Waalsdorpervlakte

Siedlung in den Niederlanden
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Die Waalsdorpervlakte (Waalsdorper Senke oder Mulde) ist eine Senke im Dünengebiet von Meijendel nahe Den Haag. Während des Zweiten Weltkriegs wurden hier über 250 Menschen von Angehörigen der deutschen Besatzung exekutiert. Die Waalsdorpervlakte gilt als eine der wichtigsten Gedächtnisstätten des Zweiten Weltkriegs in den Niederlanden.

Die Gedächtnisstätte Waalsdorpervlakte

Der Ort

Das Gebiet war ursprünglich Teil einer ausgedehnten Strandfläche und erhielt im Verlauf des 13 und 14. Jahunderts durch Sandverwehungen sein heutiges Aussehen als Dünenlandschaft. Halb-Nomaden aus der späten Bronzezeit waren die ersten Bewohner, die von Archäologen gefundene Spuren hinterließen. Ab der Römerzeit und später im Mittelalter befanden sich in der Senke dauerhafte Ansiedlungen und Landwirtschaft. Ab dem 18. Jahrhundert wurde die Waalsdorpervlakte als Truppenübungsplatz genutzt.

Die Hinrichtungsstätte

Während des Zweiten Weltkriegs und der Besatzung durch die Wehrmacht diente die Waalsdorpervlakte den Deutschen als Hinrichtungsstätte von niederländischen Widerstandskämpfern. Über 250 Widerständler – die genaue Zahl ist unbekannt –, die im nahegelegenen Gefängnis Oranjehotel einsaßen, wurden hier exekutiert. Viele Hinrichtungen wurden als Vergeltungsmaßnahme vollstreckt; andere Opfer gehörten zu Widerstandsgruppen wie De Geuzen, Vrij Nederland, der Communistischen Partij van Nederland (CPN), zur Oranjegarde und anderen. Allein am 8. März 1944 wurden hier 38 willkürlich ausgewählte Gefangene aus dem Gefängnis Oranjehotel als Vergeltungsmaßnahme nach einem Attentat auf den Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) Hanns Rauter ermordet. Die Leichen der Hingerichteten wurden auch in den Dünen verscharrt; nach dem Krieg wurden die sterblichen Überreste geborgen, aber bis heute sind noch nicht alle Toten gefunden.[1]

Nach dem Krieg wiederum wurden an selber Stelle prominente niederländische Kollaborateure sowie deutsche Kriegsverbrecher hingerichtet, so am 16. März 1946 der Nazi-Propagandist Max Blokzijl, am 7. Mai 1946 Anton Mussert, Führer der NSB, und am 25. März 1949 auch Hanns Rauter selbst. Am 26. Juni 1950 wurde hier Antonius van der Waals erschossen, der als Agent des Sicherheitsdienstes mindestens 83 Opfer zu verantworten hatte. Am 21. März 1952 wurden zwei weitere Kriegsverbrecher, der Deutsche Artur Albrecht und der Niederländer Andries Pieters, in der Waalsdorpervlakte hingerichtet; das war die letzte Vollstreckung der Todesstrafe in den Niederlanden.

Gedächtnisstätte

Auf der Waalsdorpervlakte befindet sich heute eine Gedächtnisstätte. Am 3. Mai 1946, zwei Tage vor der endgültigen Kapitulation der Deutschen in den Niederlanden, hatten dort einige Überlebende des Widerstandes vier Holzkreuze zur Erinnerung an die Toten errichtet, ein weiteres ((Rauterkruis) an der Stelle, wo am 8. März 1945 die Gefangenen als Vergeltung für das Attentat auf Rauter hingerichtet worden waren.[2] Am Tag darauf fand die erste Gedächtnisfeier in Form eines Schweigemarsches statt, an der mehr als 30.000 Menschen teilnahmen und die im Radio übertragen wurde.[3].

Ende der 1940er Jahre wurde das Monument ausgebaut in Form einer Mauer mit folgender Inschrift:

Hier brachten vele landgenoten het offer van hun leven voor uw vrijheid. Betreed deze plaats met gepaste eerbied.

Hier opferten viele Landsleute ihr Leben für Eure Freiheit. Betrete diesen Ort mit gebotener Ehrerbietung.“


 
Die Bourdonklok

Am 30. April 1959 wurde eine große Bourdonglocke auf der Waalsdorpervlakte aufgestellt, die ein Geschenk der Bürger von Den Haag an die Gemeinde war; die Rede bei der Einweihung hielt Ministerpräsident Pieter Sjoerds Gerbrandy. Auf der Glocke befindet sich eine Inschrift mit einem Text des Justizprofessors Rudolph Cleveringa, der selbst im Oranjehotel und später im KZ Herzogenbusch gefangen saß. Jährlich am 4. Mai findet dort eine Gedächtnisfeier statt, während der die Glocke geläutet wird. 1980 wurden die ursprünglichen Holzkreuze durch solche aus Bronze ersetzt; die sechs originalen Kreuze wurden in das Fries Verzetsmuseum in Leuwaarden gebracht und sind dort ausgestellt.

Am 23. Juli 2014, dem Dag van nationale rouw (Staatstrauertag), wurde wischen 15 und 15:55 Uhr zur Erinnerung an die Opfer des Absturzes von Malaysia-Airlines-Flug 17 in der Ostukraine in der Woche zuvor die Bourdonklok geläutet. Diese Menschen bildeten die größte Gruppe von niederländischen Kriegsopfern seit dem Zweiten Weltkrieg.[4]

Commons: Waalsdorpervlakte – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Offizielle Website. Erepeloton Waalsdorpervlakte, abgerufen am 28. September 2014 (niederländisch).

Einzelnachweise

  1. Opgraving van de gefusilleerden op de Waalsdorpervlakte 1940 - 1945. Erepeloton Waalsdorp, abgerufen 28. September (niederländisch).
  2. Den Haag, Waalsdorpervlakte. Nationaal Comitée 4 en 5 mei, abgerufen am 28. September 2014 (niederländisch).
  3. Yuri Visser: De Waalsdorpervlakte, een bijzondere herdenkingsplaats. Historiek, 4. Mai 2014, abgerufen am 28. September 2014 (niederländisch).
  4. Bourdonklok op Waalsdorpervlakte geluid. omroepwest.nl, 23. Juli 2014, abgerufen am 28. September 2014 (niederländisch).

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