Air China

staatliche Fluggesellschaft der VR China
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Air China (chinesisch 中國國際航空公司 / 中国国际航空公司, Pinyin Zhōngguó Guójì Hángkōng Gōngsī, englisch Chinese International Aviation Company, abgekürzt 国航) ist nach China Southern Airlines die zweitgrößte Fluggesellschaft der Volksrepublik China mit Sitz in Peking und Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance.

Air China
中國國際航空公司
Logo der Air China
Boeing 747-400 der Air China
IATA-Code: CA
ICAO-Code: CCA
Rufzeichen: AIR CHINA
Gründung: 1988
Sitz: Peking, China Volksrepublik Volksrepublik China
Drehkreuz:
Heimatflughafen: Peking
IATA-Prefixcode: 999
Leitung: Song Zhiyong[1]
Mitarbeiterzahl: 25'269[2] (2013)
Umsatz: US$ 16,3 Milliarden[2] (2013)
Fluggastaufkommen: 48,68 Millionen[2] (2013)
Allianz: Star Alliance
Vielfliegerprogramm: PhoenixMiles
Flottenstärke: 314 (+74 Bestellungen)
Ziele: 145 (National und International)[2]
Hauptquartier von Air China

Geschichte

Air China begann ihre Flüge am 1. Juli 1988; zuvor war sie der internationale Teil der Civil Aviation Administration of China (CAAC), die 1939 gegründet worden war, um Militärflüge aus der damaligen Republik China nach Mittelrussland zu absolvieren. Das erste Linienflugzeug der CAAC war die Lisunow Li-2. Danach kam die Iljuschin Il-14, die bald von der Iljuschin Il-18 abgelöst wurde.

Der erste Jet war die Hawker Siddeley Trident und wurde 1970 bestellt. Die ersten Langstreckenflüge übernahmen die Iljuschin Il-62M und die Boeing 707. 1980 erhielt die CAAC ihre erste Boeing 747.[3] Air China erhielt ihre erste Boeing 737-300 am 13. März 1993, die 737-700 am 17. Juni 2003 und die 737-800 am 17. August 1999.

1988 wurde die CAAC in einzelne Regionalgesellschaften und die international operierende Air China aufgesplittet. Air Chinas Großraumflotte besteht heute aus den beiden Versionen des Airbus A330, aus der Boeing 777-200, der Boeing 777-300ER und der Boeing 747-400, die aber bis Ende des Jahres 2015 durch die neue Boeing 747-8 ersetzt werden soll.[4]

Air China ist seit Dezember 2007 Mitglied der Star Alliance. Im letzten Jahr wurden 48,68 Millionen Passagiere auf Flügen der Air China befördert.[5]

Air China hält Anteile an verschiedenen Airlines, unter anderem Cathay Pacific, Shenzhen Airlines, Air Macau, Dalian Airlines, Beijing Airlines und Tibet Airlines; der Air China Konzern betrieb bis zum 31. Dezember 2013 insgesamt 497 Flugzeuge mit einem Durchschnittsalter von 6,33 Jahren;[6] insgesamt wurden 77,68 Millionen Passagiere befördert. Air China unterhält ein Vielfliegerprogramm unter dem Namen PhoenixMiles mit derzeit 28,91 Millionen Mitgliedern.[7]

Air China wurde im November 2013 von Skytrax auf den Status einer Drei-Sterne-Airline herabgestuft, da die Produktqualität nicht mehr die Mindestanforderungen für vier Sterne erfüllt.[8]

Am 7. Juli 2014 unterzeichneten der Präsident von Air China, Song Zhiyong, und der Vorstandsvorsitzende der deutschen Lufthansa, Carsten Spohr, eine Absichtserklärung für eine engere strategische Zusammenarbeit. Beide Partner werden in einem Joint Venture angebotene Flugverbindungen und Dienstleistungen stärker aufeinander abstimmen, die Erlöse aus den gemeinschaftlich erbrachten Leistungen nach einem noch auszuhandlenden Schlüssel auf die beiden Gesellschaften verteilen[9] und die Tickets des jeweiligen Partners anerkennen.[10] Die neue Partnerschaft soll bereits mit dem Beginn des Winterflugplans 2014/2015 am 26. Oktober 2014 in Kraft treten.[11]

Darüber hinaus wollen beide Airlines ihre Zusammenarbeit im Bereich der MRO-Dienstleistungen (Maintenance, Repair & Overhaul – Wartung, Reparatur und Überholung) intensivieren.[12]

Da beide Carrier zusammengenommen 84 Prozent aller Flüge zwischen Deutschland und China betreiben und 88 Prozent aller Passagiere transportieren,[13] bedarf ein solches Bündnis der Genehmigung der Kartellbehörden.[14]

Flugziele

Air China ist neben China Eastern, China Southern, Hainan Airlines und Grand China Air eine der wenigen chinesischen Fluggesellschaften, die Ziele in Asien, Australien, Europa, Nordamerika und Südamerika anfliegt. Im deutschsprachigen Raum werden folgende Ziele bedient:

