Angeln (Volk)

nordseegermanisches Volk, aus dem gleichnamigen Landstrich Angeln
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Die Angeln waren Bewohner des gleichnamigen Landstrichs Angeln im Norden Schleswig-Holsteins und seiner Nachbargebiete.

Sie traten mehrfach im Altertum und Mittelalter in das Blickfeld der Geschichte:

Für die Auswanderung der Angeln werden in der Geschichtsforschung mehrere Gründe genannt:

  • Es gab im 3. und 4. Jahrhundert auf der kimbrischen Halbinsel kriegerische Auseinandersetzungen.
  • Außerdem gab es vermutlich klimatische Änderungen. So brechen um 350 die Funde von Getreidepollen in den tiefer gelegenen Gebieten ab, während sie auf Geestinseln, z.B. Süderbrarup zunehmen.
  • Durch den Abzug des Römischen Heeres aus Britannien entstand eine Sicherheitslücke. Die keltorömische Bevölkerung war durch die Einfälle der keltischen Pikten aus Schottland beunruhigt. So warb der britische König Guorthigirn (auch Vortigern, lat. Vertigernus, angelsächsisch Wyrtgeorn genannt) um 430 gezielt Angeln, Sachsen und Jüten (die bereits früher an der britischen Küste zu Raubzügen aufgetaucht waren) als Schutztruppen (lat. foederati) an. Unklar ist aber, ob tatsächlich alle Angeln ihr Ursprungsgebiet verlassen hatten, oder ob ein Teil blieb. Zumindest ist wohl die Oberschicht ausgewandert, darunter auch Nachfahren des legendären Angeln-Königs Offa (nicht zu verwechseln mit dem englischen König Offa von Mercia) aus der Zeit vor der Auswanderung.

Die heutigen Bewohner der Landschaft Angeln werden Angliter genannt.