Mulatte

Bezeichnung für einen Menschen, der Vorfahren mit sowohl dunkler als auch mit heller Hautfarbe hat
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Mulatte ist eine Bezeichnung für Menschen mit einem schwarzen und einem weißen Elternteil und im weiteren Sinn für Menschen, die jeweils zu einem wesentlichen Anteil sowohl schwarze als auch weiße Vorfahren haben. Somit ist der Begriff zwangsläufig mit rassistischen Vorstellungen verbunden und kann unter Umständen beleidigend sein. Ursprünglich sollte das Wort Mulatte die so bezeichnete Person als Menschen abwerten, wobei zu beachten ist, dass manche Lateinamerikaner den Begriff als Selbstbezeichnung übernommen haben und heute noch so verwenden.

Der Ursprung des Wortes

Die Spanier nahmen am Anfang des 16. Jahrhunderts große Teile Nord- und Südamerikas in Besitz und verfrachteten zahlreiche (schwarze) Sklaven in diese neuen Kolonien. Als die spanischen Herrn mit ihren Sklaven Kinder zeugten, meist durch Vergewaltigungen, nannten sie diese Kinder Mulato, bzw. Mulata (weibliche Form), abgeleitet von der Bezeichnung Mulo für Maultiere (Kreuzungen zwischen Eseln und Pferden). Schwarze waren nach den rassistischen Vorstellungen der europäischen Kolonialisten keine (gleichberechtigten) Menschen und dies galt auch für Mischlingskinder, die daher meist, wie ihre Mütter, versklavt und verkauft wurden. Kinder aus indianisch-europäischen "Vereinigungen" werden im spanischsprachigen Amerika übrigens als mestizos (Mischlinge), und nicht als Mulatten bezeichnet.


Literatur

  • La esclavitud en Huelva y Palos (1570-1587), Julio Izquierdo Labrado
  • The Mulatto People - a “race” and a culture
  • May Opitz: Afro-Deutsche nach 1945 - die so genannten ‚Besatzungskinder’ . Oguntoye, Katharina u.a. (Hg.): Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte. Berlin 1991.
  • Susan Arndt und Antje Hornscheidt (Hg.): Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. ISBN 3-89771-424-8

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