Der Sommer ist die wärmste der vier Jahreszeiten in der gemäßigten und arktischen Klimazone. Je nachdem ob er auf der Südhalbkugel oder der Nordhalbkugel herrscht, unterscheidet man zwischen Nordsommer und Südsommer. Der Nordsommer findet gleichzeitig mit dem Südwinter statt. Aufgrund des wandernen Zenitstandes der Sonne zwischen südlichem und nördlichem Wendekreis, wiederholt sich der Sommer in jeder Hemisphäre mit einem jährlichen Turnus.


Astronomisch beginnt er mit der Sommersonnenwende - der Zeitpunkt, zu dem die Sonne senkrecht über dem nördlichen Wendekreis steht und die Tage am längsten sind:
- auf der Nordhemisphäre am 21. Juni, bzw.
- auf der Südhemisphäre am 21. oder 22. Dezember.
Danach werden die Tage wieder kürzer und die Nächte länger, und der Sommer
- endet mit der herbstlichen Tagundnachtgleiche am 22. oder 23. September auf der Nordhalbkugel,
- bzw. im Süden am 20. März oder in der Nacht zum 21. März.
Da die Umlaufbahn der Erde um die Sonne um 1,7 Prozent von einer Kreisbahn abweicht, sind die vier Jahreszeiten nicht ganz gleich lang. Die Nordsommer sind wegen der Sonnenferne etwas länger und milder als die Südsommer.
Der phänologische Sommerbeginn kann vom astronomischen erheblich abweichen und wird neben der Land-Meer-Verteilung (maritimes vs. kontinentales Klima) auch durch anfängliche Großwetterlagen und vielerlei regionale Faktoren beeinflusst. Man unterscheidet zudem zwischen Frühsommer, Hochsommer und Spätsommer. In Gletscherregionen hängt die Ablation entscheidend von jenem Zeitpunkt ab, zu dem (meist im September) die erste dünne Schneedecke fällt.
Genähert teilt man dem Sommer die Monate Juni, Juli und August zu, bzw. in der Südhemisphäre den Dezember, Januar und Februar. An den geografischen Polen herrscht ein halbes Jahr der „Polartag“, in den arktischen Regionen wochenlange Mitternachtssonne bzw. „Weiße Nächte“.
In vielen Kulturen gibt es zum Sommerbeginn Bräuche und Riten - in Deutschland zum Beispiel das Sonnwend- oder Johannisfeuer, das auf Bergen entzündet wird oder bei Dorffesten zur Mutprobe des Überspringens reizt.
Sommer und Erdrotation
Im Sommer dreht sich die Erde langsamer als im Winter - zwar nur wenige Millisekunden pro Tag, aber mit Atomuhren ist dies nachweisbar.
Der Grund dafür ist, dass die Bäume über der Erdoberfläche Biomasse aufbauen; dadurch wird die Rotationsgeschwindigkeit der Erde verringert. Vergleichbar ist dies beispielsweise mit einer Schlittschuhläuferin, die ihre Drehungsgeschwindigkeit verlangsamt, indem sie ihre Arme ausstreckt. Da die Landmasse der Nordhalbkugel erheblich größer ist als die der Südhalbkugel, kompensiert sich dieser Effekt nicht.
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