Der Docht ist ein fadenförmiges Gewebe, das in Kerzen und Lampen flüssigen Brennstoff der Verbrennungszone zuführt.
Funktionsprinzip
Am Docht wird die Kerze oder Lampe entzündet und auch zum Verlöschen gebracht. Der Docht besteht aus einem gewebten, nicht schmelzbaren Textilmaterial. Heute ist das in der Regel Baumwolle, in der Antike und im Mittelalter wurden andere Materialien verwendet. Die Fasern des Gewebes bilden feine Kanäle, die durch Kapillarkräfte flüssigen Brennstoff (z.B. Öl, Brennspiritus, Wachs), auch entgegen der Schwerkraft, ansaugen und der Flamme zuführen.
Ein Docht verbessert die Vergasung einer Flüssigkeit. Er vergrößert lokal den Dampfdruck und senkt so den Flammpunkt der Flüssigkeit, sodass ein zündbares Gemisch entsteht.
Im allgemeinen Sprachgebrauch ist ein Docht fadenförmig. Aber auch andere Feingewebte nicht schmelzbare Stoffe können eine Verbrennung ähnlich unterstützen wie ein Docht. Die Kapillarwirkung wird manchmal als Dochteffekt bezeichnet.
Beispielsweise läßt sich Öl nicht mit einem Streichholz entzünden, während ein ölgetränkter Baumwoll-Lappen leicht Feuer fängt.
Die Kapillarwirkung eines Gewebes wird unter anderem auch für die spontane menschliche Selbstentzündung verantwortlich gemacht.
Weitere Bezeichnungen für Docht:
- altdeutsch: Lichtgarn
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