Fotografie

Kunst, Wissenschaft und Praxis der Erzeugung dauerhafter Bilder durch Aufzeichnung von Licht oder anderer elektromagnetischer Strahlung
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Als Fotografie (ältere Schreibweise: Photographie; von griechisch: phos Licht und graphein schreiben, zeichnen) bezeichnet man

  1. ein technisches Verfahren, bei der mit Hilfe von optischen Verfahren ein Bild auf ein lichtempfindliches Medium projiziert und dort dauerhaft gespeichert wird;
  2. das dauerhafte Bild, umgangssprachlich kurz Foto oder Abzug genannt, das durch fotografische Verfahren hergestellt wird.

Klassische fotografische Techniken erzeugen dauerhafte Bilder durch eine Kombination optischer, mechanischer und chemischer Verfahren, moderne Verfahren verwenden ergänzend oder alternativ Mechanismen der Elektronik und Computertechnik (siehe Digitalfotografie).

Die Fotografie ist ein Medium, das zahlreiche Dimensionen aufweist; fotografische Abbildungen können beispielsweise Gegenstände mit primär künstlerischem (Künstlerische Fotografie) oder primär kommerziellem Charakter sein (Industrie-, Werbe- und Modefotografie). Die Fotografie weist neben der künstlerischen Dimension auch eine technische (Fototechnik), ökonomische (Fotowirtschaft) und gesellschaftliche-soziale (Amateur-, Arbeiter- und Dokumentarfotografie) Dimension auf.

Die Fotografie ist teilweise ein Gegenstand der Forschung und Lehre in der Kunstgeschichte; der Kunstcharakter der Fotografie war jedoch lange Zeit umstritten, wird jedoch seit einigen Jahren zunehmend anerkannt. Einige Forschungsrichtungen ordnen die Fotografie der Medien- oder Kommunikationswissenschaft zu (zum Beispiel Werner Faulstich), jedoch ist auch diese Zuordnung umstritten. Fotografie kann als Ausbildungsberuf (Fotograf), jedoch auch an Kunstakademien und Fachhochschulen oder autodidaktisch (Fotodesigner) erlernt werden (siehe Fotografische Organisationen).

Medien der Fotografie

Prinzipiell wird mit Hilfe eines optischen Systems, des Objektivs, das von einem Objekt ausgesendete oder reflektierte Licht auf ein lichtempfindliches Medium, beispielsweise die lichtempfindliche Schicht eines Films, projiziert.

Durch Manipulation des optischen Systems (Einstellung der Blende,Scharfstellen(=Entfernung einstellen) , (Farbfilter), die Wahl der Belichtungszeit und der Beleuchtung stehen dem Künstler diverse Gestaltungsmöglichkeiten offen.

Bei der herkömmlichen Fotografie (Analogfotografie) ist die lichtempfindliche Schicht eine Dispersion (im allgemeinen Sprachgebrauch Emulsion. Sie besteht aus einem Gel, in dem gleichmäßig kleine Körnchen eines Silberhalogenids (zum Beispiel Silberbromid verteilt sind. Je kleiner diese Körnchen sind, umso lichtunempfindlicher ist die Schicht (siehe ASA). Dieser lichtempfindlichen Schicht wird durch einen Träger Stabilität verliehen. Trägermaterialien: Zelluloseacetat, früher Zellulosenitrat (Zelluloid), Kunststofffolien, Metallplatten, Textilien. (siehe Film) Bei der Digitalfotografie besteht die lichtempfindliche Schicht aus Chips.

Durch das Entwickeln wird auf chemischem Wege das latente Bild sichtbar gemacht. Beim Fixieren werden die nicht belichteten Silberhalogenid-Körnchen herausgewaschen, so dass ein Bild auch bei Tageslicht betrachtet werden kann, ohne dass es nachdunkelt. Ein digitales Bild wird zunächst elektronisch gespeichert, mit der elektronischen Bildbearbeitung am Computer "entwickelt" und bei Bedarf ausgedruckt.

Geschichte der Fotografie

Vorläufer der Fotografie ist die Camera obscura ("Dunkle Kammer"), von deren Namen sich auch das Wort Kamera ableitet. Anstelle einer Linse weist diese Kamera nur ein kleines Loch auf, durch das die Lichtstrahlen auf eine Leinwand fallen, von der das (auf dem Kopf stehende Bild) abgezeichnet wurde. In Edinburgh ist eine begehbare, raumgroße Camera obscura eine Touristenattraktion.

Siehe auch: Chronologie der Fotografie, Geschichte der Fotografie, Liste bedeutender Erfindungen

Einteilungen der Fotografie

Die Fotografie lässt sich in verschiedene Stilrichtungen und nach technischen Unterschieden aufteilen. Einteilungen sind beispielsweise möglich nach

Kunstcharakter der Fotografie

Der Kunstcharakter der Fotografie war lange Zeit umstritten; zugespitzt formuliert D. Pawek: "Der Fotograf bringt kein neues Sein in die Welt, es macht das vorhandene nur sichtbar. Der Künstler erschafft die Wirklichkeit, der Fotograf sieht sie".

Auch der Fotograf Henri Cartier-Bresson sieht die Fotografie nicht als Kunstform, sondern als Handwerk: "Die Fotografie ist ein Handwerk. Viele wollen daraus eine Kunst machen, aber wir sind einfach Handwerker, die ihre Arbeit gut machen müssen".

Entwicklungen aus den letzten Jahren deuten jedoch darauf hin, dass Fotografie zunehmend als vollwertige Kunstform akzeptiert wird; Indikatoren für diese Entwicklung sind die wachsende Anzahl von Museen, Sammlungen und Forschungseinrichtungen für Fotografie, die Zunahme der Professuren für Fotografie sowie nicht zuletzt der gestiegene Wert von Fotografien in Kunstauktionen und Sammlerkreisen.

Berühmte Fotografen

Siehe auch: Portal Fotografie, Chronologie der Fotografie, Geschichte der Fotografie, Blumenfotografie, Fotoglossar, Kunst, optische Abbildung, Funktionsweise eines Fotoapparats.