Chladnische Klangfiguren sind Muster, die auf einer mit Sand bestreuten dünnen Platte (am besten aus Glas oder Kunststoff) entstehen, wenn diese in Schwingungen versetzt wird. Dies geschieht, indem die Platte an einer Kante mit einem Geigenbogen bestrichen oder einer schwingenden Stimmgabel berührt wird. In Folge von Eigenresonanzen beginnt die Platte zu schwingen. Der Sand wird beim Tönen der Platte von den vibrierenden Partien regelrecht weggeschleudert und wandert zu den Stellen, an denen keine Schwingung auftritt. Auf diese Weise werden die Knotenlinien von stehende Wellen sichtbar gemacht, die sich auf der Platte ausbilden.

Chladnische Klangfiguren sind benannt nach Ernst Florens Friedrich Chladni, der 1787 die Schrift "Entdeckungen über die Theorie des Klanges" veröffentlichte, in der er Klangfiguren darstellt und beschreibt, wie man sie erzeugen kann.
Die Menschen waren von den Mustern so sehr fasziniert, dass Chladni seinen Lebensunterhalt mit dem Auftreten als Lehrer und Referent über seine Figuren verdienen konnte und selbst Napoleon sagte: "Dieser Mann lässt die Töne sehen."
Anwendung
Im Musikinstrumentenbau wird vereinzelt auf diese Methode zurückgegriffen. Dabei wird beispielsweise die Gitarren- oder Geigendecke von einem Lautsprecher, der mit einem Frequenzgenerator verbunden ist, angeregt. Die Platte muss freischwingend gelagert werden. Um später ein optimales Schwingungsverhalten der Decke zu erreichen, muss die der jeweiligen Frequenz zugeordnete Mode möglichst (Form des Sandgebildes) erreicht werden (siehe Abbildung).