Kalktuffquelle
Eine Kalktuffquelle ist eine spezielle Form eines quellnahen Lebensraumes.
Beschreibung
In Kalktuffquellen tritt kalkhaltiges Quellwasser an die Oberfläche und Pflanzen wie Algen und Moose entziehen für die Photosynthese dem Wasser das reichlich vorhandene Kohlendioxyd. Dadurch wird das Gleichgewicht zwischen Kalk und Kohlensäure gestört und in der Folge Kalziumkarbonat ausgeschieden, das sich ablagert. Auf den Pflanzen bilden sich hierauf Krusten aus Kalk, die vielerlei Formen annehmen können.
Vorkommen
Kalktuffquellen sind genetisch an die Verbreitungsgebiete von karbonatischen Gesteinsformationen (Kalkstein, Dolomitstein) gebunden. Kalktuffquellen sind ein relativ selten verbreiteter Quelltyp. In Europa treten derartige Quellen beispielsweise in den Kalkalpen, in der Frankischen und Schwäbischen Alp an der Kreideküste Jasmunds,[1] aber auch punktuell in anderen Regionen auf.
Schutz der Kalktuffquellen
Aufgrund der Seltenheit und Kleinflächigkeit der Bildung, der schützenwerten standortgebunden Flora und Fauna sowie ihres hohen Gefährdungspotentials werden Kalktuffquellen häufig als Biotope, Naturdenkmäler, Geotope oder als Natura 2000-Flächen (Cratoneurion: NATURA 2000 - Code: 7220) als prioritär schützenswerter Lebensraum ausgewiesen.[2]
Bekannte Kalktuffquellen
- Dard-Quelle (Französischer Jura)
- Quelle des Gütersteiner Wasserfalls, Schwäbische Alb
- Paulinenquelle, Marsberg
Einzelnachweise
- ↑ Natura2000 Steckbrief Kalktuffquellen in Meckenburg-Vorpommern, abgerufen am 6. September 2014
- ↑ FFH-Steckbrief 7220: Kalktuffquelle, abgerufen am 6. September 2014
Weblinks
- Life-Natur-Projekt: Optimierung von Kalktuffquellen und deren Umfeld in der Frankenalb, abgerufen am 6. September 2014
- Natura2000 Steckbrief Kalktuffquellen in Meckenburg-Vorpommern, abgerufen am 6. September