Christian Schwarz-Schilling

deutscher Politiker (CDU); MdL, MdB, Bundesminister
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Christian Schwarz-Schilling (* 19. November 1930 in Innsbruck, Österreich) ist ein deutscher Politiker (CDU).

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Christian Schwarz-Schilling (CDU)

Schwarz-Schilling ist seit dem 31.01.2006 Hoher Repräsentant für Bosnien und Herzegowina und ist damit verantwortlich für die Überwachung des Friedenabkommens von Dayton. Bekannt wurde er als Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen / Bundesminister für Post und Telekommunikation von 1982 bis 1992.

Ausbildung und Beruf

Nach dem Abitur 1950 in Berlin absolvierte Schwarz-Schilling ein Studium der Ostasisatischen Kultur- und Sprachwissenschaften und der Geschichte an der Universität München. 1956 erfolgte seine Promotion zum Dr. phil. mit der Arbeit Der Friede von Shan-Yüan 1005 n. Chr. und seine Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen dem Chinesischen Reich und dem Liao-Reich der Kitan. Von 1957 bis 1982 war er Geschäftsführer der Accumulatorenfabrik Sonnenschein GmbH in Büdingen.

Seit 1993 ist er Geschäftsführer der Dr. Schwarz-Schilling & Partner GmbH in Büdingen.

Familie

Christian Schwarz-Schilling ist der Sohn des Komponisten Reinhard Schwarz-Schilling. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Seine Frau Marie-Luise Schwarz-Schilling wurde 2004 durch ihr Buch Die Ehe. Seitensprung der Geschichte bekannt.

Partei

Seit 1960 ist er Mitglied der CDU. Hier gehörte er ab 1964 dem Landesvorstand Hessen an, von 1967 bis 1980 als deren Generalsekretär und von 1967 bis 1996 als Erster stellvertretender Landesvorsitzender.

Von 1975 bis 1983 war er Vorsitzender des Koordinierungsausschusses für Medienpolitik der CDU/CSU und von 1977 bis 1997 stellvertretender Bundesvorsitzender des Mittelstandsvereinigung der CDU/CSU. Von 1979 bis 1982 war er außerdem Präsident des Exekutivbüros der Europäischen Mittelstands-Union.

Abgeordneter

Von 1966 bis 1976 war er Mitglied des Hessischen Landtages und von 1976 bis 2002 Mitglied des Deutschen Bundestages. Im Deutschen Bundestag war er in der 9. Wahlperiode von 1981 bis 1982 Vorsitzender des Enquête-Kommission Neue Informations- und Kommunikationstechniken. In der 14. Wahlperiode war er von 1998 bis 2002 Stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe.

Schwarz-Schilling war zuletzt (14. Wahlperiode 1998) über die Landesliste Hessen in den Deutschen Bundestag eingezogen.

Öffentliche Ämter

Am 4. Oktober 1982 wurde er als Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. Ab dem 1. Juli 1989 hieß das von ihm geleitete Ministerium Bundesministerium für Post und Telekommunikation. Unter seiner Leitung wurde in Deutschland das Kabelfernsehen eingeführt und das Privatfernsehen zugelassen. Am 10. Dezember 1992 trat er aus Protest gegen die Haltung der Bundesregierung im Jugoslawien-Konflikt um Bosnien-Herzegowina von seinem Amt zurück.

Engagement

Schwarz-Schilling setze und setzt sich bis heute für Bürgerkriegsflüchtlinge aus den Jugoslawien-Nachfolgestaaten ein. Kritisch bemängelt er die teilweise grundgesetzwidrige Abschiebung von (Teil-)-Familien in eine zerstörte Heimat mehr als zehn Jahre nach deren Flucht. Die Kinder aus solchen Familien werden aus ihrer Heimat Deutschland vertrieben. Die Abschiebungen werden verantwortet von der Konferenz der Innenminister der Bundesländer.

Ehrungen

Christian Schwarz-Schilling ist Ehrendoktor des Bryant College in Smithfield/USA und Ehrenbürger der Stadt Büdingen.

Siehe auch