Weilbach (Flörsheim)

Stadtteil von Flörsheim am Main
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Wappen Karte
Wappen Lage von Weilbach in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Main-Taunus-Kreis
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Höhe: 110 m ü. NN
Fläche: 7,45 km²
Einwohner: 3.830 (31. Juli 2005)
Bevölkerungsdichte: 514 Einwohner je km²
Postleitzahl: 65439
Vorwahl: 06145
Kfz-Kennzeichen: MTK
Gemeindeschlüssel: 06 4 36 004
Adresse der
Stadtverwaltung:
Bahnhofstraße 12
65439 Flörsheim
Website: www.floersheim.de
E-Mail-Adresse: rathaus@floersheim-main.de
Politik
Bürgermeister: Ulrich Krebs

Weilbach wurde erstmals 1112 urkundlich erwähnt. Es unterstand seit 1581 dem Mainzer Kurfürsten und gehörte bis ins beginnende 19. Jahrhundert zum Erzbistum Mainz. Von 1803 bis 1866 gehörte es zu Nassau, anschließend dann zu Preußen und seit 1945 zu Hessen. Die am Fuße des Taunus mit Blick über das Rhein-Main-Gebiet gelegene Gemeinde wurde im Zuge der hessischen Gebietsreform 1972 mit Flörsheim und Wicker zusammengelegt.


Weilbach

 
Weilbach im Main-Tanus-Kreis

Eingeschlossen zwischen den heutigen Handelswegen A66 und A3 liegt das Dorf zwischen Wiesbaden und Frankfurt am Main. Insbesondere durch die nahe gelegene Industrie (z.B. ehemalige IG Farben) und den immensen Dienstleitungssektor des Rhein-Main-Gebietes kam es in den letzten 50 Jahren zu einer deutlichen Bevölkerungszunahme und Änderung der Lebensgrundlage der meisten Bewohner.

Am nordwestlichen Ende des Weilbaches (hessisch: der Weilbach) findet sich das im 12. bis 13. Jahrhundert entstandene Weilbacher Schloß, das vom Rittergeschlecht Erlenbach von Weilbach erbaut wurde. Im 18. Jahrhundert gelangte dieses dann in den Besitz von Johann Philipp von Wolff-Metternich und ist noch heute Privatbesitz. Gelegentliche öffentliche Veranstaltungen haben das Schloß inzwischen bekannter gemacht.

Die in Kiese und Sandem die überwiegend während der Eiszeit vom Main abgelagert wurden, dienten lange Zeit als Kiesgruben. Zusätzlich nutzen die Bürger die dabei entstandenen künstlichen Seen als Erholungsflächen und das eine oder andere Fossil aus dem Pleistozän und dem darunter anstehenden Tertiär konnte dort entdeckt werden. Manche Grube diente später als Mülldeponie. Der sogenannte Silbersee wurde Naturschutzgebiet mit angrenzendem Naturlehrhaus der Gesellschaft zur Rekultivierung der Weilbacher Kiesgrubenlandschaft. Dabei handelt es sich um eine der wenigen in Hessen angesiedelten Institutionen zur Förderung des Naturschutzes vor Ort (wie das Naturschutzzentrum Bergstraße bei Bensheim oder das Naturschutz-Zentrum Hessen in Wetzlar), die auch personell besetzt sind.

Bad Weilbach

 
Bad Weilbacher Quelle, dargestellt auf einer Karte Nassaus, etwa 1830

Zu den zahleichen berühmten Quellen Nassaus zählen auch die von Bad Weilbach. Nicht nur eine eigene Mineralwasserquelle mit einem Abfüllbetrieb gab es über lange Zeit. Auch Heilwasser in Form einer Schwefelquelle diente einem Kurhaus, einem Badehaus und einem Inhalatorium als Grundlage für die gesundheitsbewußten Gäste. Das Kurhaus wurde später als Landfrauenschule verwendet. Die Anlage wurde von einem Park und einem Wald umschlossen und ist noch heute Ausflugsziel in der Region. Allerdings ist der Bebauungsdruck auch an dieser Stelle des Main-Taunus-Kreises enorm.

Literatur

  • Fresenius, R. (1856): Chemische Untersuchungen der wichtigsten Mineralwasser des Herzogthums Nassau: V. Die Mineralquelle zu Weilbach. - Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau 11: 145-178; Wiesbaden.
  • Fresenius, R. (1860); Chemische Untersuchungen der wichtigsten Mineralwasser des Herzogthums Nassau: VII. Die neue Natronquelle zu Weilbach. - Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau: 15: 124-138; Wiesbaden.
  • Sandberger, F. (1851): Die Nassauischen Heilquellen: Soden, Cronthal, Weilbach, Wiesbaden, Schlangenbad,Schwalbach und Ems. - Wiesbaden: Kreidel.
  • Schulz, A. (1852): Mikroskopische Untersuchung der wichtigsten Mineralquellen von Nassau. - Jahrbücher des Vereins für Naturkunde im Herzogthum Nassau 8: II 49-89; Wiesbaden.