Sarah Ratner

US-amerikanische Biochemikerin
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Sarah Ratner (* 9. Juni 1903 in New York City; † 28. Juli 1999 ebenda) war eine US-amerikanische Biochemikerin.

Leben

Sarah Ratner wurde mit ihrem Zwillingsbruder 1903 in New York City geboren. Sie war die einzige Tochter von Aaron und Hannah Ratner, geborene Selzer,[1] und hatte drei weitere ältere Brüder. Ihre Eltern waren vor antisemitischer Verfolgung aus Russland geflohen und Ende des 19. Jahrhunderts in die Vereinigte Staaten emigriert. Sarah Ratner wuchs in New York City auf und ging hier zu Schule. Obwohl ihre Eltern anfänglich gegen eine akademische Ausbildung waren, konnte sie der Erwerb eines Stipendiums durch ihre Tochter überzeugen und Sarah Ratner begann 1920 ein Chemiestudium an der Cornell University in Ithaca, eine der wenigen Universitäten zur damaligen Zeit die auch Frauen offen stand. Sie machte 1924 ihren Bachelor-Abschluss und kehrte zurück nach New York City, wo sie für einige Jahre im Labor des Long Island College Hospital und des Sloane Hospital for Women arbeitete und Abendkurse an der Columbia University besuchte. 1927 machte sie ihren Master-Abschluss und wurde Anfang der 1930er Jahre von Hans Thacher Clarke als Doktorand am Department of Biochemistry des College of Physicians and Surgeons der Columbia University angenommen, wo sie 1936 promovierte.[2]

Die Suche nach einer Anstellung als Post-Doktorand im Forschungsbereich gestaltete sich für Sarah Ratner aufgrund ihres Geschlechtes schwierig, da Frauen in ihrer Position in der Regel nur als Lehrkräfte an Frauencolleges angestellt wurden. Sie fand schließlich eine Stelle außerhalb von New York, konnte diese aber nich lange ausführen, da ihr Vater verstarb und sie sich um ihre Mutter kümmern musste. Im Jahre 1937 wurde sie von Rudolf Schönheimer zurück ans Department of Biochemistry der Columbia University geholt und war bis zu Schönheimers Suizid 1941 mitbeteiligt an den ersten Untersuchungen von Stoffwechselvorgängen mit Deuterium oder dem Stickstoffisotop 15N makierten Molekülen. Von 1942 bis 1946 arbeitete sie mit David E. Green zusammen, der 1941 an die Columbia University gekommen war und sich hier hauptsächlich mit der Isolierung von Enzymen und der Erforschung der enzymatischen Oxidation von Aminosäuren beschäftigte.[3]

Auszeichnungen

Literatur

Einzelnachweise

  1. Elizabeth H. Oakes: Encyclopedia of World Scientists. Überarb. Auflage, Facts On File, 2007, ISBN 978-1438118826, S. 618 f.
  2. Ronald Bentley: Sarah Ratner 1903-1999. In: Biographical Memoirs. Vol. 82, National Academy of Sciences 2003, S. 221–241, hier S. 222–226.
  3. Ronald Bentley: Sarah Ratner 1903-1999. In: Biographical Memoirs. Vol. 82, National Academy of Sciences 2003, S. 221–241, hier S. 226–228.
  4. Book of Members, Chapter R. American Academy of Arts & Sciences, S. 453. Abgerufen am 14. September 2014.
  5. Sarah Ratner. National Academy of Sciences, Members. Abgerufen am 14. September 2014.