yellowTAB ZETA ist ein seit dem 3. November 2003 verfügbares Betriebssystem der Firma yellowTAB. Es ist eine Weiterentwicklung des Betriebssystems BeOS, das eingestellt wurde, nachdem Palm dessen Hersteller Be Incorporated übernommen hat.
yellowTAB ZETA | |
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Bildschirmfoto (en) | |
Entwickler | yellowTAB |
Lizenz(en) | proprietär |
Akt. Version | 1.1 (17. Oktober 2005) |
Abstammung | \ BeOS \ yellowTAB ZETA |
Architektur(en) | x86 |
Sonstiges | Sprache(n): Deutsch, Englisch, Japanisch u.a. Preis: Schulversion: 69 € oder Deluxe Edition: 95 € |
yellowTAB ZETA |
Das von anderen Multimediabetriebssystemen unabhängig entwickelte BeOS war zuletzt in der Version 5, verfügbar. Daher rührt auch der Name "Zeta". Im griechischen Alphabet stellt das Letter Zeta den sechsten Buchstaben dar. Somit ist Zeta auch als sechste "Auflage" des ehemaligen BeOS zu verstehen.
System
yellowTAB ZETA besitzt im Grunde viele Eigenschaften, welche auch dem ehemaligen BeOS zu eigen waren. So ist es ebenso hochgradig und performant SMP-, Multitasking- und Multithreadingfähig. Es verwendet ebenfalls das Be-Filesystem als Dateisystem und ist in der Lage, auf ext2-(lesend), ext3-(lesend), FAT16-(Vollzugriff), FAT32-(Vollzugriff), NTFS-(lesend), ReiserFS-(lesend) und HFS-Partitionen (lesend) zuzugreifen.
Einsatzgebiet
ZETA verrichtet seinen Dienst generell auf Intel-kompatiblen Rechnern und ist laut Hersteller gerade für Multimedia-Anwendungen besonders geeignet, wobei jedoch Abstriche in puncto verfügbarer Software zu machen sind. Es ist unter ZETA möglich, wie bei Linux, Windows und Mac-OS, mehrere Filme gleichzeitig abzuspielen, jedoch wesentlich performanter und weniger rechenlastig sogar auf älterer Hardware. Trotz der noch geringen Verbreitung von Zeta existieren bereits Anwendungen vor allem im Grafik-, Design- und Musikbereich.
Eine Konzentration allein auf den Multimediabereich wird aber von den Entwicklern nicht angestrebt. Vielmehr stellt sich ZETA als Einbenutzersystem für den Heimbereich dar. So können mit dem VideoLAN-Client Videos und DVDs angesehen, MP3s mit Champion (dem Standard-MediaPlayer in ZETA, der alle gängigen Audio- und Videoformate wie DivX, AVI, OggVorbis abspielt) abgespielt und mit Mozilla Firefox im Internet gesurft werden. E-Mail-Programme, ein Office-Paket und weitere Programme sind in Zeta enthalten.
Außerdem stellt das System selbst alle relevanten Programme zum Entwickeln von ZETA-Software wie der GCC und Editoren zur Verfügung. Da ZETA sich an den POSIX-Standard hält, kommen auch Entwickler aus der Unixwelt recht schnell damit klar.
yellowTAB plant den Verkauf eines ZETA-Mini-PCs mit dem Namen ZintrO, dessen Hardware unter anderem der Nimble V5 ist. Daneben wurden schon über den RTL Shop PCs mit vorinstalliertem ZETA verkauft. Zusätzlich wird es weitere Anwendungen von yellowTAB für ZETA geben, schon verfügbar ist ein Videoschnittprogramm.
Die Eigenschaften von Zeta werden teilweise kontrovers diskutiert. Kritiker sehen keine wirkliche Weiterentwicklung gegenüber BeOS. Der voreilige Vertrieb von unfertigen Versionen der Software über einen Homeshopping-TV-Kanal hat darüber hinaus Zweifel aufkommen lassen, ob der Hersteller in der Lage ist das Projekt finanziell fortzuführen. Kritikpunkte sind ebenfalls das Fehlen zeitgemäßer Software. Derzeit existiert keine wirklich native Portierung eines modernen Browsers. Die mitgelieferte Office-Suite hat keine Weiterentwicklung seit BeOS erfahren. Viele der verfügbaren Programme bieten aus heutiger Sicht unzureichende Eigenschaften. Versprochene Eigenschaften von Zeta sind zum Teil trivial bzw. können auch ohne weiteres von anderen Systemen erreicht werden (z.B. gleichzeitiges Abspielen mehrerer Videodateien). Durch die geringe Optimierung der Videodekoder sind andere Systeme (z.B. Windows, Linux) mit optimierten Videodekodern selbst auf älterer Hardware in der Lage, mehr Videos gleichzeitig ruckelfrei abzuspielen als unter Zeta.
Versionen
Vorabversionen RC1-RC4
Das Betriebssystem ZETA wurde vor dem Erscheinen der Final-Version 1.0 zunächst als Release Candidates (RC) herausgegeben. Dies begann mit RC1, wobei schon der spätere RC2 deutliche Entwicklungsfortschritte seit BeOS Version 5 zeigte. Unter anderem wurde neue Hardware unterstützt, darunter auch USB-Geräte, aber auch viele neue Programmiersprachen und neue Anwendungen aus vielen Kategorien waren enthalten. Ab dem 9. Juni 2004 war der dritte Release Candidate des Systems verfügbar.
Am 15. Oktober 2004 erschien ein vierter Release Candidate unter dem Namen Neo. Dieser brachte unter anderem eine bessere Hardwareunterstützung durch mehr Treiber (u. a. Wegfall der 120-Gigabyte-Grenze für Festplatten), volle USB 2.0-Unterstützung, einen neuen Media-Player mit dem Namen Champion und ein Internet-Telefonie-Programm namens Whisper. Da nach Erscheinen von Neo verschiedene Bugs auftraten hat yellowTAB ein Service Pack für diese Version herausgebracht.
ZETA R1
ZETA 1.0 ist die finale Version des Betriebssystems und wurde von yellowTAB auf der CeBit (10. - 16. März 2005 in Hannover) präsentiert. Die Auslieferung verzögerte sich um einige Wochen, am 9. Juni 2005 begann die CD-Produktion. ZETA 1.0 hat, wie Windows XP, erstmals auch eine Produktaktivierung. Man bekommt einen Registrierungsschlüssel per Post geschickt und muss anschließend diesen und die CD-Seriennummer in einem Fenster unter ZETA eingeben, damit man ZETA weiter benutzen darf.
Ab dem 24. Juni befand sich ZETA 1.0 in der Auslieferung; auf der firmeneigenen Website wurde die Verbreitung der Version 1.0 am 1. Juli 2005 offiziell bestätigt.
ZETA R1.1
Am 17. Oktober 2005 erschien ein etwa 50 MB (installiert etwa 150MB) großes Service Pack, das die Versionsnummer auf 1.1 erhöht. Mit dieser neuen Version ist es möglich, ZETA auch von einem USB-Laufwerk zu booten. Des Weiteren unterstützt ZETA damit auch Dual-Core-Prozessoren.
ZETA R1.1 LiveCD
Am 21. Oktober 2005 erschien in Zusammenarbeit mit freenet.de auch eine 174,5 MB große (entpackt etwa 550MB), kostenlose Live-CD, welche es ermöglicht das Betriebssystem zu testen ohne es installieren zu müssen. Es wurden bei der Live-CD jedoch kommerzielle Programme weggelassen, die nur in der kostenpflichtigen Vollversion enthalten sind. Weitere Einschränkungen bestehen darin, dass ZETA nicht auf die Festplatte installiert werden kann und auch nicht auf Laufwerke mit dem BFS, dem ZETA-eigenen Dateisystem, schreiben kann.
ZETA R1.5
Als nächste Version von ZETA ist Version 1.5 geplant. Diese Version bringt einige Neuerungen mit sich, etwa den Wechsel vom bisher mitgelieferten Office-Paket Gobe Productive hin zu OpenOffice.org. Dieser Wechsel macht auch einen Umstieg vom bisher verwendeten GCC 2.95 auf Version 4 nötig. Des Weiteren soll diese Version auch Multiuserunterstützung besitzen. Ebenfalls geplant ist die Unterstützung für Bluetooth, ACPI und SATA.
Verwendete Software (Auszug)
- Gobe Productive (Office-Paket; ab der nächsten Zeta-Version OpenOffice.org)
- Mozilla Firefox (Webbrowser)
- Beam (E-Mail-Programm)
- AIM (Chat-Programm)
- SampleStudio, u.a. (Musik, TV-Aufnahme, etc.)
Literatur
- Frank Paul Silye: ZETA - Das Handbuch. Franzis, 2005, ISBN 3-7723-7537-5
- zemag - Printmagazin welches sich ausschließlich mit ZETA, BeOS und Haiku beschäftigt
Weblinks
- yellowtab.de - Website des Herstellers
- zemag.de - Zemag, Die Zeitschrift für ZETA
- zetawiki.de - ZETA Wiki
- zetanews.com - ZetaNews
- bezip.de - BeZip, Deutschsprachiges Softwarearchiv für BeOS/ZETA
- bebits.com - BeBits, Englischsprachiges Softwarearchiv für ZETA/BeOS
- freenet.de/... - ZETA Live-CD 1.1 zum Herunterladen
- freenet.de/... - ZETA 1.0 im Test
- freenet.de/... - ZETA erklärt, Die ZETA-FAQ bei freenet.de
- besly.mittilgart.de - BeSly, Die BeOS/ZETA Wissensbasis
- rt-archiv.de/... - Bernd Korz CVO/CEO von yellowTAB im Interview mit RadioTux, Aufzeichnung im Ogg-Vorbis Format
- Vorlage:OSDir
- Deutschsprachige ZETA-Foren
- yellowtab.de/phorum - yellowTAB-Forum
- beusergroup.de - BeUserGroup
- zetaforum.de - ZETA-Forum