Wachau ist eine Gemeinde im Südwesten des Landkreises Bautzen, Sachsen. Die Landeshauptstadt Dresden ist etwa 25 Kilometer entfernt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 10′ N, 13° 54′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Bautzen | |
Höhe: | 223 m ü. NHN | |
Fläche: | 38,11 km2 | |
Einwohner: | 4248 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 111 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 01454 | |
Vorwahlen: | 03528
(Ortsteil Lomnitz: 035205) | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ, BIW, HY, KM | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 25 600 | |
LOCODE: | DE WCU | |
NUTS: | DED24 | |
Gemeindegliederung: | 5 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Teichstraße 4 01454 Wachau | |
Website: | gemeinde-wachau.de | |
Bürgermeister: | Veit Künzelmann (CDU) | |
Lage der Gemeinde Wachau im Landkreis Bautzen | ||
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Geografie und Verkehr
Wachau ist eine Gemeinde in Ostsachsen, vier Kilometer nördlich von Radeberg, unweit der Alten Salz- oder Glasstraße gelegen, einer mittelalterlichen Verbindungsstraße, die einst vom böhmischen Schluckenau bis nach Leipzig, bzw. Halle führte. Wachau liegt eingebettet in eine Senke zwischen den Erhebungen des Timmelsbergs (259 m), des Orlbergs (217 m) und des Steinbergs (264 m) am Rande des Landschaftsschutzgebietes Westlausitz.
Nachbarorte und -regionen
Ottendorf-Okrilla | Lomnitz | Lichtenberg |
Seifersdorf | Leppersdorf | |
Seifersdorfer Tal, Liegau-Augustusbad |
Feldschlößchen, Radeberg |
Landwehr |
Verkehrsanbindung
Der 942 Einwohner (31. Dezember 2010, ohne Ortsteile[2]) zählende Ort am Saugraben liegt unmittelbar an der Bundesautobahn 4, die nächstgelegenen Anschlussstellen sind Ottendorf-Okrilla und Pulsnitz. Durch Wachau verlaufen die Kreisstraßen K 9253 und K 9254. Die Buslinie 317 des Regionalverkehrs Dresden steuert mehrere Haltestellen in Wachau an.
Ortsgliederung
Die Ortsteile der Gemeinde sind Feldschlößchen, Leppersdorf, Lomnitz, Seifersdorf und Wachau. Die Ortsteile tragen gemäß Sächsischer Gemeindeordnung den Status einer Ortschaft mit eigener Ortschaftsvertretung. (Wachau und Feldschlößchen bilden dabei eine gemeinsame Ortschaft). Leppersdorf und Seifersdorf schlossen sich 1994 mit Wachau (und dessen Ortsteil Feldschlößchen) zur Landgemeinde Wachau zusammen. Lomnitz wurde am 1. Januar 1998 eingemeindet.
Geschichte
Ortsgeschichte
Im Jahr 1218 wurde der Ort erstmals urkundlich als Wachowe[3] erwähnt. Der altsorbische Name bezeichnet die Siedlung als „Ort eines Vach“. Die Schreibweise des Ortsnamens änderte sich mehrfach im Lauf der Zeit, Schreibweisen wie zum Beispiel Wachow (1358), Wacho (1456), Wacha (1459) und Wache (1542) sind überliefert.
Entwicklung der Einwohnerzahl
Dorf Wachau (mit Feldschlößchen)
Jahr | 1834 | 1871 | 1890 | 1910 | 1925 | 1939 | 1946 | 1950 | 1964 | 1990 |
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Einwohner | 704 | 890 | 955 | 1358 | 1558 | 1824 | 1914 | 2109 | 1510 | 1323 |
Landgemeinde Wachau
Jahr | 1994 | 1998 | 1999 | 2000 | 2001 | 2006 | 2007 | 2009 | 2010 | 2012 |
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Einwohner | 3901 | 4547 | 4619 | 4651 | 4656 | 4511 | 4515 | 4448 | 4367 | 4315 |
Quelle der Daten von 1994–2001/2012: www.gemeinde-wachau.de
Sehenswertes
- Das Barockschloss Wachau befindet sich auf einer künstlich angelegten Insel inmitten des Ortes.
- Das Seifersdorfer Tal ist vor allem durch den Landschaftsgarten aus dem 18. Jahrhundert überregional bekannt.
- Das Schloss Seifersdorf wurde um 1530 errichtet und im 19. Jahrhundert als neogotisches Bauwerk umgestaltet.
- Der Steinberg ist eine 264 Meter hohe Erhebung an der alten böhmischen Salzstraße.
- Der Fünfhufenteich ist ein ausgewiesenes Flächennaturdenkmal.
- Das Waldgebiet Landwehr wurde 2010 vom sogenannten Tornado am Pfingstmontag großflächig zerstört.
Politik
Gemeinderat
Die Kommunalwahlen in Sachsen 2014 ergaben folgende Sitzverteilung im Wachauer Gemeinderat:
Wappen
Beschreibung: Das Wappen ist in silbernen Schildfuß mit drei blauen Wellenbalken geteilt und oben zweimal mit schwarzem Faden gespalten.
- Im ersten Feld in Silber auf grünem Berg ein weißes Haus mit rotem Dach, nach rechts wehender Fahne, schwarzen Fenstern und Eingang;
- Im zweiten Feld in Silber ein schwarzer Kranich auf spitzen grünem Grund und
- Im dritten Feld in Silber auf gebogenem grünen Schildfuß eine grüne Pflanze mit fünf blauen fünfblättrigen Blüten.
Bildung
Die Gemeinde Wachau verfügt über zwei Grundschulen in Wachau und Leppersdorf. In Lomnitz, Leppersdorf und Wachau gibt es Kindertagesstätten.
Wirtschaft
Die „Hausbrauerei Schiller Wachau“ eröffnete 2005 und zählt zu den kleinsten Brauereien Sachsens. Gebraut werden unter anderem die Sorten „Wachauer Landbier“ und „Schwarzer Rauch“.[5] Außerdem befinden sich im Ort mehrere Handwerks- und Dienstleistungsunternehmen.
Vereine und Veranstaltungen
Das Leben in Wachau wird durch verschiedene Vereine geprägt, etwa den Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Wachau, einen Heimatverein, den Kirchenbauverein, der sich um die Erhaltung der Dorfkirche bemüht, der Bauern- und Erlebnisreiterhof „Wunder Land e.V.“ und den Sportverein TSV Wachau.[6]
Jedes Jahr im Herbst findet der „Wachauer Fischzug“ statt, bei dem die Zuchtkarpfen des Dorfteiches publikumswirksam abgefischt und verkauft werden. Weitere regelmäßige Veranstaltungen in Wachau sind das Erntedankfest und das Bankfest des Heimatvereins, das Vereinsfest des Reiterhofs und der Weihnachtsmarkt in der Grundschule.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Carl August Richter (1770–1848), deutscher Zeichner, Radierer und Kupferstecher, Vater des Malers Ludwig Richter.
- Anne Dorn (* 1925; eigentlicher Name Anna Christa Schlegel), Schriftstellerin
Mit Wachau verbunden
- Heinrich August Blochmann (1787–1851), Landwirt, Autor und Agrarreformer
- Werner Juza (* 1924), Maler, Zeichner und Grafiker
Literatur
- Dresdner Heide, Pillnitz, Radeberger Land (= Werte unserer Heimat. Band 27). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1976, S. 54.
- Wachau. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 12. Band. Schumann, Zwickau 1825, S. 324–326.
Weblinks
- Wachau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Einzelnachweise
- ↑ Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 15. Mai 2022 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 11. Februar 2025. (Hilfe dazu).
- ↑ Wachauer Zahlenbilder. Haupt- und Bauamt der Gemeinde Wachau, 2011. Online.
- ↑ Ernst Eichler: Historisches Ortsnamenbuch von Sachsen. Band II: M–Z. Akademie-Verlag, Berlin 2001, S. 541.
- ↑ Gemeinderatswahlen 2014 in Sachsen, Zahlen für die Gemeinde Wachau. Statistisches Landesamt Sachsen, abgerufen am 30. Juli 2014.
- ↑ Jens Wagner: Bier in kleinen Dosen. Bierbrauer und ihre eigenen kleinen Marken in Sachsen und Brandenburg. In: Länderreport. Deutschlandradio Kultur, 18. März 2009.
- ↑ Vereine der Gemeinde Wachau. Gemeindeverwaltung Wachau, abgerufen am 25. November 2013.
Weblinks
- www.gemeinde-wachau.de
- Wachau im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen