Die Treppennatter (Rhinechis scalaris, ehemals Elaphe scalaris) ist eine Art der Nattern, die auf der iberischen Halbinsel und in Südfrankreich heimisch ist. Sie erreciht eine Körperlänge von 1,0 bis 1,60 Metern und ist aufgrund ihrer dunklen Rückenlängsstreifen gut von anderen Arten zu unterscheiden. Namensgebend ist das Zeichnungsmuster der Jungtiere, welches treppenartig erscheint.
Treppenatter | ||||||||||||
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Vorlage:Taxonomy | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Rhinechis scalaris | ||||||||||||
Merkmale
Mit einer durchschnittlichen Länge von etwa 1,20 Metern ist die Treppennatter relativ groß, außerdem hat sie einen kräftigen Körperbau mit einem nur leicht vom Körper abgesetzten Kopf. Der Kopf ist leicht dreieckig mit zugespitzter Schnauze, die Pupillen sind rund.
Oberseits sind die Tiere gelblich-braun, seltener können sie auch dunkel- oder rotbraun sein. Auffällig ist bei ihnen die Rückenzeichnung, die bei den ausgewachsenen Tieren aus zwei kräftig dunkelbraunen Längsstreifen vom Hals bis zum Schwanzende. Zwischen diesen Steifen liegen mehrere Querstreifen, die besonders bei den Jungtieren sehr deutlich ausgeprägt sind und das namensgebende Treppenmuster bilden. Diese Flecken sind H-förmig und die Querbalken verblassen mit zunehmendem Alter und zunehmender Anzahl der Häutungen. Insgesamt wird die Rückenfläche von durchschnittlich 27 Schuppenreihen, seltener 25 oder 29, gebildet, wobei die Schuppen ungekielt sind. Die Unterseite der Schlangen ist heller gelblich bis weißlich gefärbt. Die Jungtiere besitzen auf der Bauchseite eine dunkle Fleckung, die ebenfalls im Laufe der Entwicklung verblasst.
Verbreitung und Lebensraum
Die Treppennatter lebt mit Ausnahme des Nordens auf der gesamten Iberischen Halbinsel, also sowohl in Spanien als auch in Portugal, sowie im äußersten Süden Frankreichs. Außerdem ist sie auf der Mittelmeerinsel Menorca anzutreffen. Ihre Höhenverbreitung reicht vom Meeresspiegel bis etwa 2.200 Metern, sie bevorzugt dabei trocken-warme Geröllflächen mit hoher Vegetationsdichte. Entsprechend ist sie beispielsweise sehr häufig in verwilderten Weinstöcken zu finden, außerdem in Korkeichenbeständen, in Hecken und Ruinen sowie in brachliegendem Ackerland.
Lebensweise
Die Treppennatter ist sowohl tag- als auch dämmerungsaktiv. Während dieser Zeiten jagd sie vor allem nach Kleinsäugern und Vögeln, die sie mit dem Maul ergreift und danach mit ihrem Körper erwürgt. Sie ist relativ aggressiv und attackiert potentielle Feinde mit heftigen Bissen, wobei sie allerdings kein Schlangengift besitzt. Sie ist vornehmlich bodenlebend, kann jedoch auch an Pflanzen oder Mauerwerk klettern.
Etwa ab November ziehen sich die Schlangen zurück und halten eine Winterruhe, die etwa vier bis fünf Monate andauert.
Fortpflanzung und Entwicklung
Die Paarungszeit der Treppennatter erfolgt nach der Winterruhe im April bis Mai. Die Weibchen legen nach der Paarung Gelege von 5 bis 25 Eiern im Boden an, die sich selbst überlassen werden. Die Jungschlangen schlüpfen nach zwei bis drei Monaten und haben zu dem Zeitpunkt eine Gesamtlänge von etwa 10 bis 25 Zentimeter. Sie ernähren sich hauptsächlich von Insekten wie Heuschrecken sowie von kleinen Eidechsen.
Literatur
- Ulrich Gruber: Die Schlangen Europas und rund ums Mittelmeer. Franck'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1989. ISBN 3-440-05753-4
- Axel Kwet: Reptilien und Amphibien Europas. Franck'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 2005. ISBN 3-440-10237-4
- Rudolf Malkmus: Die Amphibien und Reptilien Portugals, Madeiras und der Azoren, Neue Brehm-Bücherei Band 621. Westarp Wissenschaften, Magdeburg 1995. ISBN 3-89432-440-6