Horst Eckart Drinda (* 1. Mai 1927 in Berlin; † 21. Februar 2005 ebenda) war ein deutscher Regisseur und Schauspieler.

Leben
Drinda absolvierte eine Ausbildung als Flugzeugmotorenschlosser, begann ein Studium als technischer Offizier bei der Wehrmacht und wurde 1945 verwundet. Durch Vermittlung von Gustav von Wangenheim wurde er in die Schauspielschule des Deutschen Theaters in Berlin aufgenommen, wo er 1946 bis 1947 engagiert war und in dem Stück Wir heißen euch hoffen von Fritz Denger debütierte. In der Uraufführung von Gerhart Hauptmanns Dramen Agamemnons Tod und Elektra spielte er den Orest. Sein Filmdebüt hatte Drinda 1955 in Einmal ist keinmal unter der Regie von Konrad Wolf.
Nach Arbeiten für die DEFA und einem Engagement am Landestheater Halle (Saale) von 1949 bis 1950 war er bis 1970 Ensemblemitglied des Deutschen Theaters. Danach gehörte er zum Schauspielerensemble des DFF, wo er auch als Regisseur arbeitete. In den Jahren 1963 und 1970 wurde er mit dem Nationalpreis sowie 1976, 1977 und 1982 mit dem Kunstpreis des FDGB ausgezeichnet.
Hohe Popularität erreichte Drinda vor allem als „Kapitän Hans Karsten“ in der Fernsehserie Zur See. Seine letzte Rolle hatte er 2003 in der Episode Am Ende siegt die Liebe der MDR-Serie In aller Freundschaft.
2003 erlitt Drinda zwei Schlaganfälle und war seither gelähmt.
Filmographie
- 1948: Und wieder 48 – Regie: Gustav von Wangenheim
- 1949: Der Auftrag Höglers – Regie: Gustav von Wangenheim
- 1950: Semmelweis – Retter der Mütter – Regie: Georg C. Klaren
- 1951: Zugverkehr unregelmäßig – Regie: Erich Freund
- 1953: Gefährliche Fracht – Regie: Gustav von Wangenheim
- 1955: Einmal ist keinmal – Regie: Konrad Wolf
- 1956: Das tapfere Schneiderlein – Regie: Helmut Spieß
- 1957: Lissy – Regie: Konrad Wolf
- 1958: Sie kannten sich alle - Regie: Richard Groschopp
- 1958: Klotz am Bein – Regie: Frank Vogel
- 1959: Bevor der Blitz einschlägt – Regie: Richard Groschopp
- 1960: Begegnung im Zwielicht (Spotkania w mroku) – Regie: Wanda Jakubowska
- 1961: Die Liebe und der Co-Pilot – Regie: Richard Groschopp
- 1961: Das Kleid – Regie: Konrad Petzold
- 1961: Der Traum des Hauptmann Loy – Regie: Kurt Maetzig
- 1962: Das verhexte Fischerdorf – Regie: Siegfried Hartmann
- 1963: Der Dieb von San Marengo – Regie: Günter Reisch
- 1965: Die besten Jahre – Regie: Günther Rücker
- 1965: Die Reise nach Sundevit – Regie: Heiner Carow
- 1966: Er ging allein – Regie: Hans Joachim Hildebrandt
- 1967: Kleiner Mann – was nun? – Regie: Hans-Joachim Kasprzik
- 1976: Begegnungen – Regie: Georg Leopold und Konrad Petzold
- 1968–1970: Ich – Axel Cäsar Springer – Regie: Helmut Krätzig, Ingrid Sander, Achim Hübner
- 1970: Kein Mann für Camp Detrick – Regie: Ingrid Sander
- 1971: KLK an PTX – Die Rote Kapelle – Regie: Horst E. Brandt
- 1973: Polizeiruf 110: Gesichter im Zwielicht – Regie Manfred Mosblech (TV-Reihe)
- 1973: Eva und Adam – Regie: Horst E. Brandt
- 1976: Auf der Suche nach Gatt – Regie: Helmut Schiemann
- 1976: Fernseh-Pitaval: Der Weg ins Nichts – Regie: Hubert Hoelzke
- 1977: Zur See (Fernsehserie) – Regie: Wolfgang Luderer
- 1978: Scharnhorst – Regie: Wolf-Dieter Panse
- 1979: Plantagenstraße 19 – Regie: Helmut Krätzig
- 1979: Der Staatsanwalt hat das Wort: Zur Feier des Tages – Regie: Gerd Keil
- 1979: Der Staatsanwalt hat das Wort – Risiko - Regie: Helmut Krätzig,
- 1979: Gelb ist nicht nur die Farbe der Sonne – Regie: Rainer Bär
- 1979: Addio, piccola mia – Regie: Lothar Warneke
- 1980: Der Direktor – Regie: Helmut Krätzig
- 1980: Unser Mann ist König (Fernsehserie) – Regie: Hubert Hoelzke
- 1980: Anamnese – Regie: Rainer Bär
- 1981: Der kleine Doktor – Regie: Ursula Bonhoff
- 1981: Kabale und Liebe – Regie: Piet Drescher
- 1982: Arzt in Uniform – Regie: Wolf-Dieter Panse
- 1982: Der Teufelskreis (Co-Regie mit Klaus Grabowsky)
- 1984: Mein lieber Onkel Hans – Regie: Dagmar Wittmers
- 1985: Aus dem bürgerlichen Heldenleben (auch Regie)
- 1989: Rita von Falkenhain (Fernsehserie) – Regie: Peter Hill
- 1990: Polizeiruf 110: Falscher Jasmin – Regie: Manfred Mosblech
- 1991: Aerolina (Fernsehserie) – Regie: Günter Stahnke
- 1995: Verliebte Feinde (TV) – Regie: Bernd Böhlich
- 1996: Männerpension - Regie: Detlev Buck
- 1996: Der rote Tod (TV) – Regie: Rainer Bär
- 1998: Leinen los für MS Königstein (TV) – Regie: Frank Strecker, Hans Werner
- 1999: St. Angela (Fernsehserie)
- 2003: In aller Freundschaft (Fernsehserie), Episode: Am Ende siegt die Liebe
Theater
- 1963: J. W. v. Goethe - Iphigenie auf Tauris, Deutsches Theater Berlin (Orest) - Fernsehaufzeichnung 1969
Auszeichnungen
- 1959: Kunstpreis der DDR
- 1963: Nationalpreis der DDR
- 1970: Nationalpreis der DDR III. Klasse für Ich - Axel Cäsar Springer im Kollektiv
- 1971: Kunstpreis der DDR für KLK an PTX – Die Rote Kapelle mit Irma Münch und Klaus Piontek
- 1971: Kunstpreis des FDGB für KLK an PTX – Die Rote Kapelle im Kollektiv
- 1976: Kunstpreis des FDGB für Auf der Suche nach Gatt im Kollektiv
- 1977: Kunstpreis des FDGB für Zur See im Kollektiv
- 1982: Kunstpreis des FDGB
- 1987: Nationalpreis der DDR für Kunst und Literatur I. Klasse
Literatur
- Klaus Huhn: Die Kleine Troika. Horst Drinda, Werner Eberlein, Klaus Huhn. Berlin: Spotless-Verl., 2005. ISBN 3-937943-13-7
- Kurzbiografie zu: Drinda, Horst Eckart. In: Wer war wer in der DDR? 5. AusgabeBand 1. Ch. Links, Berlin 2010, ISBN 978-3-86153-561-4.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Name
- Literatur von und über Horst Drinda im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie auf film-zeit.de
- Horst Drinda bei „DEFA-Sternstunden“
Personendaten | |
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NAME | Drinda, Horst |
ALTERNATIVNAMEN | Drinda, Horst Eckart (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Regisseur und Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 1. Mai 1927 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 21. Februar 2005 |
STERBEORT | Berlin |