Dieser Artikel behandelt die deutsche Fußballnationalmannschaft bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Deutschland nahm zum achtzehnten Mal an der Endrunde und zum dritten Mal an einer WM in Südamerika teil. Die bisher einzigen Weltmeisterschaften (1930 und 1950), an denen Deutschland nicht teilnahm, fanden auch in Südamerika statt. Seit dem Sieg im Finale vom 13. Juli ist Deutschland nach Spanien (Südafrika 2010) die zweite europäische Mannschaft, die außerhalb Europas Weltmeister werden konnte und die erste, die auf dem amerikanischen Doppelkontinent den Titel gewann.
Qualifikation
Die Mannschaft qualifizierte sich über die Qualifikationsspiele des europäischen Fußballverbandes UEFA für die Weltmeisterschaft in Brasilien.
Spiele
In der ersten Runde traf Deutschland in der Gruppe C auf Schweden, Österreich, Irland, Kasachstan und die Färöer. In den zehn daraus entstandenen Begegnungen trug Deutschland neun Siege und ein Remis gegen Schweden davon, wobei die deutsche Mannschaft dabei erstmals trotz eines 4:0-Vorsprungs nur ein Unentschieden erreichte (4:4). Durch das 3:0 am vorletzten Spieltag gegen Irland qualifizierte sich die Mannschaft vorzeitig als Gruppensieger direkt für die WM-Endrunde. Der höchste Sieg in der Gruppenphase war ein 6:1-Auswärtserfolg über Irland, wobei man Irland die höchste Heimniederlage beifügte. Nur im letzten Gruppenspiel in Schweden geriet die Mannschaft zeitweilig in Rückstand. Deutschland erzielte von allen europäischen Mannschaften die meisten Tore, musste aber auch von allen direkt qualifizierten europäischen Mannschaften die meisten Gegentore hinnehmen. Insgesamt erzielten 10 Spieler die deutschen Tore, davon Mesut Özil mit 8 Toren die meisten, womit er mit drei anderen Spielern Platz 3 der europäischen Torschützenliste belegte. Am 6. September 2013 erzielte Miroslav Klose beim Spiel gegen Österreich mit dem 1:0 seinen 68. Länderspieltreffer und egalisierte damit den Rekord von Gerd Müller. Insgesamt setzte Bundestrainer Joachim Löw 23 Spieler ein und damit wie Belgien die wenigsten Spieler aller qualifizierten Mannschaften. Nur Torhüter Manuel Neuer, Mesut Özil und Thomas Müller kamen in allen zehn Spielen zum Einsatz, von denen aber nur Neuer in allen Spielen über die volle Distanz spielte, während Özil im letzten Spiel gegen Schweden acht Minuten vor Spielende ausgewechselt wurde und Müller nur in vier Spielen über die volle Distanz spielte.
Datum | Spielort | Gastgeber | Gast | Ergebnis | Torschützen | |
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Hannover | Deutschland | – | Färöer | 3:0 (1:0) | Götze (28.), Özil (54., 72.) |
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Wien | Österreich | – | Deutschland | 1:2 (0:1) | Reus (44.), Özil (52., Elfm.); Junuzović (57.) |
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Dublin | Irland | – | Deutschland | 1:6 (0:2) | Reus (32., 40.), Özil (55., Elfm.), Klose (58.), Kroos (61., 83.); Keogh (90.+2') |
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Berlin | Deutschland | – | Schweden | 4:4 (3:0) | Klose (8., 15.), Mertesacker (39.), Özil (55.); Ibrahimović (62.), Lustig (64.), Elmander (76.), Elm (90.+3') |
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Astana | Kasachstan | – | Deutschland | 0:3 (0:2) | Müller (20., 73.), Götze (22.) |
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Nürnberg | Deutschland | – | Kasachstan | 4:1 (3:0) | Reus (23., 90.), Götze (27.), Gündoğan (31.); Schmidtgal (46.) |
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München | Deutschland | – | Österreich | 3:0 (1:0) | Klose (33.), Kroos (51.), Müller (88.) |
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Tórshavn | Färöer | – | Deutschland | 0:3 (0:1) | Mertesacker (22.), Özil (74.), Müller (84.) |
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Köln | Deutschland | – | Irland | 3:0 (1:0) | Khedira (11.), Schürrle (58.), Özil (90.+1') |
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Solna | Schweden | – | Deutschland | 3:5 (2:1) | Hysén (6., 69.), Kačaniklić (42.); Özil (45.), Götze (52.), Schürrle (57., 66., 76.) |
Abschlusstabelle der Qualifikationsrunde
Pl. | Team | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Punkte |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Deutschland | 10 | 9 | 1 | 0 | 36:10 | +26 | 28 |
2. | Schweden | 10 | 6 | 2 | 2 | 19:14 | +5 | 20 |
3. | Österreich | 10 | 5 | 2 | 3 | 20:10 | +10 | 17 |
4. | Irland | 10 | 4 | 2 | 4 | 16:17 | −1 | 14 |
5. | Kasachstan | 10 | 1 | 2 | 7 | 6:21 | −15 | 5 |
6. | Färöer | 10 | 0 | 1 | 9 | 4:29 | −25 | 1 |
Schweden erreichte als einer der acht besten Gruppenzweiten die Playoff-Spiele, verlor aber beide Spiele gegen Portugal und konnte sich somit nicht für die WM qualifizieren.
