Dokumenten-Technologien ist die Übertragung des englischsprachigen Begriffes DRT Document Related Technologies. Dokumenten-Technologien dienen zur Erzeugung, Erfassung, Erschließung, Verwaltung, Aufbereitung, Bereitstellung, Verteilung, Sicherung und Bewahrung von elektronischen Dokumenten.
Document Related Technologies
Dokumenten-Technologien sind Dienste einer IT-Infrastruktur zur kontrollierten Nutzung elektronischer Dokumente unabhängig von Anwendung, Ort, Zeit und Erzeuger. Der Begriffsbestandteil Dokument (siehe auch Dokumentenmanagement) ist dabei aus inhaltlicher und rechtlicher Sicht definiert. Er hat damit eine andere Qualität als Daten, Information oder Content im Umfeld der Informationstechnik. Elektronische Dokumente definieren sich durch ihren Inhalt und rechtlichen Charakter und können in unterschiedlicher Form als strukturierte, schwach strukturierte oder unstrukturierte digitale Information vorliegen.
Das Akronym DRT und der Begriff Document Related Technologies wurde 1998 von Ulrich Kampffmeyer eingeführt. Der Begriff Dokumenten-Technologien ist aus technologischer Sicht geprägt und damit im Unterschied zu Dokumentenmanagement wesentlich weitergefaßt. DRT Document Related Technologies beinhaltet nach Kampffmeyer zwei unterschiedliche Ansätze:
- Systeme, die auf die Verarbeitung unstrukturierter oder schwach strukturierter Information („Dokumente“) spezialisiert sind
- dokumentenorientierte Funktionen, die in beliebige Anwendungen und IT-Infrastrukturen integriert werden
Letzterer Ansatz setzt sich zunehmend durch, da Dokumenten-Technologien als Server-Komponenten in modernen Dienste-Architekturen zur Infrastruktur werden.
Im Gegensatz zu den Anbietern klassischer DM-Systeme oder ECM-Systeme positionieren sich Anbieter von digitalen Drucksystemen, Outputmanagementlösungen und anderen dokumentenorientierten Produkten eher unter dieser Klassifikation. Hier wird dieser Begriff z.T. auch auf Verfahren und Technologien angewendet, die nicht auf elektronischer Informationstechnik basieren, und sich am Begriff des Papierdokumentes orientieren.
Beispiele
Beispiele für den weitgefaßten Anspruch von Dokumenten-Technologien sind Content Management Systeme und Dokumentenmanagement, Methoden des Informationsmanagement und der Dokumentation, beispielsweise in Bibliotheken und Archiven. Dokumenten-Technologien stellen die Basisfunktionen für Enterprise Content Management bereit.
Beispiele für die funktionalen Elemente und Komponenten von Dokumenten-Technologien entsprechend der aufgeführten Begriffe in der Definition sind:
- Erzeugung: z. B. Textverarbeitung, E-Mail, Textbausteinsysteme
- Erfassung: z. B. Scannen, Dateiimport
- Erschließung: z. B. Indizierung, Kategorisierung, Klassifikation, Registratur
- Verwaltung: z. B. Dokumentenmanagement, Enterprise Content Management, Datenbank, Dateisystem
- Aufbereitung: z. B. Konverter, OCR, PDF, Single Source Publishing
- Bereitstellung: z. B. Intranet, Portale, Webseiten, Druck, Elektronische Publikation, Output Management, Cross Media Publishing
- Verteilung: z. B. Workflow, E-Mail, Groupware, Business Process Management
- Sicherung: z. B. elektronische Signatur, Datensicherung
- Bewahrung: z. B. elektronische Archivierung, Information Lifecycle Management
Zertifizierung
- CompTIA CDIA+ Zertifizierung
Literatur
- Ulrich Kampffmeyer: Dokumenten-Technologien: Wohin geht die Reise?. Hamburg 2003, 411 Seiten, ISBN 3-9806756-4-5.
- Öghan Karakas: Document Related Technologies: Das Fundament für E-Business. Hansebuch Verlag, Hamburg 2003, 230 Seiten, ISBN 3-934880-07-X
Siehe auch
Weblinks
- AIIM international, Association for Information and Image Management international [1]
- Deutsche Xplor e.V. Verband für Entwickler und Anwender von Dokumentenmanagement-Systemen e. V. [2]
- DLM-Forum Vereinigung der europäischen Nationalarchive [3]
- PROJECT CONSULT, Quellen des Artikels [4]
- VOI e.V. Verband Organisations- und Informationssysteme e.V. [5]