Das Parfum ist der Titel eines Romans von Patrick Süskind (* 26. März 1949). Der Untertitel lautet: Die Geschichte eines Mörders. Der Roman erschien 1985 (Zürich: Diogenes-Verlag), ca. 319 Seiten. ISBN 3257228007. Im Jahr 2005 wurde das literarische Werk von Tom Tykwer für das Kino verfilmt, siehe Das Parfum (Film).
Anspielungen
- Die Szene, in welcher Grenouille sich in der Höhle seine eigene „Duftwelt“ erschafft, ist vom Textstil her eine starke Anspielung auf den biblischen Schöpfungsbericht und soll Grenouilles Grössenwahn (wird als Atheist mit Gott gleichgestellt) verdeutlichen.
- Als Grenouille vom Marquis de la Taillade-Espinasse dem (meist wissenschaftlichen) Publikum vorgestellt wird, geschieht dies in der gleichen Art, wie seinerzeit John Merrick (Der Elefantenmensch) einem ähnlichen Publikum vorgestellt wurde.
- Die Intention und teilweise auch die Ausführung seiner späteren Morde in Grasse erinnert stark an die Morde Buffallo Bills in Thomas Harris Das Schweigen der Lämmer. Auch hier möchte sich der Mörder aus der Haut junger Mädchen, ohne primär sexuelle
an den Mädchen selbst, ein Gewand erschaffen – auf Grenouille bezogen ein rein olfaktorisches.
- Hinrichtungsszene: Grenouille soll hingerichtet werden, jedoch gelingt es ihm auf Grund des Parfums die Masse der Zuschauer zu verführen; Dies ist eine Anspielung auf den Propagandaminister der NS-Zeit Dr. Joseph Goebbels der in seinen Reden (Sportpalastrede) die deutschen Massen verführt hat, sodass er befiehlt und sie ihm folgen. So auch schafft es Grenouille in der Szene die Massen zu verführen. Um diese Theorie zu verstärken, weisen die Textseiten 299 (Und dann geschah ein Wunder) bis 314 darauf hin, dass die Massen, wie auch in damals in der Nachkriegszeit, nicht offen über das Thema sprachen, sondern sich im Kämmerlein für ihr Tun schämten.
Der Film
Im Jahr 2005 wurde Patrick Süskinds Roman für die Leinwand adaptiert. Für die Regie wurde der Deutsche Tom Tykwer verpflichtet, in der Hauptrolle des Grenouille agiert der eher unbekannte Brite Ben Whishaw. In weiteren Rollen sind u. a. Dustin Hoffman, Alan Rickman, Rachel Hurd-Wood und Corinna Harfouch zu sehen (siehe Das Parfum (Film)).
Anspielungen:
Der letzte Abschnitt des 26. Kapitels stellt eine deutliche Anspielung auf Eichendorffs "Mondnacht" dar. Dort heißt es: "Und meine Seele spannte / weit ihre Flügel aus / flog durch die stllen Lande / als flöge sie nach Haus". Die Stimmung, die in der erwähnten Passage bei Süskind beschrieben wird, sowie die Schlüsselwörter "weitausgespannte Flügel", "Seele", "nach Haus" erinnern sehr stark an das erwähnte Gedicht des Romantikers Eichendorff.
Sonstiges
Der sehr medienscheue Autor Patrick Süskind zögerte lange, die Filmrechte für Das Parfum zu verkaufen. Diese Thematik wird in Helmut Dietls Film Rossini – oder die mörderische Frage, wer mit wem schlief (1997), bei dem Süskind auch als Co-Autor beteiligt war, aufgegriffen.
Der Song „Scentless Apprentice“ der Grungeband Nirvana basiert zum Teil auf diesem Roman, ebenso wie "Du riechst so gut" der deutschen Band Rammstein.
Weiterhin war Süskind neben Dietl als Drehbuchautor für den Kinofilm „Vom Suchen und Finden der Liebe“ (2004/2005) tätig.