Dyspareunie

sexuelle Funktionsstörung (brennende oder krampfartige Schmerzen im Genitalbereich beim Geschlechtsverkehr)
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Klassifikation nach ICD-10
N94.1 Dyspareunie
F52.6 Nichtorganische Dyspareunie
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ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Eine Dyspareunie (griech.: Vorsilbe dys- = „fehl-“ bzw. „falsch-“ und pareunos = „Paarung“, „Bettgenosse“) (syn. Algopareunie von griech. algos = „Schmerz“ und pareune = „Paarung“, „Bettgenosse“: „Paarungsschmerz“) ist eine sexuelle Funktionsstörung. Meist äußert sie sich durch brennende oder krampfartige Schmerzen im Genitalbereich beim Geschlechtsverkehr, fast immer bleibt bei ihrem Auftreten der Orgasmus aus. Das Phänomen tritt sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf, der Ausdruck als solcher wird jedoch hauptsächlich im Zusammenhang mit weiblichem Sexualschmerz verwendet.

Bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts wurde der Begriff ausschließlich für das Unbeteiligtbleiben der Frau beim Geschlechtsakt verwendet. Heute bezeichnet man jede Form körperlichen oder seelischen Nichtzusammenpassens der Geschlechtspartner als Dyspareunie.

Die sehr vielseitigen organischen Ursachen lassen sich meist beheben, aber psychisch bedingte Beschwerden bedürfen einer längerfristigen Therapie. Oft sorgen psychische Gründe nach Behebung der ursprünglich organischen Hauptursache einer Dyspareunie für einen nur langsamen Rückgang der Symptome.

Ursachen und Therapie

Häufigste Ursache einer Dyspareunie sind akute oder chronische Harnwegsinfektionen, welche sich meist medikamentös beheben lassen. Andere mögliche Ursachen:

Ebenfalls recht häufig sind Narben nach einer Geburt, z. B. nach einem Dammschnitt oder Dammriss, die stellungsunabhängig zu Schmerzen beim Eindringen des Penis führen. Narben im Vaginalbereich kommen ebenfalls als Ursache in Frage. Je nach Lage des Narbengewebes lassen sich hier oft jedoch weniger schmerzhafte bis schmerzfreie Sexpositionen finden. Des Weiteren können vereinzelte Schleimhautfragmente aus der Gebärmutter im Beckenbereich zu Verwachsungen führen (Endometriose). Bei hormonabhängiger Stimulation dieser Areale kann es zu Schmerzen kommen. Eine Endometriose lässt sich bis zu einem gewissen Grad durch eine Hormontherapie behandeln. Sind jedoch die Verwachsungen bereits zu weit fortgeschritten, hilft oft nur ein operativer Eingriff.

Durch hormonelle Störungen verursachte Vaginalhautatrophie kann ebenfalls zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen. In diesem Fall empfiehlt sich kurzfristig die Benutzung von Gleitmitteln und langfristig eine Hormontherapie z. B. mit Östrogensalben. Die systemische Substitution mit Östrogen wird aufgrund langfristiger Risiken eher kritisch beurteilt. In den USA ließ die FDA als Alternative zur Östrogentherapie den Estrogenrezeptormodulator Ospemifen zur Behandlung der Dyspareunie in der Postmenopause zu[1].

Neben diesen organischen Ursachen kann eine Dyspareunie auch auf psychische Ursachen zurückgeführt werden. Durch Stress, z. B. durch negative sexuelle Erlebnisse im Vorfeld, kann es beim Sexualakt zu unbewussten Anspannungen und Verkrampfungen der Unterleibsmuskulatur kommen. Die dabei auftretenden Schmerzen führen zu sexueller Unlust und dies durch partnerschaftlichen oder allgemein sozialen Druck wiederum zu erhöhter Ausschüttung von Stresshormonen beim nächsten sexuellen Kontakt. Gespräche mit dem Partner sowie mit einem Psychotherapeuten können in solchen Fällen helfen.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. FDA approves Osphena for postmenopausal women experiencing pain during sex
Wiktionary: Dyspareunie – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen