Erwin Planck

deutscher Beamter und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus (1893–1945)
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Erwin Planck (* 12. März 1893 in Berlin; † 23. Januar 1945 in Berlin-Plötzensee) war ein deutscher Politiker.

Erwin Planck wurde als viertes Kind des Physikers Max Planck und seiner ersten Frau Marie geboren. Nach dem Abitur 1911 ging Planck zum Militär und schlug die Offizierslaufbahn ein. Im 1. Weltkrieg geriet er früh (1914) in französische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr war er im Generalstab tätig, wo er erstmals Major von Schleicher begegnete, woraus sich eine lebenslange Freundschaft entwickelte.

Schleicher, der Leiter der politischen Abteilung war, holte ihn 1920 ins Reichswehrministerium und schickte ihn als Verbindungsmann in die Reichskanzlei, in die Planck 1926 nach seinem Ausscheiden aus der Reichswehr als Regierungsrat ganz wechselte.

1932 wurde er Staatssekretär unter Papen und später Schleicher im Reichskanzleramt.

Nach Hitlers Machtergreifung verließ Planck den Staatsdienst und ging für ein Jahr nach Ostasien. Kurz nach seiner Rückkehr wurde Schleicher von der SS erschossen. Vergeblich bemühte Planck sich danach um die Aufklärung des Mordes an seinem Freund.

1936 wechselte Planck in die Wirtschaft und wurde leitender Angestellter des Otto-Wolff-Konzerns in Köln. 1939 übernahm er die Leitung der Filiale in Berlin.

Im August 1939 wandte sich eine Gruppe mit dem preußischen Finanzminister von Popitz, Planck und dem Reichsbankpräsidenten Schacht an General Thomas, den Chef des Wehrwirtschats- und Rüstungsamtes mit der Bitte, den bevorstehenden Krieg zu verhindern. Daraufhin verfasste dieser eine Denkschrift, die er seinem Vorgesetzten, dem Chef des Oberkommandos der Wehrmacht Wilhelm Keitel, vorlegte mit dem Inhalt, dass ein Krieg gegen Polen einen Weltkrieg auslösen würde, den Deutschland auf Grund massiver Nachschubprobleme nicht gewinnen könnte. Keitel wiegelte ab, dass Hitler keinen solchen Krieg plane.

1940 entwarfen Planck, Popitz, Hassell und Beck ein "Vorläufiges Staatsgrundgesetz" in der Annahme, dass der bevorstehende Angriff des Westens Hitler stürzen würde. Auch in der Folge blieb Planck erfolglos im Widerstand gegen das Regime aktiv und beteiligte sich auch am Attentat auf Hitler. Er wurde deshalb am 23. Juli 1944 verhaftet und in das Hauptquartier der Gestapo gebracht. Planck wurde vom Volksgerichtshof am 23. Oktober 1944 zum Tode verurteilt und in Plötzensee hingerichtet.

Gedenktafel

Eine Gedenktafel für Erwin Planck befindet sich an seiner alten Schule, dem Joachimsthalschen Gymnasium in Berlin-Wilmersdorf, Bundesallee 1-12. Text:[1]