Alvaschein

Dorf und ehemalige Gemeinde in Albula/Alvra im Kanton Graubünden, Schweiz
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Vorlage:Ort Schweiz Alvaschein (rätoromanisch Alvaschagn) ist eine Gemeinde im Kreis Alvaschein im Bezirk Albula des Kantons Graubünden in der Schweiz.

Geographie

Die Gemeinde liegt auf einer Anhöhe 200 m über dem Albulatal, welches zwischen dem Rheintal und dem Engadin liegt. Vom Gemeindegebiet von 406 ha sind 236 ha Wald, 127 ha landwirtschaftliche Nutzfläche (Wies- und Ackerland), 30 ha Siedlungsfläche und 13 ha unproduktive Fläche.

Nachbargemeinden

Alvaschein grenzt an Brienz/Brinzauls , Lantsch/Lenz , Stierva , Tiefencastel und Vaz/Obervaz .

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung

Die Bevölkerung war in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts relativ stabil (tiefster Wert 137, höchster Wert 156 Personen). Einen historischen Höchststand brachte das Jahr 1900, wo die Einwohnerzahl 276 Personen erreichte. Viele davon waren allerdings Arbeiter, welche damals am Bau der Albulabahn mitwirkten. Aus dem gleichen Grund (Bauarbeiten) ist die Einwohnerzahl 1970 ebenfalls überdurchschnittlich. Zwischen 1900 und 1930 wuchs die Bewohnerzahl leicht, blieb dann zwei Jahrzehnte stabil und sank dann bis 1980. Seither pendelt sie um die Marke von 150 Einwohnern.

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 156
1860 137
1888 144
1900 276
1910 165
1930 208
1950 208
1970 235
1980 149
2004 149

Sprachen

Die ursprüngliche Mehrheitssprache war Rätoromanisch, das jedoch heute nur noch von einer Minderheit gesprochen wird.

Sprachen in Alvaschein
Sprachen Volkszählung 1980 Volkszählung 1990 Volkszählung 2000
Anzahl Anteil Anzahl Anteil Anzahl Anteil
Deutsch 73 48,99% 64 44,13% 82 53,25%
Rätoromanisch 71 47,65% 67 46,21% 62 40,26%
Italienisch 5 3,36% 2 1,38% 5 3,25%
Einwohner 149 100 % 145 100 % 154 100 %

Religionen – Konfessionen

Zur Zeit der Reformation gehörte die Bevölkerung von Alvaschein zu denjenigen Gemeinden des Kantons, welche der "Alten Lehre" treu blieben. Heute (Stand 2000) gibt es 73.38% römisch-katholische-, 14.94% evangelisch-reformierte- und 1.95% orthodoxe Christen. Daneben findet man 2.60% Muslime und 1.95% Konfessionslose. 4.55% der Bevölkerung verweigerten die Angabe ihres Glaubensbekenntnisses.

Herkunft – Nationalität

Von den 149 Bewohnern Ende 2004 waren 144 (96.64%) Schweizer Staatsangehörige. Bei der letzten Volkszählung gab es 92.86% Schweizer Staatsbürger, darunter acht Doppelbürger. Die wenigen Zugewanderten kommen aus nicht weniger als acht verschiedenen Ländern - darunter vor allem aus Deutschland und Serbien-Montenegro.

Politik

Gemeindepräsident

Derzeitiger Gemeindepräsident ist Hans Peter Salzgeber.

Wirtschaft

In Alvaschein gibt es derzeit (2000/2001) 17 Arbeitsstätten, die insgesamt 50 Personen ein Einkommen verschaffen. Nach Wirtschaftssektoren gegliedert(in Klammern: Betriebe/Beschäftigte): Land- und Forstwirtschaft (7/17), Industrie und produzierendes Gewerbe (3/20) und Dienstleistungsberufe (7/13).

Geschichte

Erstmals erwähnt wird die Gemeinde 1154 anlässlich der Aufhebung des Frauenklosters unter dem Namen Alvasinis. Seit 1282 unterstand es den Fürstbischöfen von Chur. Ab 1367 gehörte die Gemeinde zum Gotteshausbund. Die Bewohner kauften sich 1732 endgültig vom Fürstbischof frei. Fast das gesamte Dorf wurde bei einem Brand im Jahre 1745 eingeäschert. Seit 1851 ist der Ort Sitz des gleichnamigen Kreises.

Sehenswürdigkeiten

Grösste Sehenswürdigkeit ist die in der Karolingerzeit erbaute Kirche St. Peter Mistail, welche ein kulturhistorisches Denkmal von europäischer Bedeutung ist. Die Dorfkirche heisst St. Joseph und wurde in den Jahren 1653-57 errichtet.

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