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Der Liedberger Sandstein ist ein miozäner quarzitischer Sandstein, der insbesondere am Niederrhein seit der Römerzeit als Naturwerkstein verwendet wurde. Der Sandstein wurde an der Quarzitkuppe Liedberg, einem durch die Erosion isolierten etwa 30 Meter hohen Bergrücken in Liedberg, heute Stadtteil von Korschenbroich in der Niederrheinischen Bucht, abgebaut.
Geologische Entwicklung

Ausgangsmaterial zur Bildung der Liedberg-Sandsteine war unverfestigter quarzreicher Sand, der im Miozän im Küstenbereich eines Flachmeeres zum südlich davor gelegenem Festland in der heutigen Niederrheinischen Bucht abgelagert wurde. Die tropischen Klimaverhältnisse am Ende des Tertiärs bedingten durch eindringendes Niederschlagswasser eine oberflächennahe Lösung von Quarz aus den miozänzeitlichen Sanden. In tieferen Bodenschichten wurden anschließend die kieselsäurehaltigen Lösungen wieder ausgefällt und führten zu einer z. T. schichtweisen partiellen Verkieselung der Sandablagerungen. Derartige Bildungen werden als Tertiärquarzite bezeichnet und sind lokal in Verbreitungsgebieten älterer Sandablagerungen zu finden. Überlagert werden die Sandsteine durch drei bis zwölf Meter mächtige Kieseloolith-Ablagerungen des höchsten Miozän.[1] Aufgrund der höheren Verwitterungsrestistenz hielten die verkieselten Gesteinspartien der Erosion in Verlauf der Erdgeschichte stand und bildeten Härtlinge aus.
Heute steht der 700 m lange und 300 bis 400 m breite Zeugenberg unter Naturschutz[2] und ist aufgrund seiner geowissenschaftlichen Bedeutung als geologisch schützenswertes Objekt eingetragen.[3]
Die oberste, schwach gebundene Sandsteinschicht ist 2,5 bis 3,5 m mächtig und nicht für Bauzwecke geeignet und wurde in der älteren Literatur deshalb als Falscher Stein bezeichnet. Unterlagert wird diese Schicht durch die so genannte Hausteinlage, die bis 6 m mächtig ausgebildet ist und Gegenstand des, z. T. untertägigen Abbaus war. Der weißlichgraue mehr oder weniger verfestigte Sandstein ist partiell durch hellgelbe Lagen geringerer Festigkeit durchzogen. Im Liegenden der Hausteinlage ist ein bis zu 1,5 m mächtiger stark verkieselter, gräulichweißer Sandstein (Klinkert) zu finden, der aufgrund seiner Sprödigkeit lediglich für den Straßenbau Verwendung fand.[4] Die darunter liegenden, unverkieselten weißen Quarzande wurden in den vergangenen Jahrhunderten als Stubensand genutzt.
Ausbildung
Verwendung
Literatur
- Dieter Hupka: Zur Verwendung des Liedberg-Quarzits und quarzitischen Sandsteins als Baumaterial in römischer und mittelalterlicher Zeit. In: Jahrbuch für den Kreis Neuss. Kreisheimatbund Neuss, Dormagen 2014, S. 11–19.
Einzelnachweise
- ↑ Geologisches Landesamt: Geologie am Niederrhein, 4. Auflage, Krefeld 1988, ISBN 978-3860299098, S. 34.
- ↑ Naturschutzgebiet Quarzitkuppe Liedberg, NE-010, abgerufen am 29. August 2014.
- ↑ Harald Frater: Geologische Streifzüge - Düsseldorf und die Kreise Neuss und Mettmann. Bachem, Köln 2003, ISBN 3-7616-1642-2, S. 139f.
- ↑ Jakob Noeggerath: Das Gebirge in Rheinland-Westphalen nach mineralogischem und chemischem Bezuge, Band 4, Bonn 1824, S. 374ff.
((Kategorie:Klastisches Sedimentgestein]] ((Kategorie:Sandstein]] ((Kategorie:Gesteinseinheit des Neogen]] ((Kategorie:Naturwerkstein des Tertiär]] ((Kategorie:Sedimentärer Naturwerkstein]]