Strecke Frequenz Flugnummer Maschinentyp Sitzplätze
Frankfurt - Peking - Frankfurt täglich CA 932/931 Boeing 777-300ER 313 (8/42/-/263)
Frankfurt - Peking - Frankfurt täglich CA 966/965 Boeing 777-300ER 313 (8/42/-/263)
Frankfurt - Shanghai/Pudong - Frankfurt täglich CA 936/935 Airbus A330-200 237 (-/30/-/207)
Frankfurt - Chengdu - Frankfurt dienstags, freitags und sonntags CA 432/431 Airbus A330-300 301 (-/30/16/255)
Düsseldorf - Peking - Düsseldorf täglich außer dienstags und donnerstags CA 964/963 Airbus A330-200 237 (-/30/-/207)
München - Peking - München täglich CA 962/961 Airbus A330-200 237 (-/30/-/207)
München - Shanghai/Pudong - München dienstags, donnerstags, freitags und sonntags CA 828/827 Airbus A330-200 237 (-/30/-/207)
Wien - Peking - Wien montags, donnerstags, freitags und sonntags CA 842/841 Airbus A330-300 301 (-/30/16/255)

Seit dem 7. Mai 2013 wird darüber hinaus die Strecke Genf-Peking-Genf als Nonstop-Flug viermal pro Woche mit einem Airbus A330-200 geflogen.[15] In Europa fliegt die Air China von Peking aus Madrid, Barcelona, London, Paris, Rom, Mailand, Athen, Stockholm und Moskau direkt oder nonstop an.

Air China ist Mitglied der Star Alliance und unterhält Codeshare-Abkommen unter anderem mit Lufthansa, Finnair, Austrian, Swiss und All Nippon Airways. Laut Pressemeldungen sollte Air China die Strecke Peking-Paris-Peking mit einem von China Southern betriebenen Airbus A380-800 bedienen.[16] Die Verhandlungen zwischen den beiden Fluggesellschaften wurden jedoch am 9. Mai 2013 für gescheitert erklärt.[17]

Flotte

 
Ein Airbus A321-200 der Air China
 
Ein Airbus A330-200 der Air China in Star Alliance-Sonderlackierung
 
Eine Boeing 777-200ER der Air China

Mit Stand August 2014 besteht die Flotte der Air China aus 314 Flugzeugen[18] mit einem Durchschnittsalter von 6,1 Jahren.[19]

Flugzeugtyp aktiv bestellt[20][21] Anmerkungen Sitzplätze[22]
(First/Business/Premium Economy/Economy)
Airbus A319-100 030 128 (8/-/-/120)
Airbus A320-200 034 0 158 (8/-/-/150)
Airbus A321-200 045 01 177 (16/-/-/161)
Airbus A330-200 030 0 237 (-/30/-/207)
283 (-/12/-/271)
Airbus A330-300 016 02 301 (-/30/16/255)
Airbus A350-900 010 - offen -
Boeing 737-300 004 128 (8/-/-/120)
Boeing 737-700 021 14 mit Winglets ausgestattet 128 (8/-/-/120)
Boeing 737-800 101 017 5 verleast an Dalian Airlines; 56 mit Winglets ausgestattet 159 (12/-/-/147)
Boeing 747-400 004 344 (10/42/-/292)
280 (10/24/-/246)
Boeing 747-8 07 Auslieferung ab 2014 365 (12/54/66/233)[23]
Boeing 777-200 010 310 (-/30/63/217)
Boeing 777-300ER 019 002 313 (8/42/-/263)
Boeing 787-9 015 - offen -
Comac C919 020 - offen -
Gesamt 314 074

Im März 2011 unterzeichnete Air China eine Absichtserklärung zum Kauf von fünf Boeing 747-8. Der Kauf wurde am 6. September 2012 bestätigt. Im März 2013 stockte die Airline die Bestellung auf 7 Exemplare auf.[24] Die Bestuhlung der Boeing 747-8 wird in vier Klassen unterteilt 365 Passagieren Platz bieten, mit 12 Plätzen in First und 54 in Business.[25] Bis genügend 747-8 von Boeing geliefert worden sind, um einen Langstreckenflug zu betreiben, werden die ersten neuen Maschinen auf der Strecke Peking-Guangzhou-Peking und Peking-Shanghai-Peking eingesetzt werden. Ab Anfang Januar 2015 werden die neuen Maschinen dann mit dem Abendflug mit der Flugnummer CA932/931 auf der Strecke zwischen Frankfurt am Main und Peking verkehren.[26]

Am 7. April 2013 gab Air China in einer Pflichtmitteilung an die Börse von Schanghai bekannt, hundert Flugzeuge bei Airbus zu bestellen, um den Expansionshunger im Passagierbereich zu stillen. Um welche Typen es sich handelt, ist noch nicht abschließend geklärt.[27]

