Susann Schimk (* 1971) ist eine deutsche Filmproduzentin und Gründerin der Berliner Filmproduktionsfirma credo:film GmbH.
Leben
Schimk wuchs mit ihrer Zwillingsschwester Doreen in einem Dorf in der Nähe von Dresden auf. Sie waren als Handballerinnen aktiv.[1] Nach dem Abitur absolvierte Schimk eine klassische Saxophon-Ausbildung am Konservatorium. Im Anschluss studierte sie Film- und Fernsehproduktion an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“. Während des Studiums leitete sie die Produktion mehrerer Kurzfilme, bei denen unter anderem ihr Kommilitone Sebastian Winkels Regie führte. 2001 schloss Schimk das Studium mit Diplom zum Thema Wirtschaftlichkeit von Abschlussfilmen ab.[2]
Im gleichen Jahr gründete sie mit Jörg Trentmann (* 1969), der ebenfalls an der HFF studierte, die Berliner Filmproduktionsfirma credo:film GmbH, die Spiel- und Dokumentarfilme für Fernsehen und Kino produziert. 2005 folgte die Gründung der credo:verleih GbR und 2012 der credo:international.[3]
Die erste gemeinsame Produktion von Schimk und Trentmann war der Dokumentarkurzfilm Innen aussen Mongolei, der 2001 in Koproduktion mit der HFF “Konrad Wolf“ und wiederum mit Winkels als Regisseur entstand. Der erste abendfüllende Spielfilm, den sie produzierten, war das Drama Wir unter der Regie von Martin Gypkens. Weitere erfolgreiche Spielfilmproduktionen des Produzentenduos waren unter anderem Frei nach Plan, Was am Ende zählt, Jagdhunde und Westwind. Der 2011 erschienene Film Westwind trägt autobiografische Züge, da er auf einer wahren Begebenheit im Leben Schimks beruht, deren Zwillingsschwester kurz vor der Wende nach Westdeutschland flüchtete.[1]
Neben credo:film war Schimk als Produzentin für Firmen wie Constantin Film, New Light Film Paris, Studio Babelsberg, rbb und Heritage Films Warschau tätig. 2007 wurde sie Mitglied der European Audiovisual Entrepreneurs und zwei Jahre später der Deutschen Filmakademie[4] und der Europäischen Filmakademie.
Gegenwärtig produzieren Schimk und Trentmann den neuen Film von Sylke Enders, Schönefeld Boulevard.[5]
Filmografie
- 1997: Du frißt und spuckst die Packung aus (Kurz-Dokumentarfilm)
- 1998: Baden gehen (Kurzfilm)
- 2000: Partie lento - Ein Vinylkonzert mit Werken von J.S. Bach (Kurzfilm)
- 2000: Hase und Igel (Kurzfilm)
- 2001: Innen aussen Mongolei (Kurzfilm)
- 2001: Oberstube (Kurzfilm)
- 2001: Das Ministerium für Staatssicherheit - Alltag einer Behörde (Dokumentarfilm)
- 2002: Schneeweiss (Kurz-Dokumentarfilm)
- 2002: Puzzle Punk (Kurzfilm)
- 2003: Wir
- 2003: Bandits (Dokumentarfilm)
- 2003: 7 Brüder (Dokumentarfilm)
- 2004: Die Boxerin
- 2004: Falling Grace (Kurzfilm)
- 2004: Best of the Wurst (Kurz-Dokumentarfilm)
- 2004: BerlinBeirut (Kurz-Dokumentarfilm)
- 2004: Berlin Backstage (Kurzfilm)
- 2004: Quartier der Illusionen (TV-Dokumentarfilm)
- 2005: Kombat Sechzehn
- 2005: Der irrationale Rest (Dokumentarfilm)
- 2005: Bollywood - Indiens klingendes Kino (TV-Dokumentarfilm)
- 2006: Trigger Tiger
- 2006: Straße Nummer Eins (TV-Dokumentarfilm)
- 2006: Raum 4070 (Dokumentarfilm)
- 2006: Valerie
- 2007: Was am Ende zählt
- 2007: Jagdhunde
- 2007: Stille Post (Kurzfilm)
- 2007: Frei nach Plan
- 2007: L'Orfeo (Fernsehfilm)
- 2007: Generation Model (Dokumentarfilm)
- 2008: Die Eisbombe
- 2008: Die Begegnung (Kurzfilm)
- 2008: Torpedo (Kurzfilm)
- 2008: Die Zofen (Fernsehfilm)
- 2009: Mein Vogel fliegt schneller
- 2009: Ms. Senior Sweetheart (Dokumentarfilm)
- 2009: Rahel - Eine preußische Affäre (Fernsehfilm)
- 2010: Das Berliner Stadtschloss (TV-Dokumentarfilm)
- 2011: Unter Kontrolle (Dokumentarfilm)
- 2011: Der Friedrichstadt-Palast (TV-Dokumentarfilm)
- 2011: Die Prinzen– Es war nicht alles schlecht (TV-Dokumentarfilm)
- 2011: Westwind
- 2012: Sometimes We Sit and Think, and Sometimes We Just Sit (Kurzfilm)
- 2012: Indian Songs (TV-Dokumentarfilm)
- 2012: Nach dem Brand (Dokumentarfilm)
- 2012: World Wide We (Dokumentarfilm)
- 2012: Denok & Gareng (Dokumentarfilm)
- 2012: Prora (TV-Dokumentarfilm)
- 2013: Tadao Ando (TV-Dokumentarfilm)
Auszeichnungen
- 2007: Internationales Filmfestival Shanghai, Goldener Pokal als „bester Film“ für Frei nach Plan
- 2008: Filmkunstfest Mecklenburg-Vorpommern, Kurzfilmwettbewerb, Hauptpreis der Landeshauptstadt Schwerin für Die Begegnung
- 2009: Deutscher Filmpreis/Bester programmfüllender Kinderfilm für Was am Ende zählt[6]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Interview
- ↑ Philip Pratt: Finanzierungsmöglichkeiten von abendfüllenden Abschlussfilmen an den deutschen Filmhochschulen HFF und DFF, Berlin 2007, S. 30.
- ↑ Credofilm
- ↑ Mitgliederliste Deutsche Filmakademie
- ↑ Schönefeld Boulevard - Sylke Enders dreht auf dem BER, Presseservice
- ↑ Deutsche Filmpreise
Personendaten | |
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NAME | Schimk, Susann |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Filmproduzentin |
GEBURTSDATUM | 1971 |