Bromethalin

chemische Verbindung
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Strukturformel
Strukturformel von Bromethalin
Allgemeines
Name Bromethalin
Andere Namen

N-Methyl-2,4-dinitro-6-(trifluormethyl)-N-(2',4',6'- tribromphenyl)-anilin

Summenformel C14H7Br3F3N3O4
Kurzbeschreibung

weißer bis schwach gelblicher geruchloser Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 63333-35-7
PubChem 44465
Wikidata Q421626
Eigenschaften
Molare Masse 577,93 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Schmelzpunkt

150-151 °C[1]

Löslichkeit
  • unlöslich in Wasser[1]
  • löslich in Chloroform und Aceton[1]
  • moderat löslich in aromatischen Kohlenwasserstoffen[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[2]
Toxikologische Daten
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Bromethalin ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Aniline.

Gewinnung und Darstellung

Bromethalin kann durch eine mehrstufige Reaktion von Toluol mit Chlor, Fluorwasserstoff, Salpetersäure, Anilin, Dimethylsulfat und Dibromisocyanursäure gewonnen werden.[4]

 

Eigenschaften

Bromethalin ist ein weißer geruchloser Feststoff, der unlöslich in Wasser ist und sich unter Einwirkung von UV-Licht zersetzt.[1]

Verwendung

Bromethalin wird als Rodentizid verwendet.[1] Es wurde 1985 auf den Markt gebracht. Bromethalin gehört nicht zur Wirkstoffgruppe der Vitamin-K-Antagonisten (wie die 4-Hydroxycumarine Warfarin und Bromadiolon).[5] Nach der Aufnahme wird es in der Leber zum größten Teil zu Desmethylbromethalin umgewandelt, welches bedeutend toxischer ist als die Ausgangssubstanz. Dieses entkoppelt die oxidative Phosphorylierung in den Mitochondrien der Zellen, wodurch Ödeme vor allem in Gehirn und Rückenmark entstehen.[3][6]

In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind keine Pflanzenschutzmittel mit diesem Wirkstoff zugelassen.[7]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Eintrag zu ' in der Hazardous Substances Data Bank (via PubChem)
  2. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  3. a b c vetpharm: Bromethalin bei Kleintieren
  4. Thomas A. Unger: Pesticide Synthesis Handbook. William Andrew, 1996, ISBN 0-8155-1853-6, S. 861 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  5. Aspcapro: Bromethalin: The other rodenticide (PDF; 181 kB).
  6. Terry R. Roberts, David H. Hutson, Philip W. Lee, Peter H. Nicholls: Metabolic Pathways of Agrochemicals: Part 2: Insecticides and Fungicides. Royal Society of Chemistry, 1999, ISBN 0-85404-499-X, S. 908 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  7. Vorlage:PSM.