Technik

In Peking betreibt Air China in einem Joint Venture mit der Lufthansa die Aircraft Maintenance and Engineering Corporation (AMECO Beijing), die der derzeit größte Anbieter von MRO-Dienstleistungen (Maintenance, Repair & Overhaul – Wartung, Reparatur und Überholung) in China ist. Neben dem Hauptsitz in Peking betreibt AMECO neun weitere Wartungsstützpunkte in Chengdu, Chongqing, Hangzhou, Tianjin, Hohhot, Shanghai, Guiyang, Wuhan und Guangzhou. [28]

AMECO Beijing wurde im Mai 1989 gegründet, wobei Air China als Mehrheitseigner 60 Prozent der Anteile hält und Lufthansa 40 Prozent.[29] AMECO wartet nicht nur die Flugzeuge der Air China und der Lufthansa, sondern auch die zahlreicher anderer nationaler und internationaler Airlines.[30] So schlossen zum Beispiel im Jahr 2005 United Airlines und AMECO einen Fünfjahresvertrag über die Wartung aller 55 Boeing 777 der Flotte der amerikanischen Airline ab.[31] Der Vertrag wurde 2010 um weitere fünf Jahre verlängert und auf sämtliche Boeing 747 der Airline ausgedehnt.[32]

Seit dem 1. August 2014 führt AMECO Beijing an den von Singapore Airlines auf der Peking-Singapur-Strecke eingesetzten Airbus A380 so genannte Line-Maintenance-Aufgaben (Vorflugwartungsarbeiten) aus; dabei handelt es sich um Wartungs- und Prüfarbeiten, die jedem Flug vorausgehen bzw. täglich oder in kurzen Zeitabständen von bis zu einer Woche ausgeführt werden müssen.[33]

Zwischenfälle

  • Am 15. April 2002 flog eine Boeing 767-300ER auf dem Weg von Peking nach Busan während eines Landeversuchs bei schlechtem Wetter in einen Hügel. Dabei kamen 128 der 166 Menschen an Bord ums Leben.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. [1], abgerufen 8. Juni 2014
  2. a b c d Factsheet Air China (Star Alliance) 2013, abgerufen 8. Juni 2014
  3. Orders and Diliveries (englisch)
  4. http://www.usatoday.com/story/todayinthesky/2014/09/30/air-china-becomes-second-airline-to-get-a-boeing-747-8i/16472829/?utm_source=feedblitz&utm_medium=FeedBlitzRss&utm_campaign=tp-todayinthesky
  5. staralliance.de: [2] 22. Oktober 2013
  6. [3]
  7. [4]
  8. AIR CHINA Quality Rating downgraded to 3-Star Airline status, abgerufen am 6. November 2013
  9. http://www.airliners.de/lufthansa-und-air-china-wollen-kooperation-ausbauen/32957
  10. http://www.airliners.de/lufthansa-und-air-china-wollen-kooperation-ausbauen/32957
  11. http://www.airliners.de/lufthansa-und-air-china-wollen-kooperation-ausbauen/32957
  12. http://de.reuters.com/article/topNews/idDEKBN0FC0QG20140707
  13. http://centreforaviation.com/analysis/air-china-lufthansa-group-jv-will-control-35-of-europe-china-market-while-easing-growth-tensions-176266
  14. http://www.airliners.de/lufthansa-und-air-china-wollen-kooperation-ausbauen/32957
  15. www.presseportal.de
  16. centreforaviation.com
  17. http://www.aerotelegraph.com/streit-air-china-china-southern-gemeinsame-nutzung-a380
  18. Air China. ch-aviation.ch, abgerufen am 21. August 2014 (englisch).
  19. – Flottenalter der Air China (englisch) abgerufen am 21. August 2013
  20. Airbus – Orders, Deliveries, Operators (englisch) abgerufen am 4. Juli 2013
  21. boeing.com – Orders and Deliveries (englisch) abgerufen am 4. Juli 2013
  22. airchina.co.uk – seatmaps (englisch) abgerufen am 7. Oktober 2011
  23. http://onemileatatime.boardingarea.com/2014/09/26/air-china-starting-747-8-flights-guangzhou/
  24. boeingblogs.com (englisch) 21. November 2012
  25. [5]
  26. http://www.airliners.de/air-china-747-frankfurt-route/33758
  27. – Air China kauft groß bei Airbus ein (deutsch) abgerufen am 11. Mai 2013
  28. http://www.airchina.de/de/aboutus/companyprofile.html
  29. http://www.ameco.com.cn/english/company/index.htm
  30. http://www.airchina.de/de/aboutus/companyprofile.html
  31. China to service United 777 fleet. Abgerufen im 2005 
  32. United Airlines, Ameco Sign 5-Year Maintenance Deal In: Aviation Pros, 29. März 2010 
  33. NEWS - Industrie und Technik. Abgerufen im Oktober 2014 
Commons: Air China – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien