Klarna ist ein Anbieter rechnungsbasierter Zahlungslösungen für Onlineshopbetreiber. Das Unternehmen ist in Schweden als Klarna AB gegründet worden, unterhält aber in Deutschland die Klarna GmbH mit Sitz in Nürnberg und Köln. 2014 hat sich Klarna mit der Sofort AG („Sofortüberweisung“) zur Klarna Group zusammengeschlossen.[2]
Klarna AB | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 2005 |
Sitz | Stockholm, Schweden |
Leitung |
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Mitarbeiterzahl | >1.000 (2014)[1] |
Umsatz | 200 Mio. EUR (2014)[1] |
Branche | Internetdienst |
Website | klarna.com |
Arbeitsweise
Beim Rechnungskauf in Onlineshops erhalten Verbraucher die Ware vor Zahlung, was zwar für die Verbraucher Sicherheit bedeutet, für Händler aber mit dem Risiko des Zahlungsausfalls verbunden ist. Anbieter wie Klarna garantieren im Rahmen des Factoring den Händlern die Zahlung.
Verbraucher haben im Onlineshop die Möglichkeit, per Rechnung zu bezahlen. Der Shop versendet darauf die Ware an den Verbraucher, der sich seine Bestellung ansehen kann und die Rechnung innerhalb von 14 Tagen an Klarna bezahlt. Klarna zahlt dann an den Shop, selbst wenn der Verbraucher den Rechnungsbetrag nicht begleicht; dies gilt auch für Betrugsfälle. Klarna bietet Verbrauchern außerdem die Möglichkeit einer Ratenzahlung.
Dem Verbraucher berechnet Klarna für den Kauf auf Rechnung keine Gebühren,[3] solange dieser pünktlich zahlt. Teilnehmende Onlineshops zahlen Gebühren und Provision an Klarna, deren Höhe Klarna jedoch nicht veröffentlicht. Für den Ratenkauf fallen auch für Verbraucher Gebühren und Zinsen an.
Klarna bietet seine Zahlungsservices für Online-Shops in Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, den Niederlanden, Deutschland und Österreich an.
Unternehmen
Klarna hat heute etwa 700 Mitarbeiter (2014: >1.000) und bietet seine Zahlungslösungen in sieben Ländern (2014: 14) an. Aktuell werden von Klarna jährlich Transaktionen im Wert von rund 2,3 Milliarden Euro über die 15.000 Händler, die Klarna anbieten, durchgeführt. Im Jahr 2010 erwirtschaftete Klarna einen Jahresumsatz von 38 Millionen Euro.[4]
In Deutschland hat Klarna Niederlassungen in Köln und Berlin. In Österreich unterhält Klarna eine Niederlassung in Wien.[5]
Unternehmensgeschichte
Klarna wurde 2005 unter dem Namen „Kreditor“ von Sebastian Siemiatkowski, Niklas Adalberth und Victor Jacobsson, drei Studenten der Handelshochschule Stockholm, gegründet. Die Grundidee des Unternehmens lag darin, Onlineshops das Anbieten des Online-Rechnungskaufs zu ermöglichen. Im Jahr 2008 expandierte Kreditor mit der Unterstützung von Investment AB Öresund und Sven Hagströmer im Vorstandsvorsitz nach Norwegen, Dänemark und Finnland. 2009 wechselte Kreditor im Zuge der internationalen Expansion den Namen auf Klarna.
Anfang 2010 stieg Sequoia Capital, zuvor am Aufstieg von Unternehmen wie Google, Paypal, Apple und Youtube beteiligt, als größter alleiniger Anteilseigner bei Klarna ein. Michael Moritz, Partner bei Sequoia Capital, ging dabei erstmals in den Vorstand eines europäischen Unternehmens. Im Laufe des Jahres expandierte Klarna nach Deutschland und den Niederlanden. Ende 2010 wurde Klaus Hommels in den Aufsichtsrat von Klarna berufen.
Im Dezember 2011 wurde bekannt, dass Klarna nach einer neuen Finanzierungsrunde mehr als 115 Millionen Euro einsammeln konnte.[6] Die Runde, geführt von General Atlantic und Yuri Milner (DST Global),[7][8] diente der weiteren internationalen Expansion des Unternehmens. Im Mai 2012 teilte Klarna mit, dass die internationale Capital-Gesellschaft Atomico als Investor gewonnen werden konnte.[9]
Kritik
Anfang 2012 geriet Klarna in Kritik, da es in der Zusammenarbeit mit der damaligen Hausbank des Unternehmens zu einem Fehler kam. Die Bank lieferte keine korrekte Meldung darüber, welche Zahlungen am 3. Januar 2012 eingegangen waren.[10] Daher hatte Klarna an einige Kunden, die zwischen dem 29. Dezember 2011 und dem 3. Januar 2012 ihren offenen Rechnungsbetrag korrekt überwiesen hatten, unberechtigt Mahnungen versendet. Das Unternehmen informierte die betroffenen Kunden und behob den Fehler. Die fälschlich verschickten Mahnungen wurden für ungültig erklärt. Klarna gab später bekannt, die Bank für die Abwicklung des Zahlungsverkehrs gewechselt zu haben.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b http://www.manager-magazin.de/unternehmen/it/klarna-mit-sofort-gegen-pay-pal-im-online-bezahlen-a-956277.html
- ↑ Klarna revolutioniert Online-Shoppen in Deutschland. Presseinformation auf der Website der klarna.com, 10. April 2014
- ↑ Klarna Rechnung. Klarna AB, abgerufen am 2. November 2013: „Pro Einkauf wird eine Bearbeitungsgebühr von Euro 0 erhoben.“
- ↑ vgl. faz-archiv.de
- ↑ Klarna jetzt auch Österreich. e-commerce-magazin.de
- ↑ vgl. faz-archiv.de
- ↑ vgl. techcrunch.com
- ↑ vgl. excitingcommerce.de
- ↑ Atomico ist neuer Investor bei Klarna. e-commerce-magazin.de
- ↑ Klarna nimmt Stellung zu den Beschwerden. VBS Verbraucherschutz, 25. Juli 2012, abgerufen am 20. Januar 2014: „Der andere wichtige Partner ist unsere Bank, die uns unverzüglich über die Zahlungseingänge informiert. Leider ist es hier zu einem Fehler gekommen und wir haben keine korrekte Meldung darüber erhalten, welche Zahlungen am 3. Januar 2012 eingegangen sind (was auch die Beiträge von Andrea und Anika erklärt). Alle von diesem technischen Fehler betroffenen Kunden werden von uns per E-Mail benachrichtigt.“