Richard C. Schneider

deutscher Journalist, Autor und Theaterregisseur
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Richard Chaim Schneider (* 6. Januar 1957 in München) ist ein deutscher Journalist, Autor und Theaterregisseur.

Schneider während eines Drehs in Nikosia anlässlich der Öffnung der Grünen Linie (2008)

Leben

Schneider wurde als Sohn ungarischer Schoah-Überlebender geboren und studierte Germanistik, Theaterwissenschaften, Kunstgeschichte sowie Philosophie. Er war mehrere Jahre als Regieassistent, Dramaturg und Regisseur an Stadt- und Staatstheatern in Amsterdam, Bonn, München und Wien tätig. Nach einem längeren Forschungsaufenthalt in Jerusalem begann er, als freier Journalist für verschiedene Printmedien zu schreiben. Ab 1989 arbeitete er für die ARD und berichtete seitdem regelmäßig aus dem Nahen Osten. 2006 wurde er Leiter des ARD-Fernsehstudios in Tel Aviv.[1]

2009 erhielt er für seine Dokumentation Tage des Schreckens über den Krieg im Gazastreifen den Bayerischen Fernsehpreis, da es ihm damit gelungen sei, mitfühlend die Leiden auf beiden Seiten darzustellen.[2] Weitere Fernsehpreise: 2000: Bayerischer Fernsehpreis und Civismedienpreis für die vierteilige Dokumentation "Wir sind da! Juden in Nachkriegsdeutschland 1945 - 2000" (BR/WDR), TT-Award 2007 für eine Reportage über Kassam-Fabriken in Gaza und TT-Award 2013 für eine Reportage über den Gaza-Krieg 2012, Grimme-Preis (anteilig) für eine Produktion für den Kinderkanal KiKa, an der u.a. das ARD-Studio Tel Aviv maßgeblich beteiligt war.

Als Auslandskorrespondent berichtet er im Videoblog Zwischen Mittelmeer und Jordan aus Israel und den Palästinensischen Autonomiegebieten.

Bücher

  • Zwischenwelten. Ein jüdisches Leben im heutigen Deutschland. Kindler, München 1994, ISBN 3-463-40204-1; vollständig überarbeitete und ergänzte Taschenbuchausgabe: Droemer Knaur, München 1995, ISBN 3-426-77216-7
  • mit Esaias Baitel: Der vergessene Stamm. Die äthiopischen Juden und ihre Geschichte. Brandstätter, Wien 1995, ISBN 3-85447-588-8
  • mit Peter Ferdinand Koch: Geheim-Depot Schweiz. Wie Banken am Holocaust verdienen. List, München/Leipzig 1997, ISBN 3-471-79345-3
  • Fetisch Holocaust. Die Judenvernichtung – verdrängt und vermarktet. Kindler, München 1997, ISBN 3-463-40299-8
  • Israel am Wendepunkt. Von der Demokratie zum Fundamentalismus? Kindler, München 1998, ISBN 3-463-40252-1
  • Wir sind da! Die Geschichte der Juden in Deutschland von 1945 bis heute. Ullstein, Berlin 2000, ISBN 3-89834-006-6; als Hörbuch: Der Hörverlag, München 2001, ISBN 3-89584-518-3
  • Wer hat Schuld? Wer hat Recht? Was man über den Nahostkonflikt wissen muss. Ullstein, Berlin 2007, ISBN 978-3-550-07638-1

Fußnoten

  1. Chat: Richard C. Schneider, ARD-Korrespondent Tel Aviv. In: tagesschau.de. 7. Mai 2008 (Kurzbiografie)
  2. Bayerisches Landesportal: Preisträger des Bayerischen Fernsehpreises 2009: Richard C. Schneider