Die Dimilî, Dunbuli oder Dumbulî sind ein Stamm in Nord- und Zentralkurdistan. In der Scherefname werden die Dimilî unter den kurmandschisprachigen Kurdenstämmen der Region nördlich des Urmiasees erwähnt. Sie sollen Dunbulîye Boxtî (dt: Die Dunbulî aus Botan), der heutigen Provinz Sirnak, genannt worden sein.
Sprache
Dimilî wird in der Linguistik als Synonym für Zazaisch benutzt, da die Dimilî-Kurden in der Provinz Şanlıurfa Zazaisch sprechen. Im Nordirak und Erzurum dagegen sprechen sie das Kurmandschi. Die Lage in der Provinz West-Aserbaidschan sieht dagegen ganz anders aus, die dort lebenden schiitischen Dimilî-Kurden sind laut Wladimir Fjodorowitsch Minorski seit dem 18. Jahrhundert sprachlich assimiliert und sprechen gegenwärtig nur noch Türkisch.
Religion
Laut Şerefhan waren die Dimilî ursprünglich Jesiden, die zum Islam übergetreten waren. Folglich sind die Dimilî im Nordirak heute noch Jesiden, während die in West-Aserbaidschan sich zum Schiitentum bekennen. Über die schafiitische Dimilî-Kurden in Nordkurdistan meint Martin van Bruinessen, dass sie äußert orthodox sind und sogar die Hanafiten als Ungläubige bezeichnen.
Siehe auch
Quellen
- Dimili. In: Ehsan Yarshater (Hrsg.): Encyclopædia Iranica. (englisch, iranicaonline.org – mit Literaturangaben).