Kariben ist die Bezeichnung für mehrere indigene Völker Süd- und Mittelamerikas. Zwischen dem 8. und 15. Jahrhundert wanderten "Kariben" in die von den Spaniern nach ihnen benannte Karibik ein und verdrängten auf den Kleinen Antillen die Taino. Entgegen der Berichte damaliger europäischer Seefahrer waren sie auch zu Kolumbus' Zeiten keine Kannibalen.
Der Name "Kariben" bezieht sich im engeren Sinn auf ein Volk, das auch heute noch an der Südküste der Karibik, in Venezuela, Guyana, Surinamund Nordbrasilien lebt. Die Eigenbezeichnung ist Kalihna bzw. Galibi. Ihre Sprache gehört der nach ihnen benannten, im nördlichen Südamerika weiter verbreiteten Kariben-Sprachfamilie.
Die Bezeichnung "Kariben" wird aber auch für dasjenige Volk verwendet, das die Spanier auf den ersten Entdeckungsreisen auf den Kleinen Antillen angetroffen hatten, die Insel-Kariben. Diese sprachen eine gänzlich andere Sprache, die ebenso wie die Sprache der Taino zur Arawak-Sprachfamilie gehört. Von den Insel-Kariben leben heute nur noch etwa 3.500 auf der Karibikinsel Dominica, wo 1903 von den Briten ein Reservat eingerichtet wurde. Deren Sprache ist ca. um 1920 verschwunden.
Siehe auch: Garifuna, indigene Völker Südamerikas