Demeter

Göttin der Fruchtbarkeit und der Jahreszeiten in der griechischen Mythologie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. Mai 2004 um 11:21 Uhr durch Katharina (Diskussion | Beiträge) (typo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dieser Artikel behandelt die griechische Göttin Demeter. Für das gleichnamige anthroposophische Markenlabel, siehe bitte Demeter (Marke).


Demeter (Wandgemälde in Pompeji)
Demeter
(Wandgemälde in Pompeji)

Demeter und Persephone, den jungen Triptolemos weihend (Relief von Cleufis, Athen)
Demeter und Persephone,
den jungen Triptolemos weihend
(Relief von Cleufis, Athen)

Demeter ist eine dreifache Muttergöttin aus dem griechisch-kleinasiatischem Raum. Sie ist zuständig für die Fruchtbarkeit der Erde, des Getreides, der Saat und der Jahreszeiten. Sie ist eine dreifaltige Göttin, d.h. sie tritt in verschiedenen Manifestationen als Jungfrau, Mutter oder Alte Frau auf. Andere Namen und Titel von Demetrie waren "Despoena" (Gebieterin), "Daeira" (Göttin), "Gerstenmutter", "Weise der Erde", "Weise des Meeres" und "Überfluss". Ihre Manifestationen sind die Kore (als Jungfrau/Frühjahrsgöttin), Demetrie (als Mutter/Sommer- und Erntegöttin) und Persephone (als Altes Weib/Todes-/Wintergöttin).

In der heute bekanntesten Version der griechischen Mythologie (Iliade von Homer) war Zeus ihr Bruder und Geliebter. Tochter der Titanen Kronos und Rhea, Schwester von Hestia, Poseidon, Zeus, Hera und Hades. Zusammen mit ihrem Bruder-Geliebten Zeus hat sie eine Tochter, die je nach Version Persephone oder Kore genannt wird und einen Sohn, Dionysos.

Die Hauptattribute von Demeter sind die Weizenähre und der Mohn. Sie wurde auch zusammen mit Blumen, Früchten und Samen dargestellt, oft mit einer Mohnblume. Ihre Tiere sind das Schwein und der Delphin, auf denen sie reitet. Als Zepter trägt Demeter die Labrys (Doppelaxt), die insbesondere bei den Amazonen und auf Kreta als kultisches Symbol vorkam.

Sage der Demeter in der bekanntesten Version

Hades brauchte eine Frau und so beschlossen er und Zeus, dass Demeters Tochter Kore die Richtige wäre, und so entführte Hades Kore in die Unterwelt. Demeter trauerte um ihre Tochter und suchte sie überall, konnte sie jedoch nirgends finden. Sie war so traurig, dass sie den Pflanzen zu wachsen verbot, den Bäumen Früchte zu tragen und den Tieren sich zu vermehren. Als die Menschen anfingen zu sterben, begannen Demeters Geschwister, die anderen Götter des Olymps, sich zu fürchten, und sie zwangen Hades, Kore freizulassen. Demeter ließ aus Freude und Dankbarkeit die Erde wieder fruchtbar werden. Neun Monate jeden Jahres kann Kore mit ihrer Mutter auf der Erde verbringen, drei Monate lang muss sie als Persephone in die Unterwelt zurück (erst in jüngeren Versionen der Geschichte wird Persephone nicht mehr als Todesgöttin, sondern als wunderschöne Jungfrau dargestellt und mit der Kore vermischt).

Demeter-Kult

Das älteste bisher gefundene Standbild der Demeter stammt aus der "Schwarzen Höhle" (Mavrospelya) in Phigalia (Arkadien). Sie wird mit einem schwarzen Mantel und einem Pferdekopf dargestellt, gorgonische Schlangen umwinden den Kopf. Die Göttin wird begleitet von einem Delphin und einer Taube. In Mykene war der Demeter-Kult bereits im 13. Jahrhundert v. Chr. bekannt.

Die wichtigste Kultstätte der Demeter befand sich in Eleusis. Die so genannten eleusinischen Mysterien fanden alljährlich zu Ehren Demeters und der Ankunft ihres göttlichen Kindes Demetrios als Erretter der Menschen statt. Das aufkeimende Christentum stand dem Demeter-Kult in Eleusis negativ gegenüber, 396 wurde der Tempel von Christen zerstört. Noch heute lebt der Kult der Demeter in den Bräuchen der griechischen Landbevölkerung weiter. So wird die letzte geerntete Getreidegarbe eines Jahres "Demeter" genannt und bei Erntedankfesten in Frauenkleider gehüllt.