Karl Flerx (* 1782 in Mannheim; † 3. Juli 1816) war ein deutscher Sänger (Bass), Tänzer und Komiker.
Leben
Karl Flerx kam schon als Kind nach München. Schon im Alter von neun Jahren widmete er sich der Tanzkunst, später auch der Schauspielerei. 1807 wurde er Hofschauspieler.[1] Er war am Münchner Hoftheater erfolgreich beschäftigt. 1810 trat er zusammen mit seinem Münchner Kollegen Adam Schlotthauer im Theater an der Wien auf; gegeben wurden Arlequin und Columbina auf den Alpen und Die drey Sklaven. Schlotthauer und Flerx hatten auch schon zwei Jahre zuvor ein Gastspiel in Wien gegeben.[2] Im Sonntagsblatt war damals der Kommentar zu lesen gewesen: „Die beyden fremden Tänzer aus München haben diesem Theater reelle Dienste geleistet, indem das Publikum sich häufig einfand [...] daß seit dieser Zeit mancher geistreiche junge Herr, in den Gesellschaften, die er durch seinen Witz belebt, als Pierrot oder Harlekin Aufsehen zu erregen strebt, und auch Beyfall findet, dieß scheint für die Sittengeschichte unserer guten Stadt nicht ganz gleichgültig zu seyn.“[3] Flerx wurde später als Synonym für Münchens Harlekin bezeichnet.[4] Im Gesellschaftsblatt für gebildete Stände erschien 1813 eine vernichtende Kritik des Stückes Der rechte Mann von Carl Stein, das am Münchner Hof- und Nationaltheater aufgeführt wurde. Immerhin aber habe „Hr. Flerx dazu bey“getragen, „einige frohe Laune zu verbreiten“.[5]
Im April 1810 heiratete er die Schauspielerin Josefa Lang. Seine Schwiegereltern waren damit die Schauspielerin Marianne Lang (1764–1835) und der Hornist Martin Lang (Hornist) (1755–1819). Verschwägert war er durch diese Hochzeit mit dem Geiger Theobald Lang (1783–1839), dem Fagottisten Franz Xaver Lang (1791–1862) sowie der Schauspielerin und Schriftstellerin Margarethe Lang (1788–1861).
Am 12. Januar 1852 verheiratete sich ein Karl Flerx, königlicher Hoftänzer in München, mit der Bäckerstochter und Hoftheaterchorsängerin Barbara Jansch.[6]
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 568, (Digitalisat).
Weblinks
- Karl Flerx im Bayerischen Musiker-Lexikon Online (BMLO)
Einzelnachweise
- ↑ Felix Joseph Lipowski, Baierisches Musik-Lexikon, München 1811, S. 167
- ↑ Allgemeine musikalische Zeitung 12, Oktober 1810, S. 853
- ↑ Literarischer Anzeiger zum Sonntagsblatt Nr. 7, Wien 1808, S. 54
- ↑ Pia und Pino Mlakar, Unsterblicher Theatertanz. 300 Jahre Ballettgeschichte der Oper in München. Band 1: Von den Anfängen um 1650 bis 1860, Florian Noetzel 1992, ISBN 978-3795905248, S. 157
- ↑ Gesellschaftsblatt für gebildete Stände Nr. 52, 30. Juni 1813, Sp. 411
- ↑ Münchener Herold, 23. Januar 1852, S. 109
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Flerx, Karl |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Sänger (Bass), Tänzer und Komiker |
| GEBURTSDATUM | 1782 |
| STERBEDATUM | 1862 |