Felicity ist eine US-amerikanische Serie. In ihr geht es um die Collegezeit der jungen Studentin Felicity Porter. Die Serie wurde in den USA beim Sender The WB ausgestrahlt. Durch ihre intensive Auseinandersetzung mit den Themen des Erwachsenwerdens konnte sie viel Kritikerlob erlangen. In der Publikumsgunst wurde sie jedoch trotz anfänglicher Begeisterung kein hervorragender Erfolg, wenn sie auch eine treue Fangemeinde erobern konnte.
Hintergrund
Die strebsame High School Schülerin Felicity Porter hat bis zu ihrem Schulabschluß ein behütetes Leben geführt. Ihre Zukunft ist klar vorgezeichnet: weiterhin bei ihren Eltern zu leben und an einem nahen College Medizin zu studieren. Auf ihrer Schulabschlußfeier hat sie jedoch eine schicksalhafte Begegnung mit ihrem heimlichen Schwarm Ben. Nachdem dieser ihr einen persönlich anmutenden Kommentar ins Jahrbuch geschrieben hat, beginnt Felicity, ihre Situation zu überdenken.
Kurzerhand entschließt sie sich, Ben nach New York zum Studium zu folgen.
In New York angekommen erwarten sie jedoch mehrere Probleme: Felicitys Eltern sind durch den plötzlichen Sinneswandel ihrer Tochter verärgert, Felicity muß sich deshalb ihr Studium teilweise selbst finanzieren, Felicitys Mitbewohnerin - Mehgan - stellt sich als im Umgang schwieriger Goth heraus und Ben hegt - für Felicity überraschend - keine Gefühle für sie, erkennt sie zunächst gar nicht wieder. Dafür findet Felicity am College andere Freunde: Julie ist nach New York gekommen, um ihre leibliche Mutter zu finden; Noel, der Tutor ihres Wohnheimes ist zunächst ein verläßlicher Freund, entwickelt jedoch bald Gefühle für Felicity; die stolze farbige Studentin Elena hat das selbe Studienfach gewählt wie Felicity und kompletiert somit ihr Umfeld.
Nach anfänglichen Zweifeln entschließt sich Felicity, ihr Studium in New York durchzuziehen.
Ausstrahlung
In den USA lief die Serie durchgängig auf dem Sender The WB. Es wurden vier Staffeln mit insgesamt 84 Episoden produziert.
Im Verlauf der vierten Staffel wurde klar, daß Felicity voraussichtlich nicht für eine fünfte Staffel verlängert werden würde. Da zunächst nur 17 Episoden vom Sender bestellt worden waren, beschloßen die Verantwortlichen, die Haupthandlung (Felicitys vierjährige Collegeausbildung) in diesem Rahmen abzuschließen. Als der Sender schließlich die restlichen Folgen zur traditionellen vollen Staffel (mit 22 Episoden) bestellte, wurde ein Handlungsbogen nachgeschoben, der vielfach kritisiert wurde.
In Deutschland wurde die Serie zunächst in einem jugendgerechtem Umfeld am späten Samstag Nachmittag auf RTL ausgestrahlt. Die Serie konnte sich jedoch nicht durchsetzen und wurde nach 18 Folgen zunächst abgesetzt.
2004 begann RTL II erneut mit der Ausstrahlung, jedoch mit unregelmäßigem Rhythmus, nachts zwischen Samstag und Sonntag gegen 5 Uhr morgens. Entsprechend des ungünstigen Sendeplatzes wurde die Ausstrahlung zu Beginn der zweiten Staffel abgebrochen.
Die Serie ist auf DVD bisher nur in den USA veröffentlicht worden, dort jedoch vollständig.
Auszeichnungen
Keri Russell gewann 1999 den Preis Golden Globe, im selben Jahr wurde Felicity als Beste Serie für den Golden Globe nominiert. Die Serie gewann 1999 den Emmy Award für die Regie einer der Folgen (Todd Mulcahy), im Jahr 2000 wurde sie für die Musik für den Emmy Award nominiert.
Die Serie wurde mehrmals für den Teen Choice Award nominiert (1999, 2000, 2001 und 2002), im Jahr 1999 gewann Keri Russell diesen Preis.
Bemerkungen
Die Serie Felicity wurde in den USA für einen Sender konzipiert, der sich auf die Altersgruppe zwischen 14 und 29 als Zuschauer konzentriert. Daher kommen in der Serie nur selten Menschen jenseits der Ausbildung vor. Es wird sich in den Geschichten hauptsächlich auf die Probleme des Erwachsenwerdens und der Selbstfindung konzentriert. Daher wird die Serie gemeinhin als Teen-Serie tituliert.
Felicity war eine der ersten Serien, bei der durchgängig ein Soundtrack aus zeitgenößischer Pop-Musik eingesetzt wurde. Dies führte im Vorfeld der DVD-Veröffentlichung in den USA zu Lizenz-(Kosten-)Problemen, die die Veröffentlichung längere Zeit verzögerten. Schließlich wurden Teile des Soundtracks ausgetauscht.
Ein hauptsächlich in den ersten Folgen genutztes Stilmittel war es, daß Felicity ihre neuen Erfahrungen als Audiobrief an eine ältere Freundin namens Sally diktierte. Sally war eine Lehrerin an Felicitys High School, mit der sie sich gut verstand. Auch Sally hatte eine große Veränderung hinter sich, nachdem ihr Verlobter bei einem Unfall ums Leben gekommen war.
Während die Handlung der Folge sich entwickelte war teilweise Felicitys Stimme als Voice-Over zu hören, die den Brief sprach. Oftmals endete die Folge dann mit Sallys Antwort, die eine Moral für die Geschehnisse enthielt. Im englischen Orginal wurde Sally von Janeane Garofalo gesprochen.
Popkulturelle Bedeutung
Felicity hat durch zwei Stellen Eingang in die Popkultur gefunden:
- Der Charakter Felicity Porter war zu Beginn der Serie noch Jungfrau. Die Episode, in der sich dies änderte, wurde von The WB entsprechend beworben und wurde zu einem der prominenteren Momente der US-Fernsehgeschichte.
- Als die Darstellerin Keri Russel in Reaktion auf eine Entwicklung im Leben ihres Serieencharakters Felicity beschloß, ihre charakteristischen lockigen langen Haare abzuschneiden und fortan ihr Haar kürzer zu tragen, hagelte es von Zuschauerseite erboste Porteste. Zeitglich sanken die Einschaltquoten der Serie merklich. Jedoch wurde zu dieser Zeit die Serie auch auf einen anderen Sendeplatz verschoben. Zwar konnte nie ein Zusammenhang zwischen Felicitys neuer Frisur und dem Quotenrückgang nachgewiesen werden, die Vermutung hielt sich jedoch hartnäckig.
Der Vorgang führte zu einer Sensibilisierung der Fernsehindustrie bezüglich der Veränderung des Aussehens hauptsächlich von Darstellerinnen.
Auch wird in der amerikanischen Popkultur heute noch beim Wechsel von langen zu kurzen Haaren häufig eine Anspielung auf Felicity bemüht.
Referenzen zur Serie
- In Buffy – Im Bann der Dämonen kommentiert Xander in der 18. Folge der vierten Staffel die durch Poltergeister hervorgerufenen seltsamen Vorgänge (unter Anderem schneidet sich ein Mädchen ihre langen lockigen Haare ab): Anya, look around! There’s ghosts and shaking, and people are going all Felicity with their hair….
- Die Gruppe Goldfinger bezog sich 2002 in ihrem Song Spokesman mit den Zeilen „and who the fuck is Felicity, 'cause I got problems of my own“ auf die Serie.