Der vollkommene Markt ist ein idealisiertes Modell in der Volkswirtschaftslehre. Zur Untersuchung komplizierter Zusammenhänge (beispielsweise der Preisbildung) wird oft mit diesem Modell gearbeitet.
Annahmen
- atomistische Marktstruktur (viele kleine Anbieter und Nachfrager mit jeweils kleinem Marktanteil)
- Homogenität der Güter (keine sachlichen, räumlichen und persönlichen Präferenzen),
- vollständige Markttransparenz (Anbieter und Nachfrager verfügen über alle marktrelevanten Informationen.)
- unbegrenzte Mobilität aller Produktionsfaktoren und Gütern, freier Marktzu- und Marktaustritt
- unbegrenzte Teilbarkeit aller Produktionsfaktoren und Güter
- unendliche Reaktionsgeschwindigkeit (Anpassungsprozesse sofort vollzogen)
- ausschließlich freiwillige Austauschbeziehungen (keine externen Effekte)
- gegebene Ressourcenausstattung
- konstante Produktionsverfahren und konstante Produktpalette
- konstante Präferenzen
Trifft eine oder mehrere dieser Annahmen auf den Markt nicht zu, so spricht man von einem unvollkommenen Markt. Häufig wird zur Untersuchung eines Vorganges ein vollständiger Markt angenommen und nur einer der Punkte wird verändert (Ceteris-paribus-Klausel), so kann der Betrachter genau sehen, wie und warum sich die Marktgegebenheiten verändern.
Preisbildung auf dem vollkommen Markt
Ein vollkommer Polypolmarkt wird auch Markt der vollständigen Konkurrenz genannt. Angebot und Nachfrage treffen sich in einem gemeinsamen Punkt, dem Gleichgewichtspreis. Alle Waren auf dem Markt werden nun zu diesem Preis verkauft und gekauft, man sagt der Markt wird geräumt. Anbieter, die mehr als den Gleichgewichtspreis für ihr Produkt verlangen, werden nichts verkaufen, Nachfrager, die weniger als den Gleichgewichtspreis bezahlen wollen werden keine Waren erhalten. Die Börse und der Devisenmarkt kommen von allen Märkten dem vollkommenen polypolistischen Markt am nächsten.
Kritik
In der Realität ist diese Marktform nicht anzutreffen. Der Aktienhandel an der Börse gilt als ein Beispiel, das der vollkommenen Konkurrenz am nächsten kommt.
Kritik erwächst dem Modell der vollständigen Konkurrenz einerseits aus den unrealistischen Prämissen (sog. Nirvana-Vorwurf (deutsch auch "Nirwana"-Vorwurf) durch Harold Demsetz), andererseits aus der fehlenden Berücksichtigung der dynamischen Komponente von Markt und Wettbewerb (vgl. Clark, Joseph Alois Schumpeter, Lutz).