Digitales Schulbuch

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Digitale Schulbücher sind in digitalisierter (oder elektronischer) Form vorliegende und für den Einsatz im Schulunterricht, normalerweise offiziell durch das Approbationsverfahren des zuständigen Ministeriums, zugelassene Werke.

Die Aufbereitung der Inhalte zeichnet sich besonders dadurch aus, dass verschiedene interaktive Funktionen und multimediale Inhalte, wie Videoclips, Animationen und Virtual Reality, in unterschiedlicher Kombination, darin angeboten werden können. Digitale Schulbücher sind in besonderer Weise dafür konzipiert, den persönlichen Eigenschaften und Bedürfnissen der Lerner entgegenzukommen. Als Alternative zum Schulbuch sind sie, in Abwägung von Aufwand und Nutzen, jedoch auch umstritten.[1]


Beispiele

Deutsche Bildungsmedienhersteller bieten seit dem Schuljahr 2012/13 digitale Schulbuchversionen, parallel zu einer schon zuvor bestehenden digitalen Produktpalette, an. Die Bücher aller beteiligten Verlage können über die Plattform "Digitale Schulbücher" (http://digitale-schulbuecher.de)abgerufen werden. Sie sind in einem einheitlichen Format offline und online verfügbar. Als App stehen die digitalen Schulbücher sowohl für das iPad als auch für Android-Tablets zur Verfügung.[2] [1]


Ein, von den offiziellen Verlagen und Anbietern unabhängiges Projekt in Deutschland, ist der Schulbuch-O-Mat (www.schulbuch-o-mat.de). Im Rahmens dieses Projekts sollen Schulbücher kollaborativ entstehen und frei zugänglich sein. Wobei geltenden Lehrpläne zu Grunde gelegt werden. Bemerkenswert ist zudem, dass die Finanzierung über die Crowdfunding-Community startnext.org sicher gestellt wurde. Auf diesem Wege wurde ein Biologiebuch für die 7. und 8. Klasse 2013 als Pilotprojekt veröffentlicht und wird seit dem weiter verbessert. Es gehört zu den Open Educational Resources und steht unter Creative Commons (CC) [2].


Das Technology Enhanced Textbook, das von der FU Berlin entwickelt wird[3], hat sich am weitesten von einer Buchvorlage gelöst. Gelöst in dem Sinne, dass es die typischen Strukturierungs-, Repräsentations-, Steuerungs-, Übungs- und Kontrollfunktionen eines Schulbuchs, die wesentliche Merkmale (gedruckter) Schulbücher sind[4] anders auslegt. Es ist eher dafür gemacht, die Schüler zu Autoren und Gestaltern zu machen, indem sie das Schulbuch personalisieren können sollen. Konstruktivistischen Ansätzen folgend sollen die Schüler damit zur aktiven Wissenskonstruktion und zur Auseinandersetzung mit der Umwelt angehalten werden. Dazu dienen verschiedene Experimentierfunktionen[5].


Einzelnachweise

  1. Bonitz, Anika: Digitale Schulbücher in Deutschland. In: Matthes, Eva; Schütze, Sylvia; Wiater, Werner (Hg.). Digitale Bildungsmedien im Unterricht, Verlag Julius Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2013, S. 128-129. ISBN 978-3-7815-1934-3
  2. VBM Service GmbH (k.A.): Digitale Schulbücher: digitale-schulbuecher.de; Zugriffsdatum: 29.06.2014
  3. Freie Universität Berlin (2011): Das projekt. URL: http://didaktik.physik.fu-berlin.de/projekte/tet/about.html; Zugriffsdatum: 29.06.2014.
  4. Hacker, H. (1980): Zur Allgemeinen Didaktik des Schulbuchs. Didaktische Funktionen des Mediums Schul-buch. In: Hacker, H. (Hrsg.): Studientexte zur Grundschuldidaktik. Das Schulbuch. Funktion und Verwen-dung im Unterricht. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, S. 7–31.
  5. Freie Universität Berlin (k.A.): Didaktische Funktionen des TET. URL: http://didaktik.physik.fu-berlin.de/projekte/tet/didaktik.html; Zugriffsdatum: 29.06.2014.