Ein Badesee ist ein natürlich oder künstlich angelegter See, der zum öffentlichen Baden und Schwimmen genutzt wird. Neben der eigentlichen Wasserfläche halten sich die Badenden meist in Ufernähe auf und nützen diesen Bereich zur Freizeitgestaltung wie beispielsweise zum Sport, Spiel und zum Sonnenbaden. In Europa werden Badeseen, klimatisch bedingt, hauptsächlich im Sommer genutzt.

Nutzung
Im Interesse der Badenden und Schwimmer gibt es an vielen Badeseen Verbote für Schiffe und Boote, Angeln, Hunde usw. Aus Naturschutzgründen ist auch meist das Entfachen von Feuern und die Benutzung von Seifen und Shampoos verboten. Im Gegensatz zu außereuropäischen Ländern (z. B. Indien) dient das Baden in Seen in Europa heute nicht mehr der Körperreinigung, sondern nur noch der Erholung und dem Pflegen gesellschaftlicher Kontakte.
Die Benutzung der meisten Badeseen ist kostenlos. Größere Badeseen besitzen Institutionen, um die Sicherheit der Badenden zu erhöhen, zum Beispiel in Deutschland Stationen der DLRG oder Wasserwacht. Im Gegensatz zu kostenpflichtigen Freibädern besitzen die meisten Badeseen weder Umkleidekabinen noch Toiletten. An besser ausgebauten Badeseen gibt es jedoch Gastronomiebetriebe mit Toiletten, wodurch dieser hygienische Mangel gegenüber Freibädern abgefangen wird. Interessant sind Badeseen auch als Nacht- und zum Teil als Nacktbademöglichkeit.
Bedeutung
Ein Badesee bietet Bürgern die Möglichkeit, sich in der Nähe ihres Wohnorts zu erholen und Sport zu betreiben. Ein Badesee kann somit die Attraktivität eines Wohngebietes deutlich erhöhen.
Die Mindestanforderungen an die Qualität der Badegewässer und deren Bewirtschaftung sind für die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in der Richtlinie 2006/7/EG (Badegewässerrichtlinie) definiert.
Nutzung künstlicher Seen als Badeseen
Als Badeseen werden oft Baggerseen genutzt, die beim Kies- oder Lehmabbau aus dem Grundwasserhorizont entstehen und manchmal auch einen Wassereintritt von freigelegten Quellen aufweisen. In der Regel wird nach der Bodenausbeutung eine Renaturierung durchgeführt und so eine auch für Badegäste angenehme Umgebung gestaltet.
Auch Stauseen können zusätzlich als Badeseen genutzt und entsprechende Ufereinrichtungen angelegt werden. Die künstlichen Seen haben dadurch einen zusätzlichen Mehrwert für die Bürger.
Nacktbaden
An manchen Badeseen, vor allem in Deutschland, ist FKK, das heißt völlige Nacktheit, erlaubt. Oft sind auch nur speziell ausgewiesene Uferbereiche dafür vorgesehen. Das Entblößen der weiblichen Brust („oben ohne“) beim öffentlichen Baden und Sonnenbaden ist in Europa heute an fast allen Badeseen toleriert. Ansonsten ist Badekleidung üblich.