Grissenbach

Stadtteil von Netphen
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Grissenbach
Stadt Netphen
Koordinaten: 50° 53′ N, 8° 10′ OKoordinaten: 50° 53′ 14″ N, 8° 10′ 13″ O
Höhe: 343 (336–530) m
Fläche: 4,62 km²
Einwohner: 824 (1. Jan. 2014)
Bevölkerungsdichte: 178 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1969
Postleitzahl: 57250
Vorwahl: 02737
Karte
Lage der Gemarkung Grissenbach im Netpherland

Grissenbach ist ein Stadtteil von Netphen im Kreis Siegen-Wittgenstein in Nordrhein-Westfalen und hat 824 Einwohner (Stand: Januar 2014).

Geographie

 
Der Heinenberg (höchster Berg Grissenbachs)
 
Obere Sieg

Grissenbach liegt im östlichen Teil der Stadt Netphen direkt am Fuß des Naturparks Rothaargebirge. Das Landschaftsbild besteht zu ca. 70 % bzw. 363 Hektar aus Wald, die restlichen 30 % bzw. 99 Hektar sind Wiesen, Äcker sowie bebaute Flächen. Die Gemarkung Grissenbach erstreckt sich auf einer Höhe von 336 bis 530,7  m ü. NHN, wobei sich der Kernort mit Bebauung auf einer Höhe von ca. 336-360 Metern befindet. Grissenbach weist eine Fläche von rund 4,6 km² auf.

Berge

Berge sind unter anderem der Heinenberg mit 530,7 m (höchster Berg auf Ortsgebiet), welcher sich im Südosten der Gemarkung Grissenbach erhebt, Auf den Plätzen mit 509,4 m, im Osten der Gemarkung, Auf der Noll mit 474,1 m, im Süden der Gemarkung und der Sterndill mit 470,1 m Höhe, im Nordwesten der Gemarkung. Der Heinenberg, und der Berg Auf der Noll, liegen (wie auch der Hellerkopf in der benachbarten Gemarkung Nenkersdorf) auf einem Gebirgsrücken, der vom Ederkopf-Lahnkopf-Rücken abgeht, und in Deuz endet.

Die 4 höchsten Berge in Grissenbach (mit Ausnahme namenloser Kuppen):

SterndillAuf der NollAuf den PlätzenHeinenberg

Fließgewässer

Durch den Ort fließt die Sieg, welche auf Grissenbacher Ortsgebiet mehrere kleine Wasserfälle passiert, bis sie schließlich die Gemarkung Grissenbach verlässt. In den Fluss münden der gleichnamige Grissenbach, der vom Scherenschleifersborn, der einzigen Quelle des Ortes auf einer Höhe von 467 Metern herrabrinnt, der ca. einen Kilometer lange Hellsbach, der Altwiesenbach, der nach einiger Zeit parallelen fließens zu Sieg im Ortskern in die Sieg mündet, der kleine Hembach und das Diederseifen, ein kleiner Bach, der vom Berg Auf der Noll herrabrinnt. Als kleinsten Sieg-Zufluss gibt es einen Bach im Flurstück Borngarten, der nur ca. 30 Meter Fließstrecke hat.

Die 5 längsten Sieg-Zuflüsse in Grissenbach:

Naturdenkmäler

1989 gab es in Grissenbach 18 Naturdenkmäler, 2014 nur noch 3. Diese Liste bietet einen Überblick über die Entwicklung der Anzahl von Naturdenkmälern in Grissenbach:

1989 2014
10 Traubeneichen eine Traubeneiche
eine Bergulme -
6 Luisenlinden eine Luisenlinde
eine Winterlinde eine Winterlinde

Nachbarorte

Nachbarorte sind Nenkersdorf im Nordosten, Werthenbach im Südosten, Helgersdorf im Süden, Salchendorf im Südwesten, Deuz im Westen und Beienbach im Nordwesten. Bis zum Bau der Obernautalsperre lag im Norden ferner der Ort Nauholz.

Klima

Grissenbach hat ein ähnliches Klima, wie Netphen. Mit einem relativ hohem durchschnittlichen Jahresniederschlag von ca. 1000 mm und einer durchschnittlichen Temperatur von ca. 8-9 Grad wird die Landwirtschaft erheblich erschwert

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung Grissenbachs war im Jahr 1311. Dort wurde der Ort als villa Crissinbach erwähnt. Um 1790 entstanden zwei Kapellen im Ort, für jede Konfession eine.

Seit dem Jahre 1907 konnte Grissenbach sich durch einen Hochbehälter im Hellsbachtal mittels einer Wasserleitung selbstständig mit Quellwasser versorgen. Diese wurde jedoch 1972 nach der Fertigstellung der Obernau-Talsperre nicht mehr benötigt und so nach 65 Jahren außer Betrieb genommen. Ein weiterer Aspekt der Wasserwirtschaft in Grissenbach war der Wiesenbau, bei dem sog. Rieselwiesen angelegt wurden.

Im Juni 1929 eröffnete dann die Grissenbacher Badeanstalt - allerdings ist sie heute nicht mehr in Betrieb und dient als Löschwasserteich.

1955 wurden eiszeitliche Keramikfragmente in Netphen - Grissenbach und in Deuz auf der Anhöhe Auf der Noll entdeckt. Bei späteren Ausgrabungen wurde dann auch noch ein Gräberfeld entdeckt.

Bis Ende 1968 gehörte die damals eigenständige Gemeinde Grissenbach dem Amt Netphen an und wurde im Zuge der kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1969 in die Großgemeinde Netphen eingemeindet.[1] Seit 2000 ist der Ort ein Netphener Stadtteil.

Einwohnerzahlen

Einwohnerzahlen des Ortes:[2]

Jahr Einwohner
1461[3] 75
1479 105
1486 110
1818 207
1885[4] 186
1895[5] 175
Jahr Einwohner
1905 196
1910[6] 202
1925[7] 266
1933[8] 272
1939[8] 301
1950 421
Jahr Einwohner
1961[9] 423
1967 484
1994[10] 867
2007 858
2010 812
2012 824
Jahr Einwohner
2014 824

Sehenswürdigkeiten

Sehenswürdigkeiten sind unter anderem Fachwerkhäuser wie die evangelische Kapelle, und die zwei alten Backhäuser. In der Umgebung befinden sich zudem die Wassermühle Nenkersdorf, und die Obernautalsperre

Verkehr

Grissenbach liegt an der Verbindungsstraße zwischen Deuz und Feudingen (In Grissenbach Siegtalstraße genannt), das zu Bad Laasphe gehört. Die nächsten Bahnhöfe sind Siegen und Weidenau. Früher führte auch eine Bahnlinie durch das benachbarte Werthetal. Busverkehr wird von der VWS übernommen. Durch Grissenbach fahren die Buslinien L167 und SB5

Soziale Einrichtungen

Als soziale oder öffentliche Einrichtungen gibt es ein Bürgerhaus (welches zwischen 2009 und 2011 renoviert wurde), zwei Bolzplätze, drei Kinderspielplätze, einen Friedhof und die Freiwillige Feuerwehr.

Wandern

Durch Die Gemarkung Grissenbach führen 2 Rothaarsteig-Zubringerwege. Ansonsen gibt es ein weit verzweigtes Wegnetz

Literatur

  • Gerhard Scholl: Im Quellgebiet von Sieg und Lahn. Zur Geschichte des östlichen Siegerlandes. Gebrüder-Zimmermann-Verlag, Balve 1961.

Einzelnachweise

  1. Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970, S. 71.
  2. Otto Schaefer: Der Kreis Siegen, Siegen 1968
  3. Gehard Scholl: Im Quellgebiet von Sieg und Lahn
  4. Westfälisches Gemeindelexikon 1887, S. 108 / 109
  5. Westfälisches Gemeindelexikon 1897, S. 112 / 113
  6. gemeindeverzeichnis.de: Landkreis Siegen
  7. genealogy.net: Amt Netphen
  8. a b verwaltungsgeschichte.de: Stadt und Landkreis Siegen
  9. Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 191.
  10. Bernhard Oltersdorf: Netphen (PDF; 9,0 MB), ca. 1995