Der Kreis Plön ist ein Kreis im Land Schleswig-Holstein.
Wappen | Deutschlandkarte |
---|---|
![]() |
![]() |
Basisdaten | |
Koordinaten: | 54° 14′ N, 10° 22′ O |
Bestandszeitraum: | 1867– |
Bundesland: | Schleswig-Holstein |
Verwaltungssitz: | Plön |
Fläche: | 1.083,57 km2 |
Einwohner: | 130.635 (31. Dez. 2023)[1] |
Bevölkerungsdichte: | 121 Einwohner je km2 |
Kfz-Kennzeichen: | PLÖ |
Kreisschlüssel: | 01 0 57 |
NUTS: | DEF0A |
Kreisgliederung: | 85 Gemeinden |
Adresse der Kreisverwaltung: |
Hamburger Str. 17–18 24306 Plön |
Website: | www.kreis-ploen.de |
Landrätin: | Stephanie Ladwig (parteilos) |
Lage des Kreises Plön in Schleswig-Holstein | |
![]() |
Geografie
Der Kreis Plön grenzt im Westen an die kreisfreien Städte Neumünster und Kiel sowie an den Kreis Rendsburg-Eckernförde, im Norden hat er eine Küste entlang der Ostsee, im Osten grenzt er an den Kreis Ostholstein und im Süden an den Kreis Segeberg.
Geschichte
Im Jahre 1867 trat eine preußische Verwaltungsreform in Kraft und der Kreis Plön wurde gegründet.[2] Die Zeit nach 1945 war für den Kreis Plön eine der schwierigsten. Die Volkszählung im Oktober 1946 belegte mit 123.818 Einwohnern nahezu eine Verdopplung gegenüber der Vorkriegszeit (1939: 67.434). Diese starke Zunahme hatte zwei Ursachen: Zum einen wurden bereits während des Krieges viele Bürger aus Kiel aufgenommen, zum Anderen wurden viele Vertriebene aus Hinterpommern, Ostpreußen, Danzig-Westpreußen, Schlesien und dem Sudetenland aufgenommen. Noch 1950 waren mehr als 9.000 Personen in 77 Lagern untergebracht. Viele Vertriebene wurden auf den großen Gütern einquartiert, wo sie unter schwierigsten Bedingungen wohnten. So waren beispielsweise alleine in den Dachkammern des Herrenhauses von Bothkamp zeitweise rund 350 Flüchtlinge untergebracht.
Am 15. September 1946 wurden die ersten Gemeindevertretungen und am 13. Oktober 1946 der erste Kreistag (CDU: 26 Sitze, SPD: 18 Sitze, KPD: 1 Sitz) gewählt. Die wichtigste Aufgabe in dieser Zeit war die Eingliederung der Vertriebenen. An dem 30.000-Hektar-Abkommen waren die Eigentümer der Güter aus dem Kreis Plön mit knapp 12.000 Hektar beteiligt. In der Folge konnten knapp 1.000 neue landwirtschaftliche Betriebe mit einer durchschnittlichen Größe von 15 bis 20 Hektaren gegründet werden.
1970 hätte eine geplante Gebietsreform beinahe das Ende des Kreises Plön bedeutet. In einem Kompromiss gingen im westlichen Teil zwar rund 10 % der Kreisfläche verloren (Bissee, Brügge und Flintbek), jedoch blieb der Kern erhalten.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen bis 1970 beziehen sich auf den Gebietsstand am 27. Mai 1970.[3]
|
|
Politik
Kreistag
Der Plöner Kreistag hatte während der Legislaturperiode 2003-2008 durch Überhangmandate 53 ehrenamtliche Abgeordnete. Während dieser Zeit setzte sich der Kreistag aus 27 direkt gewählten Abgeordneten der CDU zusammen, 18 Abgeordneten der SPD, vier Abgeordneten der Bündnis 90/Die Grünen, zwei Abgeordneten der Unabhängigen Wählergemeinschaft (UWG) und zwei Abgeordneten der Freien Wählergemeinschaft (FWG).
Nach der Kommunalwahl vom 25. Mai 2008 ergibt sich folgende Sitzverteilung für den Kreistag:
Die CDU stellt 22 Abgeordnete, die SPD 16 Sitze. Die Grünen stellen fünf Sitze. Vier Sitze gehen an die Freie Wählergemeinschaft (FWG) und weitere zwei Sitze an die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG). Die FDP hat drei Sitze. Das Linksbündnis hat zwei Sitze und einen Sitz hat ein fraktionsloses Mitglied der Partei DIE LINKE inne. Im September 2011 schied eine Abgeordnete des Linksbündnisses aus dem Kreistag aus, der 2. Abgeordnete schloss sich der Fraktion Bündnis90/Die Grünen an. Für die ausgeschiedene Abgeordnete rückte ein Mitglied der LINKEN nach, wodurch diese wieder Fraktionsstatus erlangte.
Partei | Mandate 2003 | Prozent 2008 | Mandate 2008 | Prozent 2013 | Mandate 2013 |
---|---|---|---|---|---|
CDU | 27 | 37,2 % | 22 | 36,9 % | 17 |
SPD | 18 | 28,6 % | 16 | 29,8 % | 13 |
GRÜNE | 4 | 8,9 % | 5 | 15,2 % | 7 |
Freie Wählergemeinschaft (FWG) | 2 | 7,3 % | 4 | 2,6 % | 1 |
FDP | 0 | 6,6 % | 3 | 4,2 % | 2 |
Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) | 2 | 5,0 % | 2 | 4,2 % | 2 |
LINKE | - | 6,3 % | 3 | 2,1 % | 1 |
Freie Wählergemeinschaft Kreis Plön (FWG KP) | - | - | - | 4,5 % | 2 |
PIRATEN | - | - | - | 0,6 % | 0 |
Gesamt | 53 | 100 | 55 | 100 | 45 |
Wahlbeteiligung in Prozent | k.A. | 57,9 | 53,7 |
Landräte
- 1868–1874: Moritz Friederici
- 1874–1875: Werner Woldeck von Arneburg
- 1875–1889: Hugo von Brackel
- 1889–1897: Christian Graf zu Rantzau
- 1897–1904: Karl von Behr
- 1904–1914: Hermann von Rumohr
- 1914–1933: Max Kiepert
- 1933–1939: Gerhard Werther
- 1939–1940: Klaus Meyer
- 1940–1943: Waldemar von Mohl (i.V.)
- 1943–1945: Alfons Galette (i.V.)
- 1946–1956: Otto Wulff
- 1956–1961: Karl Eberhard Laux
- 1961–1979: Alfons Galette
- 1979–1988: Wolf-Rüdiger von Bismarck
- 1988–1994: Joachim Wege
- 1994–2011: Volkram Gebel
- seit 2011: Stephanie Ladwig
Wappen
Blasonierung: „Durch einen silbernen Wellenbalken von Rot und Blau geteilt. Oben das silberne holsteinische Nesselblatt, begleitet rechts von einem silbernen Eichenblatt, links von einer silbernen Ähre; unten ein silberner Fisch.“[6]
Flagge
Blasonierung: „Die Flagge zeigt inmitten eines weißen, oben von einem blauen, unten von einem roten breiten Streifen begrenzten Feldes das Kreiswappen etwas zur Stange hin verschoben.“[6]
Städte und Gemeinden
Liste der Städte, Gemeinden und Ämter im Kreis Plön
Der Kreis Plön umfasst 85 Städte und Gemeinden, davon sechs amtsfreie Kommunen und sieben Ämter. Die Zahl der Gemeinden änderte sich zuletzt im März 2008 durch die Bildung der Stadt Schwentinental. (Einwohner am 31. Dezember 2023[7])
Amtsfreie Gemeinden/Städte | |
---|---|
|
|
Ämter mit amtsangehörigen Gemeinden/Städten (* = Sitz der Amtsverwaltung)
Karte der Städte, Gemeinden und Ämter im Kreis Plön
Kfz-Kennzeichen
Am 1. Juli 1956 wurde dem Kreis bei der Einführung der bis heute gültigen Kfz-Kennzeichen das Unterscheidungszeichen PLÖ zugewiesen. Es wird durchgängig bis heute ausgegeben.
Sonstiges
Im Jahre 1952 übernahm der Kreis Plön eine Patenschaft für die aus ihrer Heimat, dem Landkreis Tilsit-Ragnit vertriebenen Bewohner Ostpreußens. Im Januar 2006 wurde die Patenschaft während eines Festaktes in Plön in eine kommunale Partnerschaft mit der heute auf diesem Gebiet bestehenden Gebietskörperschaft, der Munizipalverwaltung Neman, umgewandelt. Eine Partnerschaft mit dem estnischen Kreis Lääne-Viru besteht seit dem 2. November 1989.
Für die Zwecke der Wirtschaftsförderung und des Regionalmarketing arbeitet der Kreis Plön in der Kiel Region mit der Stadt Kiel und dem Kreis Rendsburg-Eckernförde zusammen.
Literatur
- Kreis Plön, hrsg. in Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung, 1998, ISBN 3-88363-159-0.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).
- ↑ Verordnung, betreffend die Organisation der Kreis- und Distriktbehörden, sowie die Kreisvertretung in der Provinz Schleswig-Holstein“ vom 22. September 1867, PrGS 1867, 1587
- ↑ Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein (Hrsg.): Die Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 1867 – 1970. Statistisches Landesamt Schleswig-Holstein, Kiel 1972, S. 21.
- ↑ http://www.kreis-ploen.de/index.php?object=tx%7C2156.1&ModID=7&FID=2158.596.1&NavID=2158.17.1
- ↑ [1]
- ↑ a b Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2023 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2022) (Hilfe dazu).