Foholau

Suco in Osttimor
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Foholau (Fohulau) ist ein osttimoresischer Suco im Subdistrikt Turiscai (Distrikt Manufahi).

Suco Foholau
Der Suco Foholau liegt im Südosten des Subdistrikts Turiscai.
Daten
Fläche 17,58 km²[1]
Einwohnerzahl 393 (2010)[2]
Chefe de Suco Paulo Sousa Pereira
(Wahl 2009)
Orte Position[3] Höhe
Fatulelo 8° 51′ S, 125° 45′ O 1220 m
Tarabula 8° 51′ S, 125° 45′ O 1226 m
Tarabula (Osttimor)
Tarabula (Osttimor)
Tarabula

Geographie

Der Suco Foholau liegt im Südosten des Subdistrikts Turiscai und hat eine Fläche von 17,58 km².[1] Nördlich liegt der Suco Matorec, westöich der Suco Beremana und südlich der Suco Orana. Im Osten grenzt Foholau an den Subdistrikt Fatuberlio mit seinem Suco Caicassa. Der Fluss Ahangcain durchquert den Suco von Norden als Limetain kommend nach Süd und bildet auch einen Teil der Grenze zu Orana. Der Fluss gehört zum System des Südlichen Laclós.[4]

Größere Straßen, die den Suco mit der Außenwelt verbinden, fehlen. So mussten für die Parlamentswahlen in Osttimor 2007 die Wahlurnen zum Wahllokal im Sitz des Suocs mit einem Hubschrauber hingebracht und wieder abgeholt werden.[5] Im Osten liegen die Dörfer Tarabula und Fatulelo. Hier gibt es auch eine Grundschule und eine medizinische Station.[6]

Im Suco befinden sich die drei Aldeias Leubuti (Leobuti), Lutarmata und Tarabula.[7]

Einwohner

Im Suco leben 393 Einwohner (2010,[2] 2004: 219[8]). Fast 83 % der Einwohner geben Isní als ihre Muttersprache an. Über 13 % sprechen Mambai und über 3 % Tetum Prasa.[9]

Geschichte

Das Reich von Foholau wurde 1883 vom portugiesischen Gouverneur Bento da França Pinto de Oliveira der 8º Comando militar de Alas zugeordnet.[10]

Während des Bürgerkriegs zwischen FRETILIN und UDT 1975 griffen FRETILIN-Kämpfer im September die Aldeia Leubuti an. Die Bewohner, zumeist Anhänger der APODETI, flohen in die Wälder. Drei von ihnen wurden getötet. Andere wurden nach Turiscai gebracht und mussten dort auf den Feldern arbeiten.[11]

1975 marschierten die Indonesier in Osttimor ein. Der Widerstand der FRETILIN und ihres militärischen Arms, der FALINTIL, formierte sich in den Bergen, auch in Turiscai. 1978 griffen die Indonesier Foholau und weitere Sucos in Turiscai an. Häuser und Getreidespeicher wurden niedergebrannt. Die Einwohner flohen nach Süden in Richtung Alas und Fatuberlio. 90 starben durch Hunger und Krankheiten. 150 von ihnen wurden eingefangen und wieder zurückgebracht.[11]

Politik

Bei den Wahlen von 2004/2005 wurde Alberto Tilman zum Chefe de Suco gewählt.[12] Bei den Wahlen 2009 gewann Paulo Sousa Pereira.[13]

Einzelnachweise

  1. a b Direcção Nacional de Estatística: Population Distribution by Administrative Areas Volume 2 English (Zensus 2010; PDF; 22,6 MB)
  2. a b Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (PDF; 9,8 MB)
  3. Fallingrain.com: Directory of Cities, Towns, and Regions in East Timor
  4. Timor-Leste GIS-Portal
  5. Liste der Wahllokale zu den Parlamentswahlen in Osttimor 2007 (PDF-Datei; 118 kB)
  6. UNMIT: Timor-Leste District Atlas version02, August 2008 (PDF; 523 kB)
  7. Jornal da Républica mit dem Diploma Ministerial n.° 199/09 (Portugiesisch; PDF; 323 kB)
  8. Direcção Nacional de Estatística Zensus 2004
  9. Ergebnisse des Zensus 2010 für den Suco Foholau (Tetum; PDF; 8,4 MB)
  10. 150 Anos da criação de distritos em Timor
  11. a b „Chapter 7.3 Forced Displacement and Famine“ (PDF; 1,3 MB) aus dem „Chega!“-Report der CAVR (englisch)
  12. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2004/2005 - Resultados
  13. Secretariado Técnico de Administração Eleitoral STAE: Eleições para Liderança Comunitária 2009 - Resultados

Vorlage:Navigationsleiste Subdistrikt Turiscai

Koordinaten: 8° 51′ S, 125° 45′ O