Otto Ernst Schweizer

deutscher Architekt und Baubeamter
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. Februar 2006 um 13:29 Uhr durch Unukorno (Diskussion | Beiträge) (PND, PD, kat.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Otto Ernst Schweizer (* 27. April 1890 in Schramberg, Schwarzwald; † 14. November 1965 in Baden-Baden) war ein deutscher Architekt.

Der gelernte Geometer bestand 1912 das Staatsexamen als Feldmesser. Nachdem er 1915 als Externer an der Oberrealschule in Ludwigsburg die Reifeprüfung nachgeholt hatte, begann er im Wintersemester des selben Jahres ein Architekturstudium an der "Königlichen Technischen Hochschule zu Stuttgart". Im folgenden Jahr wechselte er an die "Königlich Bayrische Technische Hochschule zu München". Dort studierte er hauptsächlich unter Theodor Fischer. Im Sommer 1917 bestand er die Diplomhauptprüfung "mit Auszeichnung". 1917 begann er seine Tätigkeit im Baubüro der "Bayrischen Geschützwerke Friedrich Krupp KG" in München-Freimann. Dort verrichtete er Planungsarbeiten unter devr Leitung seines ehemaligen Lehrers Theodor Fischer. Von 1919-20 war er der stellvertretende Stadtbaumeister in seiner Heimat Schramberg. Nach dem er das folgende Jahr in Stuttgart als Städtebaufachmann im Stadterweiterungsamt tätig gewesen war, absolvierte er die Staatsprüfung im Hochbaufach und wurde Regierungsbaumeister. Im gleichen Jahr heiratete er Gertrud Schlauder und wurde ein Jahr später Vater eines Sohnes (Hanspeter). Von 1921 bis 25 war er Stadtbaurat im Schwäbisch Gmünd, bevor er vier Jahre als Oberstadtbaurat und Leiter der Neubauabteilung und Abteilung für Bauberatung und Denkmalpflege in Nürnberg war.

1928 erhielt er die „Goldene Medaille“ im Kunstwettbewerb der IX. Olympischen Spiele in Amsterdam der Architekturabteilung für Anlagen des Nürnberger Frankenstadions. 1929 arbeitete Otto Ernst Schweizer nach dem Ausscheiden aus dem Beamtendienst ein Jahr lang als freier Architekt in Nürnberg. Das folgende Jahr wurde er auf einen Lehrstuhl für Städtischen Hochbau, Wohnungs- und Siedlungswesen an der Technischen Hochschule in Karlsruhe berufen. 1937 wurde er zum Mitglied des Reichsprüfungsamtes ernannt. Im Jahr darauf lehnte er es ab, in der Türkei zu bauen und zu unterrichten. Während des 2. Weltkriegs wurde er Mitglied des Beirats für die Belange des Wiederaufbaus und fungierte als Verbindungsmann zwischen den Regierungen Nordbadens und Nordwürttembergs.

1948 wurde er zum Mitglied des von der französischen Militärregierung eingesetzten Conseil Supérieur d'Architecture et d'Urbanisme (CSAU). Im Jahr 1949 berief ihn der vorbereitende Ausschuss in den Planungsrat zur Einrichtung einer provisorischen Regierungszentrums in Bonn. Die Technische Hochschule 2 in Stuttgart verlieh ihm im folgenden Jahr die Ehrendoktorwürde. 1951 erhielt er eine Einladung zur Teilnahme am Congrès International d'Architecture Moderne (CIAM) in Hoddesdon, England. Nachdem er 1955 ordentliches Mitglied der Universität der Künste in Berlin geworden war, verlieh ihm die Stadt Schramberg 1960 die Ehrenbürgerwürde. Im gleichen Jahr erhielt er auch das Großen Verdienstkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, auch ließ er sich in diesem Jahr erimitieren. In den folgenden Jahren wurden ihm die Würde eines Ehrensenators der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg im Breisgau und die Würde eines Ehrendoktors der Technischen Hochschule in Wien verliehen.

Im Alter von 76 Jahren starb Otto Ernst Schweizer am 14. November 1965 in Baden-Baden.

Werke (Auswahl)

  • Arbeitsamt, Nürnberg
  • Planetarium, Nürnberg
  • Frankenstadion, Nürnberg
  • Milchhof, Nürnberg
  • Idealplan einer Großstadt