Franz Karl Joseph Anton von Hompesch zu Bolheim (* 27. April 1735 auf Schloss Bollheim in Oberelvenich; † 11. August 1800 in München) war ein kurfürstlich-bayerischer Kämmerer und Finanzminister.

Leben
Franz Karl Joseph Anton entstammte dem Adelsgeschlecht Hompesch und war Sohn des Johann Wilhelm von Hompesch zu Bollheim sowie seiner Gattin Isabella Francisca geb. von Bylandt zu Rheydt. Ferdinand von Hompesch zu Bolheim (1744-1804), Großmeister des Malteserordens und der Domherr Karl Alexander Anton von Hompesch (1736-1803) waren seine Brüder.
Er heiratete im Juni 1759 Antoinette von Hacke (* 28. September 1736; † 1768), Tochter des Freiherrn Ludwig Anton von Hacke. Ihre Kinder waren:
- Franz Karl von Hompesch (* 1740; † 1812), erst in österreichischen, dann in preußischen Diensten nach dem Frieden von Basel, Condottiere in britischen Diensten, Hompesch Hussars, 1794–1802 in Westindien.
- Johann Wilhelm von Hompesch zu Bolheim
- Auguste Elisabeth von Hompesch (* 22. Februar 1763; † 21. Mai 1785) ∞ Graf Carl-Wilhelm Franz-Xaver von Spee (1758–1810)[1] Sie sind die Urgroßeltern des in der neueren deutschen Geschichte bekannt gewordenen Admirals Graf Maximilian von Spee, der 1914 mit seinen beiden Söhnen im Seegefecht bei den Falklandinseln umkam.[2]
- Christian Josef von Hompesch (* 1764; †1786), Domherr in Trier, starb am gelben Fieber im Heer seines Bruders Karl von Hompesch in Santo Domingo.
- Isabella von Hompesch zu Bolheim (* 1769; † 1848)
- Louise von Hompesch (* 1775; † 1801)
- Ferdinand Ludwig Josef Anton von Hompesch zu Bolheim, englischer General (* 17. Juli 1766; † 24. Juni 1831)
1779 heiratete er Theresia von Hoensbroich (* 7. März 1728; † 11. August 1800). Er war Oberstjägermeister, Generalbuschinspektor und Amtmann zu Düren, Pyr und Mercken, früher Statthalter in Düsseldorf unter Karl Theodor. Unter Maximilian I. Joseph war er bayerischer Finanzminister und galt am Hof als überragender Kopf.[3]
1778 erhielt er vom Kurfürst Karl Theodor die Hofmark Berg am Laim als Lehen und entwickelte mit Maximilian von Montgelas und Ignaz Graf Arco[4] ein Konzept zur Zentralisierung der Grundherrschaft. Zur Erleichterung der bedrückenden Lage der Bauern wurde die Übernahme aller grundherrschaftlichen Rechte der Klöster, Städte und Märkte durch den Staat erwogen, die durch die Errichtung einer bayerischen Hypothekenbank finanziert werden sollte. Diese hätte den alten Eignern jährlich fünf Prozent Entschädigung auf die enteigneten Werte zahlen und sich aus den Einnahmen des neuen Staatsbesitzes finanzieren sollen.
Vor den französischen Truppen unter Jean-Victor Moreau floh Maximilian I. Joseph mit Maximilian von Montgelas Mitte 1800 über Landshut und Amberg ins preußische Bayreuth und kehrte erst nach dem Rückzug Moreaus aus Bayern im Frühjahr 1801 nach München zurück.
Hompesch wurde im Eingangsbereich von St. Michael (Berg am Laim) beigesetzt. [5]
Einzelnachweise
- ↑ Genealogische Seite zu Carl-Wilhelm Franz-Xaver von Spee
- ↑ Jahrbücher für die preußische Gesetzgebung, Rechtswissenschaft und Rechtsverwaltung, Band 47, Berlin, 1836, S. 247 und 248; (Digitalscan)
- ↑ Eschweiler Geschichtsverein Mitteilungen (PDF; 650 kB)
- ↑ Karl Otmar Freiherr von Aretin: Arco, Ignaz Graf von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, ISBN 3-428-00182-6, S. 338 (Digitalisat).
- ↑ Johann Friedrich Schannat, Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel, S. 531 http://heidicon.ub.uni-heidelberg.de/id/13705 https://www.hdbg.eu/koenigreich/web/index.php/personen/index/herrscher_id/1/id/31
Weblinks
- Literatur von und über Franz Karl Joseph Anton von Hompesch zu Bollheim im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografische Seite mit Porträt im Portal Rheinische Geschichte
Personendaten | |
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NAME | Hompesch zu Bolheim, Franz Karl Joseph Anton von |
KURZBESCHREIBUNG | bayerischer Finanzminister |
GEBURTSDATUM | 27. April 1735 |
GEBURTSORT | Oberelvenich |
STERBEDATUM | 11. August 1800 |
STERBEORT | München |