Freidank (auch: Vrîdanc, Vrîgedanc) war ein fahrender Kleriker ohne Weihen (Vagant), der vermutlich aus Schwaben stammte. Er dürfte am Ende des 12. Jahrhunderts geboren sein. 1228-1229 nahm er am Kreuzzug Friedrichs II. teil. Er starb 1233, wie die Jahrbücher des Zisterzienserstifts im schwäbischen Kaisheim zu diesem Jahr berichten. Hartmann Schedel sah 1465 in Treviso nach eigener Angabe ein Grabmal mit Grabschrift eines Freydanck.
Leben
Ende des 12. Jahrhunderts im alemannisch-süddeutschen Sprachraum geboren, war Freidank wahrscheinlich ein in Schrift und Sprache geschulter Kleriker ohne festes Amt, der sich durch Dichtung auf seinen Reisen (Fahrender Dichter) ein Zubrot verdiente.
Eine Teilnahme am fünften Kreuzzug scheint wahrscheinlich, aus dieser Zeit stammen auch die Akkon-Sprüche (Volltext), eines Teiles der Bescheidenheit. Im Rahmen der Kreuzzüge gelangte er nach Jaffa und wird wohl im Zeitraum des Friedensvertrages von Jerusalem mit Al-Kamil (18. Februar 1229) und der Selbstkrönung Friedrichs II. zum König von Jerusalem (18. März 1229) Kreuzfahrer gewesen sein. Wie die meisten Menschen, die an Kreuzzügen teilgenommen hatten, sieht er die oft zynischen und brutalen Realitäten eines solchen Unternehmens. Dies fließt auch in seine Werke ein.
Wirken
Von ihm ist das Werk "Bescheidenheit" überliefert, das zwischen 1215 und 1230 entstand. Es ist eine Sammlung von gereimten Sinnsprüchen, die in 53 thematischen Abschnitten und etwa 4700 Versen die allgemeine Lebensweisheit seiner Zeit überliefert. Das Werk war lange Zeit sehr populär und galt als "weltliche Bibel". Es ist in zahlreichen Handschriften und auch in lateinischer Übersetzung ("Fridangi Discretio") überliefert und wurde vielfach zitiert. Sebastian Brant gab es noch 1508 in überarbeiteter Form neu heraus.
Eine kritische Ausgabe von "Vridankes Bescheidenheit" von Jakob Grimm, der übrigens annahm, Freidank sei mit Walther von der Vogelweide identisch, erschien 1834.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Freidank |
KURZBESCHREIBUNG | mittelhochdeutscher Spruchdichter |
STERBEDATUM | vermutlich 1233 |