg; vgl. Alfred Hartmann (Hrsg.): Die Amerbachkorrespondenz Bd. II Die Briefe aus den Jahren 1514–1524. Verlag der Universitätsbibliothek, Basel 1943, S. 38f (Nr. 525) und 70f (Nr. 557); Manfred Krebs (Hrsg.): Ein unbekannter Brief Reuchlins. In: Johannes Reuchlin (1455-1522). Festgabe seiner Vaterstadt Pforzheim zur 500. Wiederkehr seines Geburtstages. Selbstverlag der Stadt, Pforzheim 1955, S. 197–204.
  17. Zu σταυρός „Kreuz“ und νῆσος „Insel“, begegnet auch bei Trithemius als Bezeichnung für Kreuznach.
  18. Auch „Finling, Funling“ u. ä., gräzisiert „Apobolymaeus“, 1512 Lektor des Ordens in Ingolstadt, 1516 Guardian in Mainz, gestorben in Amberg; vgl. Michael Bihl: Der Katalog des P. Johannes Findling vom Jahre 1533, dessen Schriften und Leben, sowie der Katalog des P. Johannes Nasus vom Jahre 1564. In: Sammelblatt des Historischen Vereins Ingolstadt 40 (1920), S. 1-93 (Separatdruck: A. Ganghofer, Ingolstadt 1921).
  19. Anzaigung zwayer falscher Zungen des Luthers wie er mit der ainen die paurn verfueret, mit der andern sy verdammet hat durch Admiratu[m] den Wunnderer, genant Johann Fundling, Johann Weissenburger, Landshut 1525 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München); Lutheri Antilutherana. Opera Fratris Iohannis Apobolymei, alias findeling Minoritae Stauronesij, congesta, o. O. [Ingolstadt] 1528 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München).
  20. Passio D[omini] N[ostri] I[esu] C[hristi] secundum seriem quatuor evangelistarum ... illustrata, magnorumque virorum sententiis adornata, Basel 1509, und weitere Auflagen.
  21. Nur als Handschrift erhalten; Danielis Agricolae Minoritae Obeliscus (contra Lutherum). Praecedit fratrum Franciscanorum cenobii Crucenacensis ad D. Johannem Palatinem Rheni Bauariae ducem epistola dedicatoria, Kreuznach 1528 (Bayerische Staatsbibliothek München; Clm 9062).
  22. Vgl. Die Hauschronik Konrad Pellikans von Rufach, übers. von Theodor Dulpinus, J.H. Ed. Heitz, Straßburg 1892, S. 50f und 94-100; Johannes Beumer: Aus dem Chronikon des ehemaligen Franziskaners Konrad Pellikan. In: Franziskanische Studien 55 (1973), S. 258-273.
  23. Aus Rastetten; auch Alexander Müller, 1496 immatrikuliert in Heidelberg, 1497 Baccalaureat, 1515 von Papst Leo X. (1475-1521) zum deutschen Mitkommissar des Petersdom-Ablasses ernannt, Freund Pelikans, 1547 Minister der Ordensprovinz.
  24. Zu seinem Grabstein vgl. Eberhard J. Nikitsch (Bearb.): Die Inschriften des Landkreises Bad Kreuznach (Die deutschen Inschriften 34. Mainzer Reihe 3), Ludwig Reichert, Wiesbaden 1993, S. 226.
  25. Rare Book Library der Hispanic Society of America, New York (Sign. HC 327/108).
  26. 1525 bis 1531 in Trier; vgl. Hans Gerhard Senger: Ludus Sapientiae. Studien zum Werk und zur Wirkungsgeschichte des Nikolaus von Kues (Studien und Texte zur Geistesgeschichte des Mittelalters 78), E. J. Brill, Leiden 2002, S. 291-303.
  27. Im 17. Jahrhundert auch: Nickelsgasse .
  28. a b c d e Vgl. P. Schlager: a. a. O.
  29. Text des Vergleichs bei Johann Jacob Moser: Zusäze zu seinem neuen Teutschen Staats-Recht, Bd. II. s. n., Frankfurt und Main / Leipzig 1782, S. 696–700 (Google-Boolks); Textauszug in: Wilhelm Arnold Günther: Codex diplomaticus Rheno-Mosellanus, Bd. V, Nr. 232, Pierre Bernard Francois Hériot / Jakob Hölscher, Koblenz 1826, S. 442f (Google-Books).
  30. Handschrift Adam Bürvenich: Annales seu Chronicon almae provinciae Coloniae Fratrum Minorum Strict. Observantiae Regularis seu Recollectorum, conscribi caepti 1665 mense Septembri, 1665 (Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf; Sammlung Anton Joseph Binterim Ms. fol 2 B); vgl. E. J. Nikitsch: Inschriften (a. a. O.), S. xxiii u. a.
  31. 1651 Vicarius des Guardians in Düsseldorf, später in Brühl Kölner Novizenmeister, verschiedene Publikationen, darunter Musices Choralis Medulla sive totius cantus Gregoriani succincta ac fundamentalis Traditio, Wilhelm Friessem, Köln 1670.
  32. Vgl. Hermannus Mott: David Contra Goliath sive Singulare de divortio certamen Inter Minorum Recoll. minimum F. Hermannum Mott, Conventus Crucenacensis Guardianum, Et D. Ioannem Tobiam Weber, dictum Hagen, maximum Lutherani verbi ministrum in Norheim, Nikolaus Heyll, Mainz 1665.
  33. Aus Idstein, 1634 immatrikuliert in Straßburg, 1639 bis 1642 Pfarrer in Egenroth, 1651 von St. Johannisberg in Dhaun, 1659 Superintendent und Titular-Hofprediger in Norheim.
  34. Kurmainzischer Rat, gestorben in Italien.
  35. Vgl. Peter Frowein: Philipp Hedderich 1744-1808. Ein rheinischer Kanonist aus dem Minoritenorden im Zeitalter der Aufklärung (Bonner Beiträge zur Kirchengeschichte 3), Böhlau, Köln / Wien 1973, S. 100.
  36. Bibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München (Sigel: 19; BV010267527).

Koordinaten: 49° 50′ 32″ N, 7° 51′ 35″ O