Tellur

chemisches Element mit dem Symbol Te und der Ordnungszahl 52
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Tellur ist ein chemisches Element im Periodensystem der Elemente mit dem Symbol Te und der Ordnungszahl 52. Das spröde, silberweiss metallisch gänzende Halbmetall aus der Gruppe der Chalkogene ähnelt im Aussehen dem Zinn. Im chemischen Verhalten steht es dem Schwefel und Selen nahe.

Eigenschaften
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Tellur, Te, 52
Serie Halbmetalle
Gruppe, Periode, Block 16 (VIA), 5 , p
Dichte, Mohshärte 6240 kg/m3, 2.25
Aussehen silbrig glänzend grau
Atomar
Atomgewicht 127.60 amu
Atomradius (berechnet) 140 (123)pm
Kovalenter Radius 135 pm
van der Waals-Radius 206 pm
Elektronenkonfiguration [Kr]4d10 5s2 5p4
e- 's pro Energieniveau 2, 8, 18, 18, 6
Oxidationszustände (Oxid) ±2, 4, 6 (leicht sauer)
Kristallstruktur hexagonal
Physikalisch
Aggregatzustand (Magnetismus) fest (unmagnetisch)
Schmelzpunkt 722.66 K (449.51°C)
Siedepunkt 1261 K (988°C)
Molares Volumen 20.46 ×10-3 m3/mol
Verdampfungswärme 52.55 kJ/mol
Schmelzwärme 17.49 kJ/mol
Dampfdruck 23.1 Pa bei 272.65 K
Schallgeschwindigkeit 2610 m/s bei 293.15 K
Verschiedenes
Elektronegativität 2.1 (Pauling-Skala)
Spezifische Wärmekapazität 202 J/(kg*K)
Elektrische Leitfähigkeit 200 /m Ohm
Wärmeleitfähigkeit 2.35 W/(m*K)
1. Ionisierungsenergie 869.3 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1790 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 2698 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 3610 kJ/mol
5. Ionisierungsenergie 5668 kJ/mol
6. Ionisierungsenergie 6820 kJ/mol
7. Ionisierungsenergie 13200 kJ/mol
Stabilste Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
120Te 0.096% Te ist stabil mit 68 Neutronen
122Te 2.603% Te ist stabil mit 70 Neutronen
123Te 0.908 >1 E13 y Epsilon 0.051 123Sb
124Te 4.816% Te ist stabil mit 72 Neutronen
125Te 7.139% Te ist stabil mit 73 Neutronen
126Te 18.952% Te ist stabil mit 74 Neutronen
128Te 31.687 2.2 E24 y Beta- 0.867 128Xe
130Te 33.799 7.9 E20 y Beta- 2.528 130Xe
SI-Einheiten und Standardbedingungen werden benutzt,
sofern nicht anders angegeben.

Eigenschaften und Verhalten

Tellur komm in zwei Modifikationen vor:

  • amorphes Tellur; ein braunes Pulver, das durch Reduktion aus Telluriger Säure durch Reduktion mit Schwefliger Säure ausgefällt werden kann. Bei Raumtemperatur setzt Umwandlung zum metallischen Tellur ein.
  • metallisches Tellur ist unlöslich in allen Lösungsmitteln, mit denen es chemisch nicht reagiert.

Tellurdampf ist gelb.

Chemisch verhält sich Tellur wie das leichtere Gruppenmitglied Selen.

Tellurschmelzen greifen Kupfer, Eisen und rostfreien Edelstahl an.

Anwendungen

  • Zusatz für Stahl, Gusseisen, Kupfer- und Bleilegierungen, sowie in rostfreien Edelstählen.
  • Vulkanisierungshilfsmittel
  • Halbleiter
  • Foto- und Solarzellen (Cadmiumtellurid) zur Stromerzeugung
  • Thermoelemente zur Stromerzeugung aus Bismuttellurid mit Plutoniumbatterien als Wärmequelle
  • Peltier-Elemente aus Bismuttellurid
  • Bestandteil optischer Speicherplatten
  • Zündkapseln (blasting caps)
  • Keramikherstellung

Geschichte

Tellur (lateinisch tellus für Erde) wurde 1782 durch Franz Joseph Müller von Reifenstein in Siebenbürgen, Rumänien entdeckt. Bei der Untersuchung von Goldtellurit (aurum problematicum) isolierte von Reifenstein eine Tellurverbindung.

Vorkommen

Tellur ist ein selten vorkommendes Element. Mit Gold und Silber komm es gediegen als Tellurid vor.
Auch sind einige tellurhaltige Mineralien bekannt :

  • Altait PbTe
  • Hessit Ag2Te
  • Krennerit oder Calaverit AuTe2
  • Nagyagit
  • Rickardit Cu4Te3
  • Sylvanit AuAgTe4
  • Tellurbismutit Bi2Te3
  • Tellurit TeO2
  • Tetradymit Bi2Te3S

Herstellung

Industriell gewinnt man Tellur als Nebenprodukt bei der elektrolytischen Kupfer- und Nickelherstellung aus dem Anodenschlamm durch Abrösten.
Die Reduktion zum elementaren Tellur erfolgt elektrolytisch oder durch Reduktion mit Schwefeldioxid. Hochreines Tellur wird durch Zonenschmelzen erzeugt.

Verbindungen

Isotope

Vorsichtsmaßnahmen

Tellur und Tellurverbindungen sind giftig.
Tellurpulver ist brennbar, feinverteilt in Luft ist es explosiv.