5. Division (Japanisches Kaiserreich)

Division des Kaiserlich Japanischen Heeres
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Die 5. Division (jap. 第5師団, Dai-go shidan) war eine Division der Kaiserlich Japanischen Armee die von 1888 bis 1945 bestand.

5. Division


Generalleutnant Takuro Matsui, Befehlshaber der 5. Division, während der Schlacht um Singapur.
Aktiv 14. Mai 1888 bis 1945
Staat JapanJapan Japanisches Kaiserreich
Streitkräfte Japan Kaiserlich Japanisches Heer
Truppengattung Infanterie
Typ Division
Stärke 15.000–20.000
Standort Hiroshima
Spitzname Koi-heidan (鯉兵団, „Karpfen-Division")
Schlachten Erster Japanisch-Chinesischer Krieg

Boxeraufstand
Russisch-Japanischer Krieg

Schlacht von Te-li-ssu
Schlacht von Tashihchiao
Schlacht von Hsimucheng
Schlacht von Liaoyang
Schlacht am Shaho
Schlacht von Mukden

Sibirische Intervention
Zweiter Japanisch-Chinesischer Krieg
Zweiter Weltkrieg

Schlacht um Singapur

Allgemeine Daten

Die Ursprünge der 5. Division gehen auf die in der Hiroshima-Garnison stationierten Truppen zurück. Auf Empfehlung des preußischen Militärberaters Jakob Meckel wurden aus den seit 1871 bestehenden sechs regionalen Kommandos die ersten sechs Divisionen gebildet. Die Division, die unter dem Tarnnamen „Karpfen-Division“ (鯉兵団, Koi-heidan) agierte, wurde am 14. Mai 1888 in Hiroshima aktiviert und umfasste ca. 15.000 Mann. Sie kämpfte im Laufe ihrer Einsatzgeschichte im Ersten und Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg, dem Russisch-Japanischen Krieg und dem Pazifikkrieg. Ihr letzter Standort war Seram (früher Ceram), der zweitgrößten Insel im Archipel der Molukken.

Geschichte der Einheit

 
Hiroshima Chindai, Hiroshima, das ehemalige Hauptquartier der 5. Division.

Im Mai 1888 wurde sie aus der 9. Brigade (11. und 41. Infanterie-Regiment) und 21. Brigade (21. und 42. Infanterie-Regiment), dem 5. Kavallerie-Regiment und dem 5. Artillerie-Regiment aufgestellt.[1]

1895 nahm sie am Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg teil.

1900 stellt sie das japanische Hauptkontingent bei der Niederschlagung des Boxeraufstandes.

Während des Russisch-Japanischen Krieges 1904–1905 unterstand sie anfangs der 2. Armee unter dem Kommando von Generalleutnant Ueda Arisawa und landete im Mai 1904 bei Pitzuwo, zirka 80 km nordöstlich von Port Arthur. Kurz darauf nahm sie an den Schlachten von Te-li-ssu und Tashihchiao teil. Bei zuletzt genannter Schlacht hatte sie am ersten Tag der Schlacht nach Uedas Meinung ihre Pflicht versäumt, das an sie gesteckte Ziel zu erreichen. Deswegen bat Ueda seinen Oberbefehlshaber General Oku Yasukata um Erlaubnis, einen Nachtangriff ausführen zu dürfen. Der Bitte wurde entsprochen und in der Nacht auf den 25. Juli griff die 5. Division bei Mondschein die russischen Stellungen an. Drei Verteidigungslinien wurden erfolgreich überrannt und die Stellungen danach gehalten. Damit war der Nachtangriff mitausschlaggebend für den erfolgreichen Ausgang der Schlacht.

Ende Juli wurde die Division der 4. Armee zugeteilt und nahm an der Schlacht von Hsimucheng teil. Anschließend vereinigten sich 2. und 4. Armee, um an den Schlachten von Liaoyang und am Shaho teilzunehmen. Am 2. November 1904 übernahm Generalleutnant Kigoshi Yasutsuna die Division, die in der Folge wieder der 2. Armee unterstellt wurde, mit der sie an der Schlacht von Sandepu und der Schlacht von Mukden teilnahm.[2]

Von 1918 bis 1922 war die 5. Division an der Sibirischen Intervention beteiligt. Sie war Teil der Entente-Mächte, die die Weiße Armee im Russischen Bürgerkrieg gegen die bolschewistische Rote Armee unterstützten. Im Zuge der Operation wurden alle Häfen und größeren Städte in der russischen Provinz Primorje und Ostsibirien besetzt. Angesichts des Rückzuges ihrer Alliierten und der hohen Kosten zogen sich die japanischen Soldaten im Oktober 1922 ebenfalls zurück.

Ab 1937 nahm die 5. Division am Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg teil.

 
Siegreiche japanische Truppen marschieren in das Stadtzentrum Singapurs, Februar 1942.

Unter dem Befehl von Generalleutnant Takuro Matsui war die 5. Division eine von drei japanischen Divisionen, die an der Schlacht um Singapur teilnahm, die zur größten Niederlage einer von britischen Offizieren geleiteten Streitmacht in der Geschichte führte. Über 80.000 britische, indische und australische Soldaten gingen in Kriegsgefangenschaft.

Am Ende des Pazifikkriegs war ihr letzter Standort Seram (früher Ceram), der zweitgrößten Insel im Archipel der Molukken.

Gliederung

1888

  • 9. Brigade
    • 11. Infanterie-Regiment
    • 41. Infanterie-Regiment
  • 21. Brigade
    • 41. Infanterie-Regiment
    • 42. Infanterie-Regiment
  • 5. Kavallerie-Regiment
  • 5. Artillerie-Regiment
  • 5. Pionier-Regiment
  • 5. Transport-Regiment

Zu Kriegsende 1945

  • 11. Infanterie-Regiment
  • 21. Infanterie-Regiment
  • 42. Infanterie-Regiment
  • 5. Feldartillerie-Regiment
  • 5. Regiment für Spezialeinsätze
  • 5. Pionier-Regiment
  • 5. Transport-Regiment

Literatur

Einzelnachweise

  1. US General Staff, S. 107
  2. Kowner, S.105