Vorbereitung
Zur Vorbereitung auf die WM wurden vier Freundschaftsspiele geplant, davon das letzte als Benefiz-Spiel. Zwischen dem zweiten und dritten Spiel fand vom 21. bis 31. Mai 2014 ein Trainingslager im Passeiertal in Südtirol statt, an dem auch als Testspielgegner die U-20-Nationalmannschaft teilnahm. Ein erweiterter Kader von 28 Spielern für das Trainingslager wurde von Bundestrainer Löw am 8. Mai benannt. Dieser musste nach dem Trainingslager auf 23 Spieler reduziert werden.[1] Beim 6:1-Sieg gegen Armenien erzielte Klose sein 69. Länderspieltor und ist damit nun alleiniger Rekordtorschütze der deutschen Nationalmannschaft. Nach dem letzten Spiel erfolgte die Abreise nach Brasilien[2], wo das gesamte DFB-Team ihr Basisquartier Campo Bahia bezog.
Datum | Spielort | Gegner | Ergebnis | Torschützen |
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Stuttgart | Chile | 1:0 (1:0) | Götze (16.) |
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Hamburg | Polen | 0:0 | |
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Mönchengladbach | Kamerun | 2:2 (0:0) | Eto’o (62.), Müller (66.), Schürrle (71.), Choupo-Moting (78.) |
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Mainz | Armenien | 6:1 (0:0) | Schürrle (52.), Mchitarjan (69., Elfm.), Podolski (71.), Höwedes (73.), Klose (76.), Götze (82., 89.) |
Kader
Eine vorläufige Spielerliste mit 30 Spielern musste bis zum 13. Mai 2014 bei der FIFA eingereicht werden. Die endgültige Liste mit 23 Spielern musste bis spätestens 2. Juni 2014 bei der FIFA eingehen.[3] Von den schließlich 30 vorläufig nominierten Spielern kamen zwölf bereits bei vorherigen WM-Turnieren zum Einsatz. Der vorläufige Kader wurde am 8. Mai 2014 bekanntgegeben.[4] Nach dem Freundschaftsspiel gegen Polen wurden Maximilian Meyer, Leon Goretzka, André Hahn und Marcell Jansen aus dem vorläufigen Kader gestrichen, wohingegen Christoph Kramer, der gegen Polen sein Debüt gab, dem Kader hinzugefügt wurde. Am 22. Mai 2014 zog sich Lars Bender im Trainingslager eine Oberschenkelverletzung zu und fiel dadurch für die Weltmeisterschaft aus.[5] Joachim Löw verzichtete auf eine Nachnominierung. Nach dem Testspiel gegen Kamerun am 1. Juni 2014 strich Löw Shkodran Mustafi, Marcel Schmelzer und Kevin Volland aus dem Kader.[6] Im Benefiz-Länderspiel gegen Armenien am 6. Juni 2014 zog sich Marco Reus jedoch einen Teilriss des vorderen Syndesmosebandes oberhalb des linken Sprunggelenks zu und fiel damit für das Turnier aus. An seiner Stelle rückte Mustafi in das Aufgebot.[7] Somit bestand der Kader aus folgenden Spielern (Einteilung in Torhüter, Abwehr, Mittelfeldspieler und Stürmer laut FIFA[8]):
Nr. | Spieler | Verein[K 1] | Länderspiel- einsätze[K 2] |
Länderspiel- tore[K 2] |
Geburtsdatum | Spiele | Tore | [K 3] | WM-Teilnahmen | WM-Spiele (vor 2014) |
WM-Tore (vor 2014) | ||
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Torhüter | |||||||||||||
1 | Vorlage:SortKeyName | FC Bayern MünchenM, P | 45 | 0 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
7 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2010 | 6 | 0 |
22 | Vorlage:SortKeyName | Borussia Dortmund | 3 | 0 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
12 | Vorlage:SortKeyName | Hannover 96 | 3 | 0 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
Abwehr | |||||||||||||
20 | Vorlage:SortKeyName | FC Bayern MünchenM, P | 39 | 0 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
7 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2010 | 5 | 0 |
15 | Vorlage:SortKeyName | Borussia Dortmund | 1 | 0 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
3 | Vorlage:SortKeyName | SC Freiburg | 2 | 0 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
2 | Vorlage:SortKeyName | Borussia Dortmund | 5 | 0 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
4 | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | FC Schalke 04 | 21 | 2 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
7 | 0 | 1/1 | 0 | 0 | |||
5 | Vorlage:SortKeyName | Borussia Dortmund | 30 | 2 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
6 | 2 | 0 | 0 | 0 | |||
17 | Vorlage:SortKeyName | FC ArsenalP | 98 | 4 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
6 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2006, 2010 | 13 | 0 |
21 | Vorlage:SortKeyName | Sampdoria Genua | 1 | 0 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
3 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
Mittelfeldspieler | |||||||||||||
14 | Vorlage:SortKeyName | FC Schalke 04 | 11 | 1 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
1 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
6 | Vorlage:SortKeyName | Real MadridC, P | 46 | 4 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
5 | 1 | 1 | 0 | 0 | 2010 | 7 | 1 |
23 | Vorlage:SortKeyName | Borussia Mönchengladbach | 2 | 0 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
3 | 0 | 0 | 0 | 0 | |||
18 | Vorlage:SortKeyName | FC Bayern MünchenM, P | 44 | 5 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
7 | 2 | 0 | 0 | 0 | 2010 | 4 | 0 |
16 | Vorlage:SortKeyName | FC Bayern MünchenM, P | 106 | 5 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
7 | 0 | 1 | 0 | 0 | 2006, 2010 | 13 | 1 |
8 | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | FC ArsenalP | 55 | 17 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
7 | 1 | 0 | 0 | 0 | 2010 | 7 | 1 |
7 | Vorlage:SortKeyName | FC Bayern MünchenM, P | 102 | 23 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
6 | 0 | 1/1 | 0 | 0 | 2006, 2010 | 14 | 2 |
Stürmer | |||||||||||||
19 | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | FC Bayern MünchenM, P | 29 | 9 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
6 | 2 | 0 | 0 | 0 | |||
11 | Vorlage:SortKeyName | Lazio Rom | 132 | 69 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
5 | 2 | 0 | 0 | 0 | 2002, 2006, 2010 | 19 | 14 |
13 | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | FC Bayern MünchenM, P | 49 | 17 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
7 | 5 | 0 | 0 | 0 | 2010 | 6 | 5 |
10 | Vorlage:SortKeyName | FC ArsenalP | 114 | 47 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2006, 2010 | 13 | 5 |
9 | Vorlage:SortKey ist veraltet; bitte verwende Alternativen gemäß Hilfe:Tabellen/Sortierung #Veraltet. | FC Chelsea | 33 | 13 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
6 | 3 | 0 | 0 | 0 | |||
Mannschaftsleitung: Trainer und Manager | |||||||||||||
Joachim Löw | Bundestrainer | 105 | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
7 | 2006, 2010 | 7 | |||||||
Oliver Bierhoff | Teammanager | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
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Hans-Dieter Flick | Trainerassistent | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
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Andreas Köpke | Torwarttrainer | Vorlage:dts ist VERALTET – siehe dort. |
2006, 2010 |
- ↑ Erfolge des Vereins: C = UEFA Champions League-Sieger 2013/14, M = Nationaler Meister 2013/14, P = Nationaler Pokalsieger 2013/14.
- ↑ a b Angegeben sind nur die Spiele und Tore, die vor Beginn der Weltmeisterschaft absolviert bzw. erzielt wurden (Stand: 6. Juni 2014, nach dem Spiel gegen Armenien).
- ↑ Die Anzeige „1/1“ bedeutet, dass eine Karte vor dem Halbfinale und eine Karte nach dem Viertelfinale erhalten wurde, so dass keine Sperre fällig wurde.
Vorrunde
Quartier (blau), Vorrunden-Spielorte (rot), Achtelfinal-Spielort (grün), Viertelfinal- und Final-Spielort (gelb) und Halbfinal-Spielort (pink) |
Bei der am 6. Dezember 2013 vorgenommenen Auslosung der Endrunde wurde Deutschland als eine von acht Mannschaften aufgrund der Platzierung in der FIFA-Weltrangliste vom Oktober 2013 in Topf 1 gesetzt und als Gruppenkopf der Gruppe G gelost. Zugelost wurden Ghana, die USA und Portugal – letztere Mannschaft durch Geoff Hurst, den Schützen des Wembley-Tores. Gegen Ghana bestritt Deutschland bei der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika am 23. Juni 2010 das letzte Gruppenspiel und zog durch ein 1:0 ins Achtelfinale ein. Die vom ehemaligen Bundestrainer Jürgen Klinsmann trainierten USA waren zuletzt am 2. Juni 2013 aus Anlass des 100. Geburtstags des US-Fußballverbandes Gegner bei einem Freundschaftsspiel, das mit 3:4 verloren wurde. Bei Weltmeisterschaften trafen Deutschland und die USA 1998 in der Vorrunde (2:0 für Deutschland) und 2002 im Viertelfinale (1:0 für Deutschland) aufeinander. Portugal war zuletzt am 9. Juni 2012 im ersten Gruppenspiel der EM-Endrunde Gegner, wobei Deutschland mit 1:0 gewann. Bei Weltmeisterschaften trafen beide erst einmal aufeinander, im Spiel um Platz 3 bei der WM 2006, das Deutschland mit 3:1 gewann. Erstmals spielt Deutschland damit in der Vorrunde gegen keine Mannschaft gegen die bei einer WM noch nie gespielt wurde. Vor der Auslosung äußerten sowohl Jürgen Klinsmann als auch Portugals Rekordtorschütze Cristiano Ronaldo den Wunsch, nicht auf Deutschland zu treffen, während Kevin-Prince Boateng sich Deutschland und damit seinen Halbbruder Jérôme Boateng wieder als Vorrundengegner wünschte.[9][10][11]
Unterkunft der deutschen Mannschaft war das Campo Bahia, welches am 8. Juni bezogen wurde.[12] Das erste Gruppenspiel war das 100. WM-Spiel für Deutschland, womit als erste Nation diese Grenze erreicht wurde. Alle Spielorte bis zum Viertelfinale lagen an der Atlantikküste mit Mindesttemperaturen im Juni von 22 °C und Maximaltemperaturen von bis zu 29,6 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von 82 bis 85 %. Das Spiel in Fortaleza war das äquatornächste Spiel in der Geschichte der Nationalmannschaft. Deutschland hatte vor der WM noch keine Spiele in einem der drei Spielorte bestritten.
Pl. | Land | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Punkte |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | Deutschland | 3 | 2 | 1 | 0 | 7:2 | +5 | 7 |
2. | USA | 3 | 1 | 1 | 1 | 4:4 | ±0 | 4 |
3. | Portugal | 3 | 1 | 1 | 1 | 4:7 | −3 | 4 |
4. | Ghana | 3 | 0 | 1 | 2 | 4:6 | −2 | 1 |
Mo., 16. Juni 2014, 13:00 Uhr (18:00 Uhr MESZ) in Salvador | |||
Deutschland | – | Portugal | 4:0 (3:0) |
Sa., 21. Juni 2014, 16:00 Uhr (21:00 Uhr MESZ) in Fortaleza | |||
Deutschland | – | Ghana | 2:2 (0:0) |
Do., 26. Juni 2014, 13:00 Uhr (18:00 Uhr MESZ) in Recife | |||
USA | – | Deutschland | 0:1 (0:0) |
K.o.-Runde
Achtelfinale
Mo., 30. Juni 2014, 17:00 Uhr (22:00 Uhr MESZ) in Porto Alegre | |||
Deutschland | – | Algerien | 2:1 n. V. (0:0, 0:0) |
Erstmals seit dem Viertelfinale 1970 gegen England gewann Deutschland wieder ein WM-Spiel in der Verlängerung, ohne auf das Elfmeterschießen angewiesen zu sein. Gegen Algerien gab es zuvor erst zwei Spiele, die beide verloren wurden. Das letzte Spiel beider Mannschaften fand in der Vorrunde der Weltmeisterschaft 1982 in Gijón statt, Deutschland unterlag mit 1:2.
Viertelfinale
Fr., 4. Juli 2014, 13:00 Uhr (18:00 Uhr MESZ) in Rio de Janeiro | |||
Frankreich | – | Deutschland | 0:1 (0:1) |
Gegen Frankreich gab es bisher 25 Spiele mit 8 Siegen, 6 Remis und 11 Niederlagen. Bei Weltmeisterschaften ist die Bilanz mit je einem Sieg, einem Remis und einer Niederlage ausgeglichen, das Remis wurde aber im Elfmeterschießen noch in einen Sieg verwandelt.
Halbfinale
Di., 8. Juli 2014, 17:00 Uhr (22:00 Uhr MESZ) in Belo Horizonte | |||
Brasilien | – | Deutschland | 1:7 (0:5) |
Bisher gab es 21 Spiele gegen Brasilien, von denen 4 gewonnen wurden, 5 endeten remis und 12 wurden verloren. Im Land des Gegners gewann Deutschland gegen Brasilien noch nie. Bei Weltmeisterschaften gab es bisher erst die Begegnung im Finale 2002, das Brasilien mit 2:0 gewann. Die letzte Partie zwischen beiden Mannschaften fand am 10. August 2011 als Freundschaftsspiel in Stuttgart statt und wurde von Deutschland mit 3:2 gewonnen.
Finale
So. 13. Juli 2014, 16:00 Uhr (21:00 Uhr MESZ) in Rio de Janeiro | |||
Deutschland | – | Argentinien | 1:0 n. V. |
Beide Mannschaften standen sich bei Weltmeisterschaften zuvor sechsmal gegenüber. Dreimal konnte Deutschland in der normalen Spielzeit gewinnen, u. a. im Finale 1990. Zwei Spiele endeten Remis, wovon Deutschland eins im Elfmeterschießen gewann. Nur im Finale 1986 gab es eine Niederlage gegen Argentinien. In Freundschaftsspielen hat Argentinien dagegen häufiger gegen Deutschland gewonnen. Es war die dritte Finalpaarung zwischen beiden. So oft trafen keine anderen Mannschaften im Finale aufeinander.
Deutschland und Argentinien stehen sich erneut am 3. September 2014 in einem Freundschaftsspiel in Düsseldorf gegenüber, mit dem für beide die Länderspielsaison 2014/15 beginnt.
Rücktritte nach der Weltmeisterschaft
Kurz nach der Weltmeisterschaft erklärten Kapitän Philipp Lahm,[13] Miroslav Klose[14] und Per Mertesacker[15] ihren Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft.
Besonderheiten
- Das erste Vorrundenspiel gegen Portugal war das 100. WM-Spiel für Deutschland, das als erstes Land diese Marke erreichte.
- Miroslav Klose stellte im zweiten Vorrundenspiel gegen Ghana zwei Minuten nach seiner Einwechslung durch das Tor zum 2:2-Endstand den WM-Torrekord von 15 Toren ein, den Ronaldo – ebenfalls durch ein Tor gegen Ghana – seit 2006 gehalten hatte. Durch sein Tor im Halbfinale gegen Brasilien wurde er zum alleinigen WM-Rekordtorschützen mit 16 Treffern.
- Deutschland erreichte als erste Mannschaft zum vierten Mal in Folge das Halbfinale. Miroslav Klose war der erste Spieler, der in vier Halbfinalspielen stand.
- Deutschland erreichte zum achten Mal das Finale einer WM und stellte damit einen neuen Rekord auf.
- Deutschland spielte als einzige Mannschaft in sechs verschiedenen Städten.
- Mit dem 7:1-Sieg im Halbfinale gegen Brasilien überholte Deutschland die Brasilianer in der Anzahl der bei Weltmeisterschaften erzielten Tore und hatte nach dem Finale mit 224 Toren drei Tore mehr als Brasilien erzielt.
- Thomas Müller erzielte mit dem 1:0 gegen Brasilien das 2000. Tor der deutschen Nationalmannschaft.
- Acht Spieler hatten 2009 die U-21- (Jérôme Boateng, Benedikt Höwedes, Mats Hummels, Sami Khedira, Mesut Özil und Manuel Neuer) bzw. die U-17-Europameisterschaft (Mario Götze und Shkodran Mustafi) gewonnen. Zudem gehörte Ersatztorhüter Ron-Robert Zieler zur Mannschaft, die 2008 U-19-Europameister wurde.
- Mario Götze war der erste Einwechselspieler, der in einem WM-Finale das Siegtor erzielte.[16]
- Deutschland übernahm nach dem Sieg bei der Weltmeisterschaft die Führung in der FIFA-Weltrangliste.[17] Im Verlauf des Turniers hatte die DFB-Elf die bis dahin auf Platz 3 bis 5 der Weltrangliste geführten Mannschaften (Brasilien, Portugal, Argentinien) besiegt; Spanien als bisheriger Ranglistenerster vor der zweitplatzierten deutschen Mannschaft war bereits nach der Gruppenphase ausgeschieden.
Auszeichnungen
- In sechs der sieben WM-Spiele der DFB-Elf wurden deutsche Spieler zum Man of the Match gewählt (je zweimal Thomas Müller und Mario Götze sowie je einmal Mats Hummels und Toni Kroos)
- Mats Hummels, Toni Kroos, Philipp Lahm und Thomas Müller wurden am 11. Juli von der Technischen Studien-Gruppe (TSG) der FIFA für den Goldenen Ball nominiert. Müller wurde letztlich mit dem Silbernen Ball ausgezeichnet. Zudem erhielt er den Silbernen Schuh als zweitbester Torschütze.
- Manuel Neuer wurde mit dem Goldenen Handschuh als bester Torwart ausgezeichnet.[18]
- Mats Hummels, Toni Kroos, Philipp Lahm, Thomas Müller und Manuel Neuer wurden in die Index Top 11 aufgenommen, wobei Deutschland die meisten Spieler stellte.
- Die Tore von André Schürrle gegen Algerien und Mario Götze gegen Argentinien wurden von den Zuschauern der Sportschau zum Tor des Monats Juni bzw. Juli gewählt.[19][20]
- Mats Hummels, Toni Kroos, Thomas Müller und Manuel Neuer wurden per Internet-Abstimmung auf der Internetseite der FIFA in das Dream Team gewählt, wobei Deutschland zusammen mit Brasilien die meisten Spieler stellte. Jogi Löw wurde als Trainer des Dream Teams gewählt.
- Manuel Neuer wurde anschließend zum Fußballer des Jahres und Joachim Löw zum Trainer des Jahres in Deutschland gewählt.[21]
Siegesfeier
Der Rückflug nach Deutschland erfolgte am 15. Juli in einer Chartermaschine der Lufthansa, die mit „Siegerflieger Fanhansa“[22] gekennzeichnet war. Nach einem Überflug der Fanmeile in etwa 600 Metern Höhe und der anschließenden Landung in Berlin-Tegel folgte eine Fahrt auf einem offenen LKW-Auflieger zum Empfang auf der Fanmeile am Brandenburger Tor. Eine geschätzte halbe Million Menschen soll sich dort eingefunden haben. Die Spieler sowie ihre Trainer und Betreuer betraten die Bühne, um sich mit dem Pokal feiern zu lassen und den Fans für ihre Unterstützung zu danken.[23]
Bei der Siegesfeier führten einige Nationalspieler – in Abwandlung ähnlicher Darbietungen bei vorangegangenen Fanfesten – eine Gesangs- und Tanzeinlage zur Melodie des Kinderlieds „Ich kenne einen Cowboy“ auf.[24] Diese wurde später als „Gaucho-Tanz“ bekannt und in verschiedenen Medien als geschmacklose Verhöhnung der im Finale unterlegenen Argentinier bezeichnet.[25] Bei DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und den unter anderen beteiligten Spielern Toni Kroos und Shkodran Mustafi stieß diese Auslegung auf Unverständnis.[26][27][28] Viele Kommentare auch der internationalen Presse[29] verwiesen auf das durchgängig faire Verhalten der deutschen Mannschaft im Laufe des Turniers und die weite Verbreitung des Fangesangs.[30][31]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Sport-Informations-Dienst: Löw benennt am 8. Mai deutschen WM-Kader. In: fifa.com. FIFA, 3. März 2014, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ WM-Vorbereitung ist fixiert: Der Fahrplan nach Brasilien. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 20. Dezember 2013, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Reglement FIFA WM 2014™. (PDF; 313 KB) Spielerliste, Ruhezeit, Vorbereitungsphase. In: fifa.com. FIFA, S. 36, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Der Kader für die WM 2014 in Brasilien. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 7. Juni 2014, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Oberschenkelverletzung: Lars Bender fällt für WM aus. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 23. Mai 2014, abgerufen am 23. Mai 2014.
- ↑ WM-Kader steht: Löw streicht Mustafi, Schmelzer und Volland. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 2. Juni 2014, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Reus verpasst WM – Löw nominiert Mustafi nach. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 7. Juni 2014, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Deutscher Kader. In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 7. Juni 2014.
- ↑ WM 2014 in Brasilien: Ausgerechnet Klinsmann! Alptraum-Auslosung für USA. In: stuttgarter-zeitung.de. Stuttgarter Zeitung, 7. Dezember 2013, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Sport-Informations-Dienst: Cristiano Ronaldo fürchtet Gruppe mit Deutschland. In: fifa.com. FIFA, 5. Dezember 2013, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ Sport-Informations-Dienst: „So schön ist das Leben!“: Boatengs WM-Duell mit Deutschland. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 6. Dezember 2013, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ WM-Quartier: So entsteht das „Campo Bahia“. In: dfb.de. Deutscher Fußball-Bund, 18. Februar 2014, abgerufen am 9. Juni 2014.
- ↑ dfb.de: „Philipp Lahm: „Herzlichen Dank für eine wunderbare Zeit!““
- ↑ dfb.de: „Klose beendet Laufbahn in der Nationalmannschaft“
- ↑ kicker.de: „Auch Mertesacker hört als Nationalspieler auf“
- ↑ 21 WM-Fakten, die keiner kennt… Informationen auf der Homepage von Eurosport vom 15. Juli 2014 (abgerufen am 23. Juli 2014).
- ↑ Weltmeister fifa.com: „Deutschland übernimmt die Spitzenposition“
- ↑ adidas Goldener Handschuh. In: fifa.com. FIFA, abgerufen am 13. Juli 2014.
- ↑ sportschau.de: Tor des Monats Juni 2014
- ↑ sportschau.de: Tor des Monats Juli 2014
- ↑ kicker.de: „Weltmeister wiederholt Triumph von 2011 • Manuel Neuer ist Fußballer des Jahres“
- ↑ Siegerflieger 18 Tage im Dienst. In: sport1.de. sport1, 15. Juli 2014, abgerufen am 16. Juli 2014.
- ↑ Weltmeister-Feier am Brandenburger Tor: Jubel, Trubel, Heiserkeit. In: spiegel.de. Spiegel Online, 15. Juli 2014, abgerufen am 16. Juli 2014.
- ↑ Die Wahrheit über den Gaucho-Gesang. In: Die Welt (Online), 16. Juli 2014.
- ↑ "So geh'n die Gauchos, die Gauchos, die geh'n so!" - die Pressestimmen: "Eine Schnapsidee". In: spiegel.de. Spiegel Online, 16. Juli 2014, abgerufen am 24. Juli 2014.
- ↑ WM-Party in Berlin: DFB-Präsident Niersbach verteidigt Gaucho-Tanz. In: spiegel.de. Spiegel Online, 16. Juli 2014, abgerufen am 24. Juli 2014.
- ↑ Kroos findet Aufregung um Gaucho-Tanz "lachhaft". In: Rheinische Post (Onlineausgabe) vom 21. Juli 2014 (abgerufen am 24. Juli 2014).
- ↑ WM-Party in Berlin: Mustafi nennt Kritik am Gaucho-Tanz "respektlos". In: spiegel.de. Spiegel Online, 16. Juli 2014, abgerufen am 24. Juli 2014.
- ↑ Argentinische Reaktionen zum Gaucho-Tanz, süddeutsche.de am 17. Juli 2014
- ↑ Gaucho-Dance schlimm? Macht euch nicht lächerlich, stern.de am 16. Juli 2014
- ↑ Wer verliert, wird brüskiert, süddeutsche.de am 16. Juli